AboSterbehilfe in der SchweizDann flüsterte er dem Sohn ins Ohr, er solle gut zu Mami schauen
Die Urnerin Anna Gisler (70) erzählt, wie sie ihren Mann beim Freitod begleitet hat. 1000 Menschen pro Jahr wählen dieses Lebensende – immer mehr auch auf dem Land.
Der Vierwaldstättersee – dort traf Peter Gisler seine Frau zum ersten Mal. Und dorthin verstreute sie seine Asche nach seinem Freitod.
Foto: Aura
Lebensfroh und, ja, auch ein bisschen hartnäckig sei er schon gewesen, ihr Mann Peter. Die heute siebzigjährige Anna Gisler erinnert sich an einen milden Frühlingstag vor über vierzig Jahren zurück. Damals begegnete sie ihrem Mann zum ersten Mal, auf dem Urnersee. Ein grosser, stattlicher Mann war er. Und doch sehr einfühlsam. Sie habe sich nicht sofort binden wollen, sagt Anna Gisler. Er kämpfte um ihre Liebe, folgte ihr von Uri bis nach England, wo sie damals arbeitete. Seine Unbeirrbarkeit dankte sie ihm ein paar Jahre später mit dem Jawort.
