Super League Die Basler Reaktion nach der Cup-Schmach
Zu zehnt spielt der FCB gegen Lausanne 0:0 – Trainer Ciriaco Sforza spricht von einem Neustart.
Unten an der Birs, dem kleinen Fluss hinter dem St.-Jakob-Park, hat der FC Basel immer mal zu tun. Im Sommer musste er zum Beispiel einen Schriftzug an der Wand seiner Geschäftsstelle übermalen. Die Fans hatten sich dagegen gewehrt, dass ein britischer Vermögensverwalter Anteile des Clubs kauft.
Und nach der 2:6-Niederlage im Cup gegen Winterthur räumte der FCB Dutzende Umzugskartons weg. Daneben hatte der Anhang eine Banderole aufgehängt: «Burgener/Heri – Mietnomaden im Elfenbeinturm». Die Fans wollen, dass der Präsident und sein CEO abtreten.
Stattdessen schrieb der Club, dass Ciriaco Sforza im Amt bleibe. Das war kaum je eine Jobgarantie für einen Trainer. Schon gar nicht nach einer Niederlage, die in Basel auch Menschen ohne jedes Interesse für Fussball mitbekommen haben. Der Club ist sportlich so weit unten wie nie seit dem Besitzerwechsel – und trotz abgesagter Fasnacht Stadtgespräch.
Das Spiel gegen Lausanne hat diese Misere relativiert. Sforza hatte acht Wechsel im Vergleich zur Niederlage gegen Winterthur vorgenommen. Und die Basler holten einen Punkt, obwohl sie sich nach 20 Minuten selbst schwächten: Eray Cömert verpasste dem Lausanner Hicham Mahou eine Ohrfeige und kassierte die Rote Karte.
Zum ersten Mal seit Dezember ohne Gegentor
Ab sofort hatten die Lausanner noch mehr Platz, um zu ihren 20 Abschlüssen zu kommen. Cameron Puertas traf den Pfosten (38.), in der Nachspielzeit wehrte Lindner einen Schuss aus vier Meter Distanz ab – und der FC Basel kassierte zum ersten Mal seit Dezember kein Gegentor. Er besass eine Handvoll Möglichkeiten und Cabral hatte Sekunden vor Schluss alleine vor dem Tor sogar den Sieg auf dem Fuss.
Angesichts dieser Personallage und der 70 Minuten in Unterzahl ist dieses Unentschieden eine Reaktion auf die Niederlage gegen Winterthur. Alle Basler hatten ihre physischen Reserven angezapft und lebten vom Kampf. Als Cabral in der Schlussphase einen Eckball herausholte, hallte sogar Applaus durch den St.-Jakob-Park.
Trainer Sforza sagt nach dem 0:0: «Diese Leistung ist für mich ein Neustart.» Basel wartet zwar seit vier Spielen auf einen Sieg und hat noch einen Verlustpunkt Vorsprung auf den FC Zürich. Aber die Kritik am sportlichen Geschick wird nach dem Lausanne-Spiel kaum lauter werden. Jedenfalls muss der FCB nicht unbedingt befürchten, dass er in den nächsten Tagen vor seiner Haustür wieder etwas wegräumen muss. (saw)
Super League, 21. Runde. Vaduz - St. Gallen 2:1. Basel - Lausanne 0:0. - Rangliste: 1. Young Boys 47. 2. FC Basel 32. 3. FC Zürich 28. 4. St. Gallen 28. 5. Lugano 27. 6. Servette Genève 25. 7. Lausanne-Sport 24. 8. FC Sion 21. 9. FC Luzern 20. 10. Vaduz 18.
Basel
FC Lausanne-Sport
Die Partie im Joggeli ist zu Ende, es bleibt beim 0:0.
Cabral vergibt Sekunden vor Schluss den Überraschungstreffer für die Basler. Der FCB-Angreifer kann alleine vor das Lausanner Tor ziehen, doch er chippt den Ball über den Kasten. Was wäre das gewesen..
Nochmals eine Grosschance für die Lausanner: Guessand und Mahou scheitern im Strafraum beide an Torhüter Lindner.
Es werden fünf Minuten nachgespielt im Joggeli.
Für einmal eine Offensivaktion der Basler. Fabian frei kämpft sich durchs Lausanner Gestrüpp und holt immerhin einen Eckball heraus. Dieser bringt aber nichts Zählbares.
Handball auf dem Fussballfeld im Joggeli: Die Lausanner lassen den Ball um den Strafraum des FCB zirkulieren und setzen immer wieder Nadelstiche. Mahou scheitert mit dem Kopf wenige Meter vor dem Tor.
FCB-Goalie Lindner macht den Costanzo und spielt beim Abstoss auf Zeit - dafür sieht er Gelb.
Wieder eine gefährliche Aktion der Lausanner, wieder kein Tor: Brazao setzt sich auf der rechten Seite durch, doch Lindner kann dessen Schuss aus spitzem Winkel klären.
Lausanne-Trainer Contini nimmt Puertas vom Feld und bringt Brazao.
Die Basler werden vor dem eigenen Tor schwindlig gespielt, doch sich wehren sich mit allen Kräften gegen den Treffer. Kann das gut gehen? Es sind offiziell noch sieben Minuten zu spielen...
Und bereits die nächste Auswechselung bei den Basler: Hajdari muss vom Feld weil es nicht mehr geht, für ihn kommt Neuzugang Males. Der Fernseh-Kommentator liegt nicht daneben, wenn er sagt: «Die Basler Spieler fallen wie Dominosteine, einer nach dem anderen.»
Die Basler scheinen stehend K.o. zu sein - Kukuruzovic kommt zu einem weiteren Abschluss, doch sein Knaller geht über den Kasten.
Lausannes Bolingi sieht nach einem etwas gar groben Einsteigen gegen Hajdari die Gelbe Karte.
FCB-Mittelfeldspieler Kalulu humpelt angeschlagen vom Feld, Chiappetta ersetzt ihn. Es ist der erst der zweite Einsatz in der Super League für den 17-Jährigen. Allzu viele Alternativen bleiben Trainer Sforza nicht mehr.
Nun ist Lausanne klar die bessere Mannschaft auf dem Feld, ähnlich wie in der ersten Halbzeit nach der Roten Karte an Cömert. Die Westschweizer kreieren gefährliche Chancen, trauen sich auch immer wieder mal einen Distanzschuss zu. Doch belohnt wurden sie bisher nicht dafür. FCB-Trainer Sforza ist gefordert, stellt er nun um und/oder bringt er frische Kräfte?
Wieder eine Chance für Lausanne, wieder kein Tor. Kukuruzovic kommt halbrechts vor dem Strafraum zum Ball und zieht einfach mal ab. Sein Geschoss zieht jedoch am Tor vorbei, wobei Torhüter Lindner wohl dran gewesen wäre, wäre der Schuss präziser gewesen.
Gefährliche Situation vor dem Basler Tor: Nach einem Eckball schlägt Puertas den Ball scharf in den Strafraum. Doch Rotblau wie auch Blauweiss verpasst das Leder - Abstoss.
Waren Chancen in der ersten Hälfte Mangelware, ists nun gefühlt all 30 Sekunden gefährlich: FCB-Mittelfeldspieler Kalulu setzt sich über links durch, dringt in den Strafraum ein - doch sein Schuss/Pass findet das Ziel nicht.
Erste Aktion vom eingewechselten Molingi: Der Lausannen-Angreifer versuchts mit einem Flachschuss aus der Distanz, doch Lindner hält sicher.
FCB-Mittelfeldspieler Zuffi chippt einen Freistoss von der rechten Seite direkt aufs Tor, doch weil es ein Chip und nicht ein Schuss ist, hat Goalie Diaw keine Mühe.
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