Schwarze Null in der JahresrechnungSpital Uster lehnt eine Fusion mit Wetzikon ab
Zwei Spitäler im Oberland sind eigentlich eines zu viel. Zuerst drohte Uster der Konkurs, jetzt Wetzikon. Eine gemeinsame Lösung scheint keine Option.
Es ist noch kein halbes Jahr her, da stand dem Spital Uster das Wasser bis zum Hals. Es brauchte dringend neues Kapital, um seinen Weiterbestand zu sichern. Es galt als das schwache Spital im Zürcher Oberland, während das Spital Wetzikon positive Schlagzeilen machte mit seinem neuen Arbeitsmodell zur Entlastung der Pflege.
Inzwischen ist es umgekehrt: Dem Spital Wetzikon droht der Konkurs, weil es die 170-Millionen-Anleihe für seinen Neubau nicht refinanzieren kann. Das Spital Uster hingegen ist vorerst gesichert. Seine Trägergemeinden haben ihm 33 Millionen Franken neues Eigenkapital gegeben.
Und jetzt vermeldet das Spital Uster einen immerhin halbwegs positiven Jahresabschluss: Nach Abschreibungen und Zinsen erzielte es 2023 einen kleinen Gewinn von 0,3 Millionen Franken, die Ebitda-Marge betrug 5,5 Prozent. Dieser Wert sollte gemäss Vorgaben der Gesundheitsdirektion eigentlich bei 10 Prozent liegen, doch derzeit erreicht ihn kaum ein Spital, weil die Tarife mit der Teuerung nicht Schritt hielten.
Infolge der Wirren um seine Existenz hat das Spital Uster 2023 weniger Patientinnen und Patienten behandelt als im Vorjahr. Der Umsatzrückgang im stationären Bereich betrug 4,4 Prozent. Diesen habe man mit «gezielten Kosteneinsparungen wettmachen» können, teilt das Spital mit. Unter anderem hat es Stellen abgebaut.
«Fusion ist keine Lösung»
Die Spitalführung zeigt sich ¨überzeugt, das Spital Uster wieder finanziell solide aufstellen zu können. Eine Fusion mit Wetzikon, die derzeit als mögliche Lösung der Spitalkrise im Oberland genannt wird, lehnt Verwaltungsratspräsidentin Sacha Geier in der Medienmitteilung explizit ab: «Eine Fusion mit der GZO AG steht nicht auf der Agenda, da sie f¨ür die äusserst herausfordernde finanzielle Situation der GZO AG keine Lösung darstellt.»
Ein erster Anlauf für eine Fusion war im Dezember 2020 abgebrochen worden, damals befand sich das Spital Uster in der schwächeren Postion.
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