Interaktiver RechnerJetzt noch genauer: Unser Dialekt-Test weiss, woher Sie stammen
Sagen Sie uns, wie Sie sprechen, und wir verraten Ihnen, wo in Deutschland, Österreich oder der Schweiz Sie aufgewachsen sind.
Mit rund 100 Millionen Sprecherinnen und Sprechern ist Deutsch die meistgesprochene Erstsprache in Westeuropa. Innerhalb dieser Sprache gibt es riesige regionale Unterschiede. Der Kölner sagt «viertel nach zehn», die Berlinerin «viertel elf», der Oberösterreicher «viertel über zehn» und die Zürcherin «viertel ab zehn». Alle meinen dasselbe, nämlich 10.15 Uhr.
Die Sprachvielfalt im Deutschen ist so gross, dass es möglich ist, Personen über ihre regionalen Unterschiede relativ genau zu verorten. Diese Redaktion hat in Zusammenarbeit mit Germanistik-Professor Adrian Leemann und Carina Steiner von der Universität Bern vor einem Jahr einen Dialekt-Kalkulator kreiert, der 2023 zum meistgenutzten Beitrag unserer Websites wurde.
Inzwischen haben wir eine neue Version dieses Dialekt-Tests erstellt, welche nun den ganzen deutschsprachigen Raum abdeckt, wo Deutsch Amtssprache-Status hat (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Luxemburg sowie in Ostbelgien und in Südtirol).
Der vorliegende Kalkulator berechnet die Herkunft aufgrund von Daten einer Befragung von über 800’000 Personen aus über 23’000 Ortschaften im deutschsprachigen Raum.
Methodik
Die Grundlage für den Algorithmus zur Verortung bilden Daten aus einem Dialekt-Quiz des «Tages-Anzeigers» in Kooperation mit dem «Spiegel» im Jahr 2015. Mehr als 800’000 Personen aus mehr als 23’000 Ortschaften nahmen damals teil und teilten uns mit, welche Wörter in ihrer Region verwendet werden. Die Berechnung gleicht für die hier publizierte Karte die Antworten mit denen der befragten 844’140 Personen ab und zeigt, mit welchen Teilnehmenden die grösste Übereinstimmung einhergeht. Je bläulicher die Einfärbung einer Ortschaft, desto höher ist die Übereinstimmung mit den befragten Personen aus diesem Ort.
Wie genau ist der Kalkulator für die Deutschschweiz?
Bei der Auswahl der Wörter (die / der Peperoni, das Portemonnaie / der Geldbeutel, etc.) wurde darauf geachtet, dass der deutschsprachige Raum maximal stark unterteilt wird. Das Gebiet ist allerdings sehr gross: von Zermatt nach Hamburg sind es rund 1000 Kilometer. Dies kann dazu führen, dass kleine, regionale Unterschiede nicht präzise erfasst werden. Eine feingliedrigere Verortung innerhalb der Deutschschweiz wird dadurch erschwert. Dennoch haben wir versucht, einige Phänomene einzubauen, die eine weitere Einteilung der Deutschschweiz erlauben: so etwa für «nicht professionelles Fussballspielen» – was im Westen «schutte» und im Osten «tschutte» heisst.
Geht es noch besser?
Wer es für die Deutschschweiz genauer wissen will, kann die Schweizer Variante des Tests ausprobieren. Diese basiert auf der Dialäkt-Äpp von Adrian Leemann & Marie-José Kolly aus dem Jahr 2012. Hierzu wurden Personen aufgrund von Aussprachevarianten (sagen Sie «Aabe» oder «Oobig» für Abend?) in der deutschsprachigen Schweiz verortet.
(Projektleitung: Adrian Leemann, Germanistikprofessor der Universität Bern. Datenaufbereitung und statistische Modellierung: Fabian Tomaschek.)
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