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Zürich ist plötzlich top
Corona wirbelt das Ranking der teuersten Städte weltweit durcheinander

Spezielle Zeiten: Wegen der Corona-Krise ist Zürich neu die teuerste Stadt der Welt.
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Nahrungsmittel, Kleidung, Coiffeur: Zweimal jährlich vergleicht die renommierte Wirtschaftszeitung «The Economist» Preise für fast 140 Produkte weltweit und erstellt eine Rangliste der teuersten Städte. Normalerweise wird sie von asiatischen Metropolen dominiert, gleich drei teilten sich beim letzten Mal den ersten Platz. Doch heuer ist alles ein wenig anders.

Die Corona-Pandemie hat das Ranking durcheinandergewirbelt. Singapur und Osaka sind vom Podium gefallen, nur Hongkong ist weiterhin ganz oben zu finden. Es liegt nun zusammen mit Paris und Zürich an der Spitze. Mit Genf hat es eine weitere Schweizer Stadt in die Top-10 geschafft.

Der Index setzt die Preise ins Verhältnis zu New York. Zürich ist also teurer als die US-Metropole, Genf etwa gleich kostspielig. Allgemein sind die Preise in westeuropäischen Städten gemäss der Auswertung gestiegen – aber nicht für alle Produkte.

Laptops und Computer sind seit dem vergangenen Jahr durchschnittlich 18,7 Prozent teurer geworden, was mit dem Trend zum Homeoffice zu tun hat. Auch bei Alkohol und Tabak hat die grössere Nachfrage zu höheren Preisen geführt. Dafür sind beispielsweise Kleidung und Schuhe günstiger geworden, weil viele Läden mit nicht lebensnotwendigen Produkten während Lockdowns schliessen mussten.

Die Pandemie hat nicht nur das Konsumentenverhalten verändert, sondern auch zu Problemen in den Lieferketten und zu Währungsschwankungen geführt. Der Euro hat gegenüber dem US-Dollar an Wert gewonnen, genauso wie der Schweizer Franken. Das hat die Preise in Westeuropa ansteigen lassen. In Afrika, Nord- und Südamerika sowie in Osteuropa haben die Schwankungen zum Gegenteil geführt.

«Fast alle Veränderungen sind auf Covid-19 zurückzuführen.»

«The Economist»

Die Preise in Singapur sind laut dem «Economist» vor allem gesunken, weil es wegen der Corona-Krise zu einer Abwanderung ausländischer Arbeitskräfte kam. Die Stadt verzeichnete ihren ersten Bevölkerungsrückgang seit 17 Jahren. In Osaka stagnierten die Konsumentenpreise wegen der Pandemie, und die japanische Regierung hat Kosten wie den öffentlichen Verkehr subventioniert, was die Lebenshaltungskosten senkte.

Auch fast alle anderen Veränderungen in der Rangliste sind der Auswertung zufolge auf Covid-19 zurückzuführen. So gehören etwa Rio de Janeiro und São Paulo zu den Städten, die am meisten Plätze verloren haben. Brasilien leidet nicht nur unter einer schwachen Währung, sondern gehört auch zu den am stärksten von der Pandemie betroffenen Ländern weltweit.

Eine Ausnahme ist der Aufstieg vieler chinesischer Städte, in denen die Preise wegen des Handelskriegs mit den USA gestiegen sind, welcher gerade im Elektroniksektor zu einer Knappheit geführt hat. Ebenfalls stark betroffen von US-Sanktionen ist Teheran, was die Produkte in der iranischen Hauptstadt stark verteuert hat. Die Folge: Teheran hat im Ranking mehr Plätze gutgemacht als jede andere Stadt.