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Kolumne «Miniatur des Alltags»
Delfine in Richterswil und der verflixte 1. April 

Diese Meldung war es, die ZSZ-Redaktor Anton Rohrer hinters Licht zu führen vermochte.
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Der eine oder andere kennt es vielleicht. Man fällt in einem unaufmerksamen Moment der Euphorie oder des Übermuts auf einen Scherz herein, der einen nicht wie erhofft gut, sondern eher ein wenig dämlich dastehen lässt. In meinem Fall habe ich gedacht, eine grandiose Geschichte ausgegraben zu haben – dem war aber nicht so. 

Um einen Beitrag für die wöchentliche Kolumne «Heute vor» dieser Zeitung zu verfassen, muss man sich des Tausende von Seiten umfassenden Archivs annehmen. Erschwerend kommt hinzu, dass die «Zürichsee-Zeitung» die Geschichten aus den Seegemeinden damals keinesfalls so prominent platziert hat, wie das heute der Fall ist. Das Aktuelle aus der Region wurde in kurzen Texten im hinteren Teil der Zeitung verkündet – fast schon versteckt zwischen mehrseitigen Inserateblöcken. 

Diesmal ging die Suche nach einer guten Geschichte aber überraschend schnell. Schon auf Seite 16 der Ausgabe vom 1. April 1972 bin ich fündig geworden. Der Titel «Richterswil bekommt sein Delphinarium» ist mir sofort ins Auge gesprungen. Was mich kurz stutzig gemacht hat: In den folgenden Ausgaben und im Internet habe ich rein gar nichts zu dieser doch eher besonderen Attraktion gefunden. Egal! – wenn es in der «Zürichsee-Zeitung» steht, wird es schon stimmen. Das habe ich zumindest gedacht.

Schnell war der Text geschrieben und ein guter Titel gesetzt, bei dem die Delfine im Zentrum standen. Schliesslich sollten die Leute diese tolle Geschichte auch lesen. Stolz präsentierte ich meinen Fund einem Kollegen. Als Reaktion gab es ein lautes Lachen und ein: «Schau mal auf das Datum des Artikels.»

Na ganz toll! Ich, der Praktikant, war tatsächlich auf einen 50 Jahre alten Aprilscherz reingefallen.