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Der erste Coffee-Shop-Club der Stadt

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Offiziell eröffnet der Greenklub am Freitag.
Sie ziehen in der Neustadt den neuen CBD-Coffee-Shop und Club 'Greenklub' auf: Lucio Piccone (Co-Geschäftsleiter), Leonardo Müller (Bar-Keeper), Gregory Herren (Co-Geschäftsleiter) und Azem Maksutaj (Security).
Wenige Tage vor der Eröffnung stehen noch zahlreiche Arbeiten an.

Noch riecht es nach Leim, Farbe und Holzstaub in der ehemaligen Baccara-Bar beim Talegg-Knoten, und als die Kreissäge wieder zu kreischen beginnt, winkt einen der Geschäftsleiter Gregory Herren (24) ins künftige Fumoir des Greens. Hier dürfen die Kunden künftig ihre CBD-Joints rauchen. Das Material dafür kann man direkt an der Theke kaufen, wie in Amsterdam. Sechs Sorten einer eigenen Marke sind im Angebot, geliefert von einem Händler aus der Region. Bald kommt eine siebte dazu, die aus eigenem Hause. Im Untergeschoss wachsen unter dem gelblichen Schein einer Wärmelampe über 100 Hanfpflanzen, ebenfalls mit einem THC-Gehalt von unter einem Prozent, die in der Schweiz inzwischen legal verkauft und konsumiert werden dürfen. «Ich wollte schon immer einen Coffee-Shop aufziehen», sagt Herren. Mit dem Haus an der Ecke Tösstalstrasse/Neustadtgasse, das der Familie gehört, bot sich eine günstige Gelegenheit. Die Baccara-Bar war zur schäbigen Kontaktbar verkommen. Deren Mietvertrag lief im Sommer aus, CBD-Gras wurde legal und Herren hatte in Zürich gerade seine Gastro-Ausbildung absolviert. «Da lag es auf der Hand, dass wir hier etwas Neues probieren», sagt er. De facto werde das Green der erste Coffee-Shop der Stadt. In anderen Lokalen sei er regelmässig herausgeschmissen worden, wenn er sich im Fumoir einen CBD-Joint angesteckt habe.

Ein «Champ» sorgt für Ruhe

Herren führt das Green zusammen mit Lucio Piccone (48), der fast zwanzig Jahre im «Comi» gearbeitet hat, der einst legendären Kiffer-Kneipe an der Technikumstrasse. Viel Routine bringt auch der Security-Chef mit: Es ist Azem Maksutaj, der mehrfache Thaibox-Weltmeister aus Winterthur. Seine Kampfsport-Schule liegt gleich gegenüber. «Ich begrüsse die Leute hier ein bisschen», sagt er gut gelaunt. «Er und seine Jungs stehen auch an der Tür», ergänzt Herren, ein Schlacks mit Schnauz. Denn am Wochenende wird das Green zum Club, in dem vor allem Techno läuft. «Wer zu Electro abgehen will, hat in Winti momentan noch zu wenig Auswahl», findet Herren. Noch schwankt der Stil eher zwischen Pub- und Shisha-Lounge. Die Wände sind grün gestrichen, an der Decke hängt eine riesige madalamässige Holztafel aus Pakistan mit ornamentalen Blumenschnitzereien, und aus Holz sind auch die DJ-Empore und die mindestens fünf Meter lange Bar. Diese wurden aus dem Mobiliar der ehemaligen Gefängnis-Kapelle der Strafanstalt Pöschwies gezimmert, die im Fundus von Herrens Vater landete, wie so vieles. Patina hat auch die Jugendstil-Spiegelfront hinter der Bar. Sie stand offenbar einmal in einer Apotheke in England.

CBD-Drinks von der Bar

Das alte Inventar haben die Herrens herausgerissen. Fenster, Böden, Lüftung, Fumoir, Elektronik sowie die Toiletten sind neu, und auch die Musikanlage «eine der besten der Welt». Man setze auf Qualität, auch an der Bar, wo künftig der ehemalige Bar-Keeper des Coffee Criminals/Giahi am HB mixt, unter anderem Signature- Drinks mit CBD-Extrakt.

Musikalisch soll sich der Club schon bald öffnen, ab 2018 finden auch Konzerte mit Rock-, Blues- und Jazz-Bands statt. Aber daran mag Gregory Herren gerade nicht denken. Am Freitag ist Eröffnung und es gibt noch viel zu tun. «Endspurt!», sagt er leicht abgekämpft.

Es leuchtet aus dem Boden

«Gömmer-no-is-Green – go sha-ke?» Bis dieser Spruch in der lokalen Clubszene zum Evergreen wird, ist es noch ein weiterer Weg. Ein Dekoelement könnte aber rasch Kultstatus erreichen. Von der Tanzfläche aus sieht man durch den Glasboden die Indoor-Hanfplantage leuchten.