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Tokio verursacht Rekordkosten
Das sind die teuersten Olympischen Spiele der Geschichte

Dieses Spektakel trug zu den massiven Kosten bei: Eröffnungsfeier im Olympiastadion in Tokio am 23. Juli 2021.
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Die Olympischen Spiele sind eine der teuersten Grossveranstaltungen, die ein Land organisieren kann. Das wusste Japan, als es seine Bewerbung für Tokio einreichte und Kosten von etwa 7,4 Milliarden US-Dollar prognostizierte – doch das war viel zu wenig. Die Regierung schätzt die Ausgaben mittlerweile auf über 20 Milliarden. Damit brechen die aktuellen Spiele alle bisherigen Rekorde.

Um die Spiele vergleichen zu können, hat die Universität Oxford die Ausgaben auf den Dollarwert des Jahres 2015 umgerechnet. Die Veranstaltung, die derzeit in Tokio stattfindet, kostet demnach 26 Milliarden. Das ist beinahe das Vierfache der durchschnittlichen Ausgaben für Olympische Sommerspiele. In den letzten knapp 60 Jahren kosteten diese im Schnitt 7,5 Milliarden.

Um das klarzustellen: Wir reden hier nur von sportbezogenen Kosten. Ausgaben für neue Strassen und Schienen, Flughäfen, Hotels und andere Infrastruktur sind nicht darin enthalten und betragen in der Regel ein Vielfaches davon. Mit eingerechnet sind aber die Stadien, dieses Mal der grösste Kostenfaktor. Tokio hat etliche Sportstätten renoviert und eigens für die Spiele acht neue Arenen gebaut. Das schlägt mit 7 Milliarden Dollar zu Buche.

339 Wettkämpfe finden in Japan statt, so viele wie noch nie bei Sommerspielen. Sind die hohen Kosten einfach darauf zurückzuführen? Nein, denn auch pro Event wird in Tokio mehr ausgegeben als je zuvor im Sommer: Fast 77 Millionen kostet ein Wettkampf. Pro Athlet belaufen sich die Kosten auf 2,3 Millionen. Übertroffen werden diese Zahlen nur von Sotschi (2014) und Pyeongchang (2018), beides Winterspiele, an denen grundsätzlich weniger Athleten teilnehmen und die Ausgaben pro Event höher sind.

Tokio hat natürlich das Pech, dass die Corona-Pandemie die ganze Planung durcheinanderbrachte und zusätzliche Kosten verursacht. Allein die Verschiebung der Spiele um ein Jahr war 2,8 Milliarden teurer. Gleichzeitig fallen erwartete Einnahmen aus. So ist etwa ein Grossteil der Zuschauer und Touristen aus dem Ausland nicht nach Japan gereist. Doch die Kosten wären auch ohne die Pandemie höher ausgefallen als geplant.

Immerhin befinden sich die japanischen Organisatoren in guter Gesellschaft. Praktisch alle Olympischen Spiele der jüngeren Geschichte waren am Schluss deutlich teurer als geplant. Tokio liegt mit seiner Verdreifachung der Kosten nicht einmal an der Spitze. In Montreal (1976), Lake Placid (1980), Sotschi (2014) und Rio (2016) fiel die Schlussrechnung noch negativer aus. Die kanadische Stadt Montreal brauchte 30 Jahre, um die Schulden zu begleichen, die sie durch die Mehrausgaben für die Olympischen Spiele gemacht hatte.