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Eindrückliche Aryna Sabalenka
Das Frauentennis spricht Russisch

Liebevoll hält Aryna Sabalenka den Pokal: Endlich ist sie auf dem Gipfel angekommen.
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Aryna Sabalenka kam einem lange vor wie Achilles, der Held aus der griechischen Mythologie. Dieser war als Kind in den Fluss Styx getaucht worden, um unverwundbar gemacht zu werden. Doch weil ihn seine Mutter an der Ferse festhielt, blieb da eine kleine Stelle verletzlich. So wuchtig Sabalenka auf den Ball einhämmert, auch sie hatte eine Achillesferse, die sie verwundbar machte: ihren Aufschlag, vor allem der zweite. Im vergangenen Jahr beging sie 428 Doppelfehler in 55 Matches, fast 8 pro Partie und manchmal über 20.

Oft sei sie ihre schlimmste Feindin gewesen, sagte sie in Melbourne. In den letzten drei Saisons war sie die Nummer 1 nach Doppelfehlern auf der Frauentour – in der Summe waren es 932. Und natürlich wackelte ihr Aufschlag oft in den heiklen Phasen. Sie habe lange gedacht, es liege am Kopf, sagte sie. Bis sie in der Vorbereitung auf diese Saison einen Biomechaniker beizog, um ihren Aufschlag zu analysieren. Sie stellten einige Details um, um die Servicebewegung flüssiger zu machen – und die Resultate sind verblüffend.

Keine Kompromisse

Im neuen Jahr hat Sabalenka in Adelaide und Melbourne alle elf Matches gewonnen und dabei nur einen Satz abgegeben: im hochklassigen Final des Australian Open gegen Wimbledon-Siegerin Jelena Rybakina. Auf dem Weg zum 4:6, 6:3, 6:4 schlug sie in zweieinhalb Stunden 17 Asse (Rybakina 9) bei nur 7 Doppelfehlern. Insgesamt schlug sie 51 Winner, was ihre Spielweise gut charakterisiert: keine Kompromisse.

Kraftvoll: Aryna Sabalenka schlug im Final 51 Winner.

Das hatte auch schon Belinda Bencic im Achtelfinal schmerzlich erfahren müssen. Der Schweizerin gelang es beim 5:7, 2:6 anfänglich gut, die Weissrussin zu bewegen. Doch je länger, desto mehr dominierte diese mit ihren kraftvollen Schlägen. Ähnlich verlief das Endspiel gegen Rybakina, wobei die Kasachin anfangs von der Nervosität Sabalenkas profitierte. Aber als diese ihr Spiel gefunden hatte, beherrschte sie die meisten Ballwechsel mit ihrer Wucht.

«Ich komme nächstes Jahr zurück und hoffe, euch noch mehr zu beeindrucken.»

Aryna Sabalenka

Mit 24 ist Sabalenka nun die dominante Spielerin geworden, die viele schon früher in ihr gesehen hatten. «Ich komme nächstes Jahr zurück und hoffe, euch noch mehr zu beeindrucken», sagte sie bei der Siegeszeremonie. Wenn sie so weiterspielt, wird sie künftig überall um die grossen Titel mitreden. Ebenso Rybakina, die noch ein Jahr jünger ist und neben einem exzellenten Aufschlag die Fähigkeit hat, den Ball mit Leichtigkeit zu beschleunigen. Das Frauentennis spricht Russisch.