Handhygiene in der Pandemie«Desinfizieren ist dem Waschen überlegen»
Zu häufiges Händewaschen schadet der Haut. Dermatologe Matthias Walther sagt, wie man die Hände Corona-konform und trotzdem schonend reinigt.
Herr Walther, seit über einem Jahr müssen wir unsere Hände immer wieder gründlich mit Seife oder Desinfektionsmittel reinigen. Was macht das mit unserer Haut?
Es trocknet sie aus. Wir beobachten eine deutliche Zunahme von Patientinnen und Patienten mit Handekzemen.
Erhöht eine geschädigte Haut das Infektionsrisiko nicht zusätzlich?
Für eine Ansteckung mit dem Coronavirus nicht. Aber auf trockener und rissiger Haut können sich vermehrt Bakterien ansiedeln, die dann selten auch zu Infektionen führen können.
Viele Menschen wollen es besonders gut machen: Sie waschen sich zuerst die Hände mit Seife und benützen dann auch noch ein Desinfektionsmittel.
Das ist meistens überflüssig und schädigt die Hautbarriere unnötig stark.
Also waschen oder desinfizieren?
Ja, eines reicht.
Was aber ist besser für die Haut?
Gute, rückfettende Desinfektionsmittel sind dem Waschen überlegen.
Und wer doch beim Waschen bleiben möchte, das ist ja nicht zuletzt auch günstiger.
Der sollte wenigstens eine milde, rückfettende Seife verwenden und die Hände damit mindestens 20 Sekunden waschen. Unterstützend können die Hände nachher mit einer Feuchtigkeitscreme gepflegt werden.
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