Rubrik «Darüber spricht das Netz»«Das Ganze wird uns krachend auf die Füsse fallen»
Die Onlineartikel der ZSZ geben in den Kommentarspalten zu reden. Diese Woche diskutierten Leserinnen und Leser über Spatzen und Bücher.
Schakal, Biber und Waldrapp kommen, Igel, Feldhasen und Spatzen verschwinden, so lautet die kurz zusammengefasste Prognose von Wildtierbiologin Sandra Gloor für die urbane Fauna.
Das grosse Interview zum fast unbemerkt stattfindenden Wandel in Zürichs Tierwelt hat bei den Onlineleserinnen und -lesern dieser Zeitung für Reaktionen gesorgt.
Manch ein Kommentarschreiber teilt die Eindrücke der promovierten Wildtierbiologin nicht. «Also bei uns in Seebach vermehren sich die Spatzen erfreulicherweise seit drei Jahren ungemein. Mehrmals im Tag kommt die Spatzenbande, mittlerweile circa 30 bis 40 Vögel, an unsere Tränke. Es macht Freude, zuzusehen», berichtet Daniel Schleh.
Ähnlich geht es Dieter Jann: «Also, ich habe hier einen ganz grossen Zuzug von Spatzen, von Igeln und so weiter. Dabei bin ich hier ja nicht viel höher als das Triemli. Vielleicht sind die Tiere einfach von den Steinflächen (Sechseläutenplatz, Europaallee, Sihlcity und viele weitere) geflohen.»
Manche Onlinelesende haben derweil in und um Zürich schon durchaus exotischere Tiere als Spatzen beobachtet. So etwa auch c.pf.: «Auf dem Hönggerberg und am Schauenberg habe ich nachts schon mehrmals einen Waschbären gesehen.» Leser Francescano wiederum beobachtet «seit einigen Jahren die exponentielle Ausbreitung der Würfelschlange» am Zürichsee. «Wenn man weiss, dass die Weibchen zwischen 20 und 30 Eier im Jahr legen, ist abzusehen, dass diese Schlange bald zu einer Plage mutieren wird.»
Andere Kommentare beschäftigen sich derweil intensiv mit der Frage, inwiefern Artenrückgang und Klimawandel zusammenhängen. Zu ihnen gehört auch Markus Bachmann: «Grosse klimatische Änderungen haben in der Erdgeschichte meist zu Massensterben höherer Arten geführt, vor allem auf dem Land. Das gab es schon immer, und darum sollten wir das auch nicht auf die leichte Schulter nehmen.» Ähnlich sieht dies stefan_meier: «Klimawandel und Artenrückgang haben die gleichen Ursachen. Da wir es nicht schaffen, selbst minimale Massnahmen umzusetzen, wird uns das Ganze krachend auf die Füsse fallen.»
Schliesslich kommen auch Bücherratten in der Onlinekommentarspalte nicht zu kurz: «Zu diesem Artikel lesenswert: ‹Die Natur auf der Flucht› von Benjamin von Brackel,» lässt die Leserin oder der Leser l.roscher die Community wissen. Walter Schmid empfiehlt derweil «Die Rückeroberung» von «Genie» Franz Hohler.
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