Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Nationale Demo in Bern
Tausende wehren sich gegen Gewalt an Frauen

1 / 10
Eine Gruppe von Menschen bei einer Demonstration, hält ein Schild mit der Aufschrift: ’Wir wollen das nicht. Keine Sexübergriffe oder Macho-Sprüche mehr.’ im Schnee.
Unter den Demonstrierenden befinden sich viele Romands: Zur Kundgebung wurde auf nationaler Ebene aufgerufen.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Fotos und Namenslisten erinnern an Opfer von patriarchaler Gewalt. «Gegen Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz», steht auf dem Transparent der Unia. Am frühen Nachmittag beginnt sich die zuvor menschenleere Schützenmatt allmählich mit Menschen zu füllen. Um die 2000 sind es kurz vor 14 Uhr. Und es werden nun immer mehr.

Eine breite Allianz von feministischen Organisationen hat zur nationalen Demo gegen Gewalt und Unterdrückung nach Bern gerufen. Die Kundgebung am Samstagnachmittag bildete den Auftakt zur Präventionskampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen».

Alle zwei Wochen werde in der Schweiz eine Frau von ihrem Partner, Ex-Partner oder einem Bekannten getötet, haben die Organisierenden im Vorfeld geschrieben. «Häusliche, sexualisierte und geschlechtsspezifische Gewalt gehören in der Schweiz zum traurigen Alltag.»

Exemplarisch: Gefühlvolle und gewaltfreie Forderung einer Demonstrantin.

Mit der Demo wollten die Teilnehmenden ihrer Wut Ausdruck geben: einer Wut «über die Alltäglichkeit von patriarchaler Gewalt». Einer Wut «über die gesellschaftliche Gleichgültigkeit, die Verharmlosung und über die politische Tatenlosigkeit».

Die Strafverfolgungsbehörden müssten besser geschult, in den Frauenhäusern und Schutzunterkünften müsse es mehr finanzierte Plätze geben, wurde auch während der Kundgebung mehrfach gesagt. 

Nach ersten Reden auf der Schützenmatt bewegte sich die Kundgebung langsam und friedlich Richtung Innenstadt. Vorbei am Rathaus und am Kornhaus ging es ohne Zwischenfälle auf den Bundesplatz. Der füllte sich ab 16 Uhr immer mehr. Die Organisierenden schätzten die Menschenmenge zeitweise auf rund 10’000 Personen - ein vielfaches mehr als die erwarteten 3000. 

Verschiedene Einzelsprecherinnen und Kollektive traten ans Mikrofon. Die ehemalige SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga erhielt für ihren eindringlichen Appell für Lohngleichheit und Gleichstellung - einer Grundvoraussetzung, um der Gewalt an Frauen Einhalt zu gebieten - tosenden Applaus.

Um 17.15 Uhr endete die Demo. Viele der Teilnehmenden waren da bereits auf dem Heimweg. 

Mitorganisatorin Anna-Béatrice Schmaltz zeigte sich sehr zufrieden. «Wir konnten ein starkes Zeichen setzen und damit mit Nachdruck mehr Einsatz gegen geschlechtsspezifische Gewalt von der Politik fordern.» Es sei ein toller Auftakt gewesen zu den 16 Aktionstagen.