Der Wilde Kaiser, Beisl 2.0Wiener Schmäh in der «Trichti»
Das beliebte Ausflugsrestaurant Trichtenhausermühle im Zollikerberg setzt momentan auf Schnitzel und Kaiserschmarrn.

Wären Nicole und Christian Krahnstöver nicht, wäre das traditionsreiche Restaurant Trichtenhausermühle im Zollikerberg wahrscheinlich zu. Die beiden gebürtigen Österreicher, die in Egg und im Niederdorf ein Restaurant betreiben, empfangen mit ihrem Pop-up-Beisl 2.0. in der «Trichti» zumindest vorübergehend wieder Gäste – bis klar ist, wie die Liegenschaft künftig genutzt werden soll. Das Beisl in den vertrauten Räumen wollen wir unbedingt testen.
Die Krahnstövers haben die heimeligen, aber in die Jahre gekommenen Gaststuben aufgefrischt. Die Farben Rot, Petrol und Gold dominieren die Wände, wo Kaiser-Franz-Joseph- und Sisi- sowie Romy-Schneider-Bilder, aber auch leuchtende Schriftzüge wie «ois leiwand?» hängen. Und der Ton passt zur Optik – wir werden mit einem herzlichen Servus begrüsst, obwohl das Restaurant sehr gut besetzt ist.

Wir starten mit einem Glas spritzigem Grüner Veltliner (8 Franken/dl) und wider alle Vernunft mit einem Langos (10.50 Franken). Das ungarische frittierte Fladenbrot mit Sauerrahm, Knobli und Käse schmeckt gut, würde aber eigentlich zur Hauptmahlzeit taugen.
Dennoch wollen wir uns die Hauptspeisen nicht entgehen lassen. Wir entscheiden uns für Germknödel, Tafelspitz und natürlich Wiener Schnitzel. Der Knödel, gefüllt mit Ente und auf Schokoladen-Blaukraut angerichtet (39 Franken), ist richtig fein. Die Füllung aus gezupfter Ente und das süsslich-säuerliche Rotkraut harmonieren bestens. Aber auch der auf der Zunge zergehende Tafelspitz (39 Franken) serviert mit allem Drum und Dran – Rösti, Spinat, zweierlei Saucen und etwas Bouillon – überzeugt uns.
Unser Highlight ist aber das Wiener Schnitzel (44 Franken), das ebenfalls klassisch mit Kartoffelsalat und Preiselbeeren gereicht wird. Es ist nicht nur optisch eine Wucht, sondern auch geschmacklich. Das Fleisch ist superzart, die Panade fein und luftig, aber doch knusprig. Unser Junior taxiert es denn auch als das beste Schnitzel, das er je gegessen habe.

Natürlich sind wir längst satt. «Aber jetzt is scho wuascht!» – darum bestellen wir noch einen Kaiserschmarrn. Auch der ist lecker, einzig ein bisschen mehr Pflaumenkompott hätten wir uns gewünscht. Rundum zufrieden treten wir den Heimweg an und denken: «Ois leiwand!» – das Beisl funktioniert auch in der «Trichti».
Der Wilde Kaiser, Pop-up-Beisl 2.0, Trichtenhauserstrasse 60, 8125 Zollikerberg. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 11.15 bis 23 Uhr. Reservation auf www.derwildekaiser.ch oder unter 078 218 90 99.
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