AboNeue Zahlen des BundesSchweizer Heime verabreichen Dementen Naturheilmittel statt Medikamente
Die Demenzzahlen steigen. In Pflegeheimen erhalten Betroffene oft Ginkgo oder Beruhigungsmittel statt Antidementiva. «Bedauernswert», sagen Fachleute.
153’000 Menschen in der Schweiz leiden an Demenz – jedes Jahr kommen 32’900 Erkrankte hinzu. Doch bei der Behandlung dieser Patienten gibt es offenbar Lücken, besonders in Pflegeheimen. Das zeigt eine Studie des Gesundheitsobservatoriums (Obsan) im Auftrag des Bundes. So ist der Bezug von Demenzmedikamenten, sogenannten Antidementiva, seit 2016 zurückgegangen: Minus 10 Prozent bei Cholinesterasehemmern und 12 Prozent bei Memantin. Dafür ist der Bezug des Naturheilmittels Ginkgo biloba mit plus 33 Prozent stark gestiegen.