Die aufregendsten Talente der Champions League
Jeder kennt Mbappé und Sancho – aber auch diese fünf Spieler könnten in dieser Saison auf sich aufmerksam machen.
Am Dienstagabend geht es los. Und wie. Neapel empfängt Liverpool, Barcelona reist nach Dortmund. Vier Teams, die zu den spektakulärsten ihrer Ligen gehören, am ersten Spieltag der Champions League, und das in zwei Direktduellen. Die Auslosung meint es gut mit den Zuschauern. Gerade in solchen Spielen werden sie aufstrebende Talente zu sehen bekommen. Viele sind bekannt, Kylian Mbappé, Joao Felix, Jadon Sancho und Kai Havertz zum Beispiel – feste Grössen in ihren Vereinen, teils schon für wahnwitzige Summen transferiert. Es gibt aber noch mehr Jungspunde, hier erfahren Sie, welche fünf Spieler Sie im Auge behalten sollten.
1. Nicolo Barella – ein Transfer, eine Kampfansage
Der junge Mann mit dem spitzbübischen Grinsen ist Teil eines Statements, das nicht weniger aussagt als: «Wir wollen Meister werden.» Denn Nicolo Barella wurde von halb Italien gejagt, Inter Mailand machte das Rennen, lieh ihn aus und holte daneben Romelu Lukaku, Alexis Sanchez und Diego Godin. Den Mailändern wird zugetraut, in der Meisterschaft die Übermannschaft aus Turin zu kitzeln.
Barella stammt aus Sardinien, durchlief die Jugendabteilungen von Cagliari und der italienischen Nationalmannschaft. 22 ist er, lief schon neunmal für die Squadra Azzurra auf und spielt im zentralen Mittelfeld. Dort ist seine Rolle irgendwo zwischen Stratege und Haudrauf einzuordnen, irgendwo zwischen Pirlo und Gattuso. Bei der U-21-EM gehörte er in einer starken italienischen Mannschaft zu den besten Spielern. Und bei Cagliari begeisterte er mit seinem unbändigen Einsatzwillen und Freistössen wie diesen im folgenden Video. Ganz Gattuso und Pirlo eben.
Glänzt bei Freistössen und räumt im Mittelfeld ab: Nicolo Barella. (Video: Youtube/Serie A)
2. Alphonso Davies – vom Flüchtling zum Rekordtransfer
Im November wird er 19 Jahre alt. Doch Alphonso Davies hat schon einiges erlebt. Zur Welt kam er in einem Flüchtlingslager in Ghana, als Sohn liberianischer Eltern. Im Alter von fünf Jahren gelangte die Familie nach Kanada, erst nach Toronto, dann nach Edmonton, dort begann er Fussball zu spielen. Und das ziemlich gut.
Mit 16 erhielt Davies die kanadische Staatsbürgerschaft, er wechselte nach Vancouver und sorgte da für Aufsehen. So sehr, dass er zum kanadischen Rekordtransfer wurde. Seit diesem Sommer steht Davies bei Bayern München unter Vertrag, er ist auf beiden Flügelpositionen einsetzbar und ist damit auch ein Ersatz für Serge Gnabry und den verletzungsanfälligen Kingsley Coman. Bereits im zweiten Bundesliga-Spiel, beim 6:1 gegen Mainz, gelang ihm sein erster Treffer.
Dank Aktionen den Sprung von Kanada zu den Bayern geschafft: Alphonso Davies. (Video: Youtube/Major Soccer League)
3. Tammy Abraham – plötzlich Star
Bei Chelsea hatten sie in diesem Sommer ein gewaltiges Problem. Sie durften keine Spieler verpflichten, da der Verein von der Fifa mit einer Transfersperre bestraft worden war. Die Londoner also mussten sich in den eigenen Reihen umsehen und wurden fündig. Elf Tore hat das Team in der Premier League bisher erzielt, eines kam von Innenverteidiger Fikayo Tomori, drei von Mittelfeldspieler Mason Mount und sieben von Stürmer Tammy Abraham. Sie alle wurden in den letzten Jahren an kleinere Vereine verliehen, es gehört zur Strategie Chelseas, ihre Spieler andernorts abzustellen und sie später gewinnbringend zu verkaufen.
Aus dem Trio sticht Abraham besonders heraus. 21 ist er, er spielte bereits bei Bristol, Swansea und Aston Villa, gehörte aber stets Chelsea. Im November 2017 spielte er zweimal für die englische Nationalmannschaft, könnte sich aber immer noch für Nigeria entscheiden, es handelte sich um Testspiele. Gegen die Wolverhampton Wanderers traf der kopfballstarke Stürmer am Wochenende dreifach, es waren die Saisontore fünf bis sieben. Er benötigte dafür fünf Partien.
Trifft in der Premier League am Laufmeter: Tammy Abraham. (Video: Youtube/Chelsea FC)
4. Ansu Fati – auf den Spuren von Messi
Barcelona hat im Sommer Antoine Griezmann und Frenkie de Jong verpflichtet. Grosse Namen gewiss, doch für Furore sorgt vor allem einer, den sie in Spanien wohl kaum auf dem Papier hatten: Ansu Fati. Erst 16 Jahre jung ist er, machte seine ersten Schritte in Sevilla und stiess im Alter von zehn Jahren zu den Katalanen. Bei den Profis gelang dem Mann aus Guinea-Bissau, der für Spanien spielen will, ein märchenhafter Saisonstart.
Unglaublich nervös sei er gewesen, als er am zweiten Spieltag gegen Betis Sevilla zwölf Minuten randurfte. Klar, er hatte auch einen uralten Rekord gebrochen, wurde zum jüngsten Barça-Spieler seit 1941. Zum Vergleich: Lionel Messi war bei seinem Debüt ein halbes Jahr älter. Das ist aber noch nicht alles vom Fati-Märchen. Bei weitem nicht. Am dritten Spieltag durfte Linksaussen bei Osasuna 45 mittun und erzielte prompt sein erstes Tor. Und gegen Valencia legte er noch einen drauf. Bei seinem Debüt in der Startformation schoss er nach zwei Minuten das 1:0 und legte Frenkie de Jong fünf Minuten später das 2:0 auf.
Ein Traumdebüt: Ansu Fati trifft nach zwei Minuten und bereitet fünf Minuten später ein Tor vor. (Video: Youtube/La Liga)
5. Erling Braut Haland – Der 9-Tore-Mann
Es gibt eine Statistik von Erling Braut Haland, die heraussticht. Ein Spiel, das alles übertrumpft. Es war ein Spiel der U-20-WM in Polen, Norwegen gewann 12:0 gegen Honduras. Haland traf neunmal. Das brachte ihm zwar den Goldenen Schuh des Turniers ein, weiter kam Norwegen aber nicht. Die Skandinavier schieden als beste Gruppendritte aus.
Vielleicht hat RB Salzburg die 9-Tore-Show ja kommen sehen. Die Österreicher verpflichteten den Blondschopf nämlich bereits im Januar, vor der WM. Er kam von Molde. Nun begeistert er auch in Österreich mit fantastischen Quoten. In sieben Bundesliga-Spielen traf er elfmal, bei seinem bisher einzigen Einsatz im Cup erzielte er einen Hattrick. Auch sein Vater war einst norwegischer Nationalspieler und spielte lange in England, für Nottingham Forest, Manchester City und Leeds United. Es würde nicht überraschen, wenn man den 1,94 m grossen Sohnemann dort auch bald findet.
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