Kolumne «Mit Sisi unterwegs»Die andere solls nicht kriegen
Fressen ist ein wichtiger Teil in Sisis Leben. Eine grosse Rolle spielt dabei auch ihre beste vierbeinige Freundin.

Sisi ist eigentlich kein gefrässiger Hund. Aber ich fürchte, wir haben sie dazu erzogen, verfressen zu sein. Als sie im Welpenalter zu uns kam, war sie eher «gschnäderfrässig» und nur bedingt an Futter interessiert. Beim Hundesport und generell beim Erziehen bekommt sie heute jedoch als Belohnung regelmässig Hundeguetsli und freut sich auch entsprechend auf die Leckereien. Oft muss ich darauf achten, dass die Guetsli nicht wichtiger werden als die Übungen, die wir absolvieren. Dann hat Sisi nämlich plötzlich nur noch Augen für das Guetsli und vergisst, sich zu konzentrieren. Ein Umstand, der mir besonders dann Geduld abverlangt, wenn ich eine neue Übung mit ihr ausprobieren will.
Amüsant ist das Verhalten des weiblichen Österreichischen Pinschers, wenn der Znacht serviert wird. Da meine Eltern, mit denen ich Sisi gemeinsam betreue, noch eine weitere Hündin besitzen, frisst Sisi jeweils zwar mit einigem Abstand, aber doch ohne trennende Tür gemeinsam mit ihrer vierbeinigen Freundin. Dabei entwickelt sie eine beachtliche Gier und schlingt das Futter zackig herunter. Dies, obwohl wir beim Füttern natürlich dabei bleiben, damit es keinen Streit ums Fressen gibt.
Wenn die beiden ihre Mahlzeit beendet haben, gehen sie jeweils zielstrebig zum Napf der anderen, um diesen zu kontrollieren. Es könnte ja etwas übrig geblieben sein. Es bleibt aber nie etwas übrig. Denn Sisi hat ihre Hundefreundin zwar gerne zum Spielen und Kuscheln, aber das Futter zu teilen, das ginge dann doch etwas zu weit. Wenn ich mit Sisi alleine unterwegs bin – beispielsweise in den Ferien – und sie füttere, bleibt der volle Napf übrigens manchmal über Stunden unberührt. Es ist ja niemand da, der ihr den Znacht streitig machen könnte.
In der Kolumne «Mit Sisi unterwegs» erzählt Redaktorin Philippa Schmidt von den Erlebnissen mit ihrer Pflegehündin Sisi.
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