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Pilatus PC-24 aussortiert
Der neuste Bundesratsjet wird wieder verkauft

Der PC-24 Super Versatile Jet wurde am 18. Februar 2019 offiziell an den Bundesrat übergeben. Die Kabine bietet Platz für acht Personen. Das Flugzeug hat eine Reichweite von 2800 Kilometern.
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Der Bundesrat will Bundesratsjets unter anderem auch für längere Reisen einsetzen können. Er hat deshalb das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) beauftragt, Optionen für die Weiterentwicklung der VIP-Flotte des Lufttransportdienstes des Bundes zu prüfen.

Derzeit sind eine Cessna Citation Excel 560XL, eine Dassault Falcon 900EX und eine Pilatus PC-24 für den Bundesrat im Einsatz. Die PC-24 wurde vor drei Jahren ausgeliefert, am 18. Februar 2019, und soll nun bereits wieder verkauft werden. Das hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen. Das Flugzeug sei, wie die Cessna, nur bedingt für längere Reisen geeignet. Vom Bundesrat und den Departementen sei die Maschine «nur wenig nachgefragt» worden. Man erhoffe sich aber auch, dass die PC-24 «aufgrund des jungen Alters und sehr guten Zustands aktuell noch einen hohen Verkaufswert» habe.

PC-24 hat geringste Reichweite

Die Pilatus-Maschine wurde vom damaligen VBS-Chef Ueli Maurer bestellt, um einen Bundesratsjet aus Schweizer Produktion zu haben. Die PC-24 hat gemäss Angaben der Schweizer Luftwaffe eine Reichweite von rund 2800 Kilometern und bietet Platz für sechs bis sieben Passagiere. Dem Jet fehlt eine richtige Toilette, es gibt nur ein «Not-WC», das im Gang ausgefahren werden kann. Das gilt auch für die 2005 angeschaffte Cessna, die gleich viele Passagiere aufnehmen und mit 3000 Kilometern nur unwesentlich weiter fliegen kann. Beliebter ist da wohl die Dassault Falcon 900EX mit einer Reichweite von 8100 Kilometern, Platz für 14 Passagiere oder maximal acht VIPs und zwei Toiletten. Das 2013 angeschaffte Flugzeug war zuvor als Regierungsflugzeug von Monaco für Fürst Albert II von Monaco unterwegs.

Der Bundesrat will die VIP-Flotte nun weiterentwickeln und prüft Optionen für Flugzeuge mit grösserer Reichweite. Im letzten Jahr hatten die Bundesratsjet mit Pannen für Schlagzeilen gesorgt. Simonetta Sommaruga konnte von der UNO-Klimakonferenz im November nicht mit der Cessna zurückfliegen. Diese hatte Triebwerkprobleme, die Armee schickte deshalb die Falcon 900EX nach Glasgow, um die Umweltministerin abzuholen. Diese sorgte zuvor selber für Probleme. Im Juli musste der damalige Bundespräsident Guy Parmelin seine Reise nach Japan abbrechen, weil die Falcon über Osteuropa Triebwerkprobleme hatte. Und Aussenminister Ignazio Cassis verpasste ein Treffen in China, nachdem bei einem Zwischenstopp in Sibirien technische Probleme an der Falcon auftraten.

Während Sommaruga aus Glasgow mit einer anderen Maschine abgeholt werden konnte, gibt es für die längeren Strecken neben der Falcon 900EX derzeit kein Alternativflugzeug. Dies soll sich nun ändern, das VBS hat den Auftrag, dem Bundesrat bis Ende 2022 einen konkreten Antrag für einen neuen Bundesratsjet vorzulegen.

Weiter soll die Zusammenarbeit mit anderen Staaten im Bereich Lufttransport von Personen und Fracht institutionalisiert werden. Der Bundesrat hat dazu das VBS beauftragt, Kooperationsgespräche aufzunehmen.

SDA/anf