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Coronavirus weltweit
+++ Proteste in Spanien nach Verlängerung des Lockdowns +++ Kein Ende von US-Einreisestopp für Europäer in Sicht

Das Wichtigste in Kürze:

  • Weltweit haben sich mehr als 5 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Rund 328'000 Menschen sind bislang daran gestorben. Am stärksten betroffen von der Pandemie sind die USA.
  • Zahlreiche Länder lockern mittlerweile ihre Einschränkungen oder Ausgangsbeschränkungen wieder.
  • Die Wirtschaft wird vielerorts langsam wieder hochgefahren. Die EU hat ein 500-Milliarden-Hilfspaket für die von der Coronakrise besonders betroffenen Staaten geschnürt.
  • Ein Impfstoff gegen den Erreger ist noch nicht in Sicht.

Hier sehen Sie, wie die Massnahmen in der Schweiz wirken: Der Ausbruch im Vergleich mit anderen Ländern.

USA: 27 Millionen verlieren Krankenversicherung

Wegen des enormen Anstiegs der Arbeitslosigkeit in den USA könnten fast 27 Millionen Menschen mitten in der Coronavirus-Pandemie ihre Krankenversicherung verlieren. Dies geht aus einer neuen Studie hervor.

Der Grund dafür ist, dass die meisten Menschen dort über den Arbeitgeber krankenversichert sind, wie eine Studie der Kaiser Family Foundation am Mittwoch erklärte. Nach dem Verlust eines Jobs in den USA endet das Versicherungsverhältnis daher oft sehr schnell – oder Arbeitnehmer können es sich schlicht nicht leisten, die Police für sich und mitversicherte Familienangehörige privat weiter zu bezahlen.

Der Andrang ist riesig: Eine Lokale Gesundheitsbehörde in Sanford, Florida, bot den Anwohnern kostenlose Corona-Tests an.

Die Studie geht davon aus, dass rund 21 Millionen Menschen nach dem Verlust der Versicherung des Arbeitgebers (ESI) auf staatliche Hilfe hoffen könnten, darunter auch rund 6 Millionen mitversicherte Kinder. Doch wegen bürokratischer Hürden oder ungenügenden Subventionen dürften viele trotzdem mitten in der Coronavirus-Pandemie ohne Versicherungsschutz bleiben, erklärte die Stiftung weiter.

Brasilien vor Frankreich

Inmitten einer schweren politischen Krise kämpft Brasilien mit einem Negativrekord neuer Coronavirus-Fälle. Die Regierung bestätigte 11'385 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, womit sich die Gesamtzahl der Fälle auf 188'974 erhöhte. Bei der Gesamtzahl der Infektionen überrundete Brasilien damit Frankreich, das nach offiziellen Angaben 177'000 Fälle meldete. Die fünf Länder, die mehr Infektionen registriert haben als Brasilien, sind die Vereinigten Staaten, Spanien, Russland, das Vereinigte Königreich und Italien.

Nur wenige enge Verwandte sind bei der Beerdigung dabei: Ein Corona-Todesopfer wird auf einem Friedhof in Rio de Janeiro in einem Sarg begraben.

Dennoch drängt Präsidenten Jair Bolsonaro auf eine schnelle Wiedereröffnung der Wirtschaft. Seit Wochen liegt er mit den Gouverneuren der Bundesstaaten wegen der verhängten Beschränkungen des öffentlichen Lebens auf Konfrontationskurs: Er vertritt die Auffassung, dass durch verlorene Arbeitsplätze mehr Schaden angerichtet werde als durch die Krankheit selbst. «Wir werden den Punkt erreichen, an dem hungrige Menschen auf die Strasse gehen», sagte Bolsonaro. Im Gegenzug werfen ihm die Bundesstaaten vor, die Corona-Krise herunterzuspielen. Die von dem Virus ausgelöste Lungenkrankheit Clovid-19 bezeichnete der rechtsradikale Staatschef in der Vergangenheit als «kleine Grippe».

Trump will Schulen im Herbst öffnen

Schulen und Universitäten in den USA sollten nach Ansicht von Präsident Donald Trump trotz der Coronavirus-Pandemie ab dem Herbst wieder für den Unterricht öffnen. Das neue Schuljahr solle wie geplant losgehen, zumal das Coronavirus «sehr wenig Auswirkungen» auf jüngere Menschen habe, sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) im Weissen Haus. Die Entscheidung zur Lockerung der Corona-Auflagen liege bei den Gouverneuren der 50 Bundesstaaten, Schulen seien dabei aber wichtig, erklärte Trump. «Ein Staat ist nicht offen, wenn die Schulen nicht geöffnet sind», sagte er.

Trump macht Druck auf die Gouverneure, die von ihnen erlassenen Ausgangsbeschränkungen zu lockern, damit sich die US-Wirtschaft erholen kann. Viele Bundesstaaten haben ihre Auflagen seit Anfang Mai bereits gelockert – obwohl die Pandemie in vielen Landesteilen noch nicht unter Kontrolle ist. Andere Staaten und Städte, darunter zum Beispiel die Hauptstadt Washington und die stark betroffene Metropole New York, wollen ihre Auflagen frühestens im Juni lockern.

Die meisten Bundesstaaten planen derzeit, den Unterricht an Schulen und Universitäten nach dem Sommer wieder aufzunehmen. Experten warnen allerdings, dass es bislang noch unklar ist, welche Rolle Kinder und Jugendliche – die infolge einer Corona-Infektion relativ selten ernsthaft erkranken – bei der Verbreitung des Virus spielen.

Italienisches Kabinett verabschiedet 55-Mrd-Euro-Hilfspaket

Nach längerer Verzögerung hat Italien sein 55 Milliarden Euro schweres Hilfspaket auf den Weg gebracht, das Wirtschaft und Privatleute in der Virus-Krise unterstützen soll. Das Kabinett habe dem Vorhaben zugestimmt, sagt Regierungschef Giuseppe Conte. Streit in der wackeligen Regierungskoalition hatte die Verabschiedung wiederholt verzögert.

Italiens Regierungschef Giuseppe Conte bei einer Sitzung des Kabinett am Montag 12. Mai 2020.

Mehr als 27'000 Todesfälle in Frankreich

In Frankreich sind mehr als 27'000 Menschen in Folge einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Seit Beginn der Pandemie seien 27'074 Todesfälle registriert worden, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwochabend mit. Die Zahl der Toten stieg damit im Vergleich zum Vortag um 83. Nach Angaben des Ministeriums wurden 9973 der Todesfälle in Alten- und sozialen Pflegeeinrichtungen registriert. Rund 27'000 Menschen wurden noch in Kliniken wegen einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-2 behandelt.

Die Zahl der Patientinnen und Patienten in Intensivstationen sank demnach jedoch weiter. Erstmals seit Ende März seien knapp weniger als 2500 Menschen in intensiver Behandlung im Krankenhaus. Fast drei Viertel der in einer Klinik behandelten Fälle, 72 Prozent, teilten sich dem Ministerium zufolge auf vier besonders betroffene Regionen auf: die Pariser Hauptstadt-Region Île-de-France, die ostfranzösischen Regionen Grand Est und Auvergne-Rhône-Alpes und Hauts-de-France im Norden Frankreichs.

Russland weltweit auf Rang zwei nach den USA

So stark wie in keinem anderem Land steigen in Russland die Corona-Infektionen. Das flächenmässig grösste Land der Erde mit seinen rund 144 Millionen Einwohnern liegt inzwischen auf Platz zwei weltweit hinter den USA.

Mehr als 10'000 neue Fälle kommen täglich hinzu. Und auch viele Russen fragen sich, wie die Zahlen trotz viel strengerer Massnahmen als etwa in einigen europäischen Ländern so massiv steigen können. Zugleich verzeichnet das Riesenreich eine der niedrigsten Sterberaten – auf 242'271 Infektionen kamen laut Statistik vom Mittwoch gerade einmal 2212 Todesfälle.

Eine Sanitäterin trägt einen Schutzanzug sowie Handschuhe und einen Gesichtsschutz als sie einen Patienten mit Verdacht auf Corona ins Spital liefert.

Wohl auch wegen der niedrigen Todesraten sprach Kremlchef Wladimir Putin zuletzt von einem insgesamt erfolgreichen Kurs in der Corona-Krise. Dennoch löste er Verwunderung aus, als er in dieser Woche zur Rückkehr an die Arbeitsplätze aufrief. Sechs Wochen Zwangsferien sind vorbei. Doch bei den Neuinfektionen gab es immer neue Rekorde. Sogar Regierungschef Michail Mischustin und Putins Sprecher Dmitri Peskow, das wichtigste Sprachrohr des Kreml in der Krise, sind an Corona erkrankt.

Britische Forscher wollen genetisches Rätsel von Covid-19 lösen

In Grossbritannien wollen Wissenschaftler das Erbgut von Tausenden Covid-19 Patienten studieren, um eines der Rätsel um das neuartige Coronavirus zu knacken: Warum leiden manche Menschen nicht einmal unter milden Kopfschmerzen, während andere daran sterben? Die Forscher wollen den genetischen Code von Menschen, die an Covid-19 schwer erkrankten, sequenzieren und mit dem Erbgut derer vergleichen, bei denen die Krankheit nur mild oder sogar ohne Symptome verlief. Dabei sollen die Gene von rund 20.000 Menschen untersucht werden, die sich derzeit oder bereits auf der Intensivstation eines Krankenhauses befanden und die von etwa 15.000 Menschen mit leichten Symptomen.

Wissenschaftler weisen darauf hin, dass sie bislang relativ wenig über das neue Virus wissen, das im vergangenen Jahr in China ausbrach. Es sei aber auffällig, wie tödlich es für manche sei, während es andere kaum treffe. Die Gründe dafür sind bislang nicht bekannt. «Wir gehen davon aus, dass es in den Genen Hinweise gibt, die uns helfen zu verstehen, wie diese Krankheit Menschen tötet», sagte der Intensivmediziner Kenneth Baillie, der die Studie an der Universität von Edinburgh leitet, zu Reuters. «Ich würde mein Haus darauf wetten, dass es eine sehr starke genetische Komponente für das individuelle Risiko gibt.»

Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock rief die Bevölkerung dazu auf, an dem Programm teilzunehmen. «Es geht darum, sich ein wissenschaftliches Bild von diesem Virus zu machen.» Erste Ergebnisse seien in einige Wochen aus einer Studie mit rund 2000 Teilnehmern, die bereits läuft, zu erwarten, sagte Baillie. Die Ergebnisse sollen weltweit geteilt werden. «Die Wahrscheinlichkeit, an einer Infektion zu sterben, hängt sehr stark mit ihren Genen zusammen, vielmehr als die Wahrscheinlichkeit, an Herzkrankheiten oder Krebs zu sterben.»

China riegelt Grossstadt teilweise ab

Im Kampf gegen das Coronavirus riegelt China erneut eine Millionenmetropole in Teilen ab. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Mittwoch berichtete, wurden nach einem lokalen Virus-Ausbruch Zug- und Busverbindungen aus der nordostchinesischen Stadt Jilin gestoppt.

Auch dürfen nur noch Menschen die Stadt verlassen, die negativ auf das Virus getestet wurden. Auslöser für die strikten Massnahmen waren etwa zwei Dutzend neue Infektionen, die in den vergangenen Tagen in der Stadt Jilin und der gleichnamigen Provinz nachgewiesen wurden. Die Behörden sprachen von einer «sehr ernsten» Lage.

Mit neuen Erkrankungen kämpft auch die Millionenmetropole Wuhan, das einstige Epizentrum des Corona-Ausbruchs. Die zentralchinesische Stadt will Medienberichten zufolge sämtliche ihrer elf Millionen Einwohner in Rekordzeit einem Coronavirus-Test unterziehen.

Polizeibeamte tragen Schutzanzüge, während sie vor dem Eingang eines Bahnhofs in Jilin patroullieren.

Demnach entschieden sich die Behörden zu der Massnahme, nachdem Anfang der Woche in einem Wuhaner Wohngebiet nach einer längeren Phase ohne Erkrankungen in der Stadt sechs neue Infektionen festgestellt wurden. Wie das Wirtschaftsmagazin «Caixin» berichtete, sollen die Menschen in Wuhan innerhalb von zehn Tagen getestet werden.

Bis Ende April hatte Wuhan, wo die Infektionswelle Ende vergangenen Jahres begonnen hatte, laut dem Bericht rund eine Million Menschen getestet. Die chinesische Website «The Paper» berichtete, dass die Bezirke der Stadt einen Plan ausarbeiten sollen, wie der Massentest durchgeführt werden kann.

Nirgendwo in China wurden so viele Infektionen und Todesfälle gemeldet wie in Wuhan, dessen Krankenhäuser Ende Januar und im Februar völlig überfordert waren. Wuhan war die weltweit erste Stadt, die wegen des Virus über Wochen komplett abgeschottet war. Von den mehr als 80 000 offiziell gemeldeten Infektionen in China gab es 50 000 allein in der Metropole. Ähnlich waren von den landesweit mehr als 3300 aufgeführten Toten durch die Lungenkrankheit Covid-19 mehr als 2500 in Wuhan zu beklagen. Es wurde aber davon ausgegangen, dass bei weitem nicht alle Fälle in der offiziellen Statistik mitgezählt wurden.

China hat das Virus den eigenen Angaben zufolge weitgehend unter Kontrolle, kämpft jedoch mit lokalen Ausbruchsherden.

Wien schenkt allen Haushalten Restaurant-Gutscheine

In der Corona-Krise spendiert die Stadt Wien allen 950'000 Haushalten einen Gutschein für Restaurantbesuche in Höhe von bis zu 50 Euro. Das kündigte Bürgermeister Michael Ludwig am Mittwoch an.

Ein-Personen-Haushalte erhalten einen Bon von 25 Euro, Mehr-Personen-Haushalte einen 50-Euro-Gutschein. Dieser könne in allen teilnehmenden Restaurants und Kaffeehäusern bis Ende September eingelöst werden. Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Alkoholische Getränke können mit Steuergeld nicht bezahlt werden.

Die Gutscheine können in allen teilnehmenden Restaurants und Kaffeehäusern eingelöst werden.

Die österreichische Hauptstadt, in der im Oktober gewählt wird, lässt sich die Aktion 40 Millionen Euro kosten. «Ja, wir können uns das leisten», sagte Ludwig. Immerhin gehe es um die Zukunft von 6500 Wirtshausbetrieben mit rund 60'000 Beschäftigten.

Bereits Mitte März hatte Wien angesichts des Infektionsrisikos mit dem Coronavirus allen Senioren und Seniorinnen über 65 Jahre einen Taxi-Gutschein in Höhe von 50 Euro spendiert.

Grenzen zur Schweiz werden geöffnet

Die Schweizer Grenze zu Deutschland, Österreich und Frankreich soll voraussichtlich ab 15. Juni wieder vollständig geöffnet werden. Das teilte das Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) am Mittwoch auf Twitter mit. Bedingung sei jedoch, das die pandemische Entwicklung positiv bleibe.

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Deutschland öffnet seine Grenze sogar ab Samstag wieder, jedoch nur teilweise. Bundesinnenminister Horst Seehofer kündigte am Mittwoch an, die im Zuge der Corona-Krise am 15. März eingeführten Binnengrenzkontrollen zu Österreich, der Schweiz und Frankreich würden zwar grundsätzlich bis zum 15. Juni verlängert. Allerdings solle ab Samstag an allen deutschen Grenzen nur noch stichprobenartig und nicht mehr systematisch kontrolliert werden. Die Grenze zu Luxemburg werde komplett geöffnet. Dies sei grundsätzlich auch bei Dänemark möglich. Dazu gebe es aber noch Beratungen der Regierungen. Voraussetzung für diese Regelungen sei, dass das Infektionsgeschehen weiter zurückgehe.

Es sei die «klare Zielsetzung» der Bundesregierung, dass es ab Mitte Juni wieder einen freien Reiseverkehr in Europa gebe, sagte Seehofer. Die Bundesregierung empfiehlt zudem, dass die Bundesländer die bestehenden Quarantäne-Vorschriften für EU-Binnenreisen aufheben. An den EU-Aussengrenzen blieben die Regelungen bis zum 15. Juni in Kraft. Polen hat erklärt, seine Grenzen bis zum 12. Juni geschlossen zu halten. Mit Polen und Tschechien würden Gespräche geführt, dass auch dort die Kontrollen gelockert und die Quarantäne-Regelungen bei Einreise aufgehoben würden, sagte Seehofer. An den Grenzen zu den Niederlanden und Belgien gab es bislang nur stichprobenartige Kontrollen im Hinterland. Einreisen aus Spanien und Italien werde es über den 15. Mai hinaus nicht geben, sagte Seehofer.

Sicher urlauben in Zeiten von Corona

Die EU-Kommission hat ein Konzept für sichere Sommerurlaube in Zeiten von Corona vorgelegt.

Der am Mittwoch in Brüssel präsentierte Plan plädiert dafür, die derzeit stark eingeschränkte Reisefreiheit innerhalb der EU zumindest schrittweise wiederherzustellen.

Gleichzeitig sollen Hotels und Ferienparks neue strenge Hygiene- und Sicherheitsanforderungen erfüllen müssen. Vorgeschlagen wird zum Beispiel eine Begrenzung der Gästezahl, damit Abstandsregeln eingehalten werden können.

Urlaube sollten nach Vorstellung der EU-Kommission zudem nur in Regionen ermöglicht werden, die gegebenenfalls auch für die medizinische Versorgung von Gästen ausreichend Kapazitäten haben.

Ob das Konzept eine Chance auf Umsetzung hat, hängt nun von den Mitgliedstaaten und der weiteren Entwicklung der Infizierten-Zahlen ab. Die Kommission geht davon aus, dass in einem ersten Schritt die Reisebeschränkungen zwischen Ländern mit einer ähnlich positiven Corona-Lage wegfallen könnten. Die endgültige Entscheidung darüber liegt aber bei den Regierungen in den Hauptstädten.

Um Urlaubern eine zuverlässige Orientierung zu ermöglichen, soll vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten eine Gebietskarte mit Informationen erstellt werden.

Genügend Abstand zwischen den Liegen: Die Tourismusbranche muss sich der Krisensituation anpassen, wenn sie Gäste bedienen will.

Island-Touristen können zwischen Quarantäne und Test wählen

Island-Touristen sollen bei der Einreise bald die Wahl zwischen einem Corona-Test und einer zweiwöchigen Quarantäne haben. Spätestens ab dem 15. Juni wolle man die Beschränkungen für internationale Reisende lockern, teilte die isländische Regierung am Dienstagabend mit.

Demnach will sie Touristen bei Ankunft auf der Nordatlantik-Insel aller Voraussicht nach entscheiden lassen, ob sie lieber für 14 Tage in Quarantäne gehen oder sich auf das neuartige Coronavirus testen lassen wollten.

Auch auf andere Weise – etwa mit der Vorlage von Gesundheitsunterlagen – könnten sie nachweisen, coronafrei zu sein. Genaue Details solle eine Arbeitsgruppe der Regierung ausarbeiten, eine Entscheidung dazu komme Ende Mai.

Geplant sei zudem, dass Touristen eine sogenannte Tracing-App herunterladen und gebrauchen müssten, die bereits von 40 Prozent aller Isländer genutzt werde, erklärte die Regierung. Mit solch einer Corona-Warn-App können Infektionsketten besser verfolgt werden.

Seit fünf Tagen keine gemeldeten Neuinfektionen mehr

Für einige Berufsgruppen, darunter Wissenschaftler, Filmemacher und Sportler, werden die Beschränkungen demnach bereits ab diesem Freitag gelockert. Bislang war es zwar möglich, aus Ländern des Schengenraums nach Island einzureisen. Alle Reisenden – Aus- und Isländer – müssen sich nach der Ankunft aber derzeit für 14 Tage in Quarantäne begeben.

Island hat die Ausbreitung des Coronavirus in den vergangenen Wochen fast zum Erliegen gebracht. Seit fünf Tagen wurden keinerlei Neuinfektionen von den isländischen Behörden gemeldet, Menschen mit Covid-19-Erkrankung sind seit dem 20. April nicht mehr gestorben auf der Insel. Nur noch eine erkrankte Person liegt derzeit im Krankenhaus.

Hartes Quartal für Sony

Die Coronavirus-Pandemie hat Sony das Geschäftsjahr verhagelt. Nach zwei Rekorden in Folge fiel der Betriebsgewinn in den zwölf Monaten zu Ende März um 5,5 Prozent auf 845,5 Milliarden Yen (gut 317 Millionen Franken), wie der japanische Elektronikkonzern am Mittwoch mitteilte. Wegen der anhaltenden Unsicherheiten wagt Sony auch keinen Ausblick auf das angelaufene Geschäftsjahr 2020/21.

Im vierten Geschäftsquartal brach das Betriebsergebnis um 57 Prozent auf 305 Millionen Euro ein, was deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb. In der Coronakrise wurden vor allem Fernseher, Kameras und Bildsensoren weniger nachgefragt. Sony – der mit Abstand grösste Hersteller von Bildsensoren für Smartphones und Lieferant von Apple und Huawei – musste in Folge der Ausgangsbeschränkungen rund um Globus mehrere Fabriken schliessen.

Für einen Hoffnungsschimmer sorgte zuletzt das Spielegeschäft, welches im Jahresverlauf mit der Markteinführung der neuen Playstation für weiteren Schwung sorgen soll. Es ist bereits sieben Jahre her, dass Sony eine neue Spielekonsolen-Generation herausgebracht hat.

Ärmsten Staaten sollen Schulden erlassen werden

Mehr als 300 Politiker aus zwei Dutzend Ländern fordern den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Weltbank auf, den ärmsten Ländern der Welt zur Unterstützung im Kampf gegen die Corona-Krise die Schulden zu erlassen. Die armen Staaten bräuchten jeden Cent, um sich um ihre Einwohner zu kümmern, statt die «untragbaren Schulden» abzuzahlen, erklärt der linksgerichtete US-Senator Bernie Sanders, einer der Wortführer der Initiative. Die Schulden zu streichen, sei «das Geringste, was die Weltbank, der IWF und andere internationale Finanzinstitutionen tun sollten, um ein unvorstellbares Anwachsen von Armut, Hunger und Krankheiten zu verhindern, das Hunderte Millionen Menschen bedroht».

Appelliert an den IWF und die Weltbank, den ärmsten Staaten unter die Arme zu greifen: US-Senator und ehemaliger Präsidentschaftskandidat Bernie Sanders. (Archivbild)

Berichte: Wuhan will Millionen Einwohner auf Coronavirus testen

Die zentralchinesische Stadt Wuhan will chinesischen Medienberichten zufolge sämtliche seiner elf Millionen Einwohner in Rekordzeit einem Coronavirus-Test unterziehen. Das berichteten mehrere chinesische Medien am Mittwoch.

Demnach entschieden sich die Behörden zu der Massnahme, nachdem Anfang der Woche in einem Wuhaner Wohngebiet nach einer längeren Phase ohne Erkrankungen in der Stadt sechs neue Infektionen feststellt wurden. Wie das Wirtschaftsmagazin «Caixin» berichtete, sollen die Menschen in Wuhan innerhalb von zehn Tagen getestet werden.

Bis Ende April wurden Medienberichten zufolge in der Stadt Wuhan rund eine Million Menschen getestet.

Durchführung von Massentests


Bis Ende April hatte Wuhan, wo das Virus möglicherweise schon im November ausgebrochen war, laut dem Bericht rund eine Millionen Menschen getestet. Die chinesische Website «The Paper» berichtete, dass die Bezirke der Stadt einen Plan ausarbeiten sollen, wie der Massentest durchgeführt werden kann.

Nirgendwo in China wurden so viele Infektionen und Todesfälle gemeldet wie in Wuhan, dessen Krankenhäusern Ende Januar und im Februar völlig überfordert waren. Wuhan war die weltweit erste Stadt, die wegen des Virus über Wochen komplett abgeschottet war. Von den mehr als 80'000 offiziell gemeldeten Infektionen in China waren 50'000 allein in der Metropole.

Florenz in Finanznot

Normalerweise von Touristen überflutet, in der Corona-Krise klafft ein Riesenloch im Stadthaushalt: Der Bürgermeister von Florenz hat angesichts ausbleibender Urlauber Alarm geschlagen. «Vor einem Jahr werden wir nicht zur Normalität zurückkehren. Wir sind in so grossen Schwierigkeiten, dass wir entschieden haben, am 18. Mai die städtischen Museen nicht zu öffnen, angefangen beim Palazzo Vecchio», sagte Dario Nardella der Zeitung «Corriere della Sera». Die Museen in der italienischen Stadt nun bis Ende Juni zu öffnen, würde 1,5 Millionen Euro kosten. «Geld, das wir nicht haben.»

Italien hat Anfang März strenge Ausgangssperren verhängt, die erst jetzt minimal gelockert wurden. Ab nächsten Montag (18. Mai) dürfen Bars und Restaurants sowie Museen wieder öffnen. Innerhalb Italiens darf man aber nicht reisen, Touristen aus dem Ausland dürfen nicht einreisen. Wie lange das Verbot noch aufrechterhalten werden kann, ist unklar. Ein grosser Teil der italienischen Wirtschaft hängt vom Tourismus ab – vor allem in Unesco-Welterbe-Städten wie Florenz oder Venedig.

«Wenn uns der Staat nicht die erste Tranche Zahlungen gibt, bin ich bereit, die öffentliche Beleuchtung abzustellen», sagte Nardella. Er wolle der Stadt für die Zukunft eine andere Perspektive geben und auch die Menschen aus Florenz wieder ins Zentrum holen. «Wir wollen einen nachhaltigeren, gehobeneren Tourismus, (...) um zu versuchen, Florenz von der Sklaverei des Massentourismus zu befreien».

Tourismussaison im Sommer

EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni hat eine Tourismus-Sommersaison in Europa trotz des Coronavirus in Aussicht gestellt. «Wir werden definitiv im Sommer eine Touristensaison haben, allerdings mit Sicherheitsmassnahmen und Einschränkungen.»

Dies sagte der Gentiloni der «Süddeutschen Zeitung» vom Mittwoch. Es werde keine andere Branche so sehr unter der Pandemie leiden wie der Tourismus, sagte Gentiloni weiter. Daher gehöre Tourismus zu jenen Wirtschaftszweigen, die besonders profitieren werden vom Hilfspaket, das die Kommission gerade schnüre.

Die EU-Kommission will am Mittwoch zahlreiche Empfehlungen für die schwer von der Coronavirus-Pandemie getroffene Tourismusbranche sowie eine vorsichtige Öffnung der Binnengrenzen in Europa vorlegen.

Keine Lockerungen in Los Angeles

Für die rund 10 Millionen Kalifornier im Bezirk Los Angeles könnten die Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie bis Ende Juli in Kraft bleiben. Dies berichtete die «Los Angeles Times» am Dienstag.

Die Leiterin der Gesundheitsbehörde von Los Angeles County, Barbara Ferrer, stellte die verlängerten Ausgangsbeschränkungen am Dienstag bei einer Anhörung vor. Eine frühere Öffnung des öffentlichen Lebens sei aus ihrer Sicht nur dann möglich, wenn es eine dramatische Wende im Kampf gegen das Coronavirus gäbe. Ferrer sprach von einer langsamen Lockerung von Auflagen über die nächsten Monate hinweg.

Für die knapp 40 Millionen Einwohner Kaliforniens gelten seit Mitte März umfangreiche Ausgangsbeschränkungen, die nun erst langsam gelockert werden. Dabei können Bezirke eigene Auflagen vorschreiben.

In dem Westküstenstaat sind nach Informationen vom Dienstag mehr als 69'700 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen, es starben bisher 2802 Menschen. Der Bezirk Los Angeles hat dabei mit Abstand die höchsten Zahlen der insgesamt 58 Landkreise.

Russell Crowe macht den Anfang

Der Psychothriller «Unhinged» mit Russell Crowe in der Hauptrolle soll am 1. Juli in die US-Kinos kommen. Dies gaben die Produzenten des Films am Dienstag auf Twitter bekannt. Dazu stellten sie einen Trailer von dem düsteren Rachestreifen mit Crowe als mordwütigem Autofahrer. Ursprünglich sollte der Thriller erst im September Premiere feiern. Solstice Studios setzt während der Corona-Pandemie darauf, dass bisher geschlossene Kinos Ende Juni wieder öffnen und neue Filme zeigen wollen. «Unhinged» würde den Anfang machen.

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Christopher Nolan will seinen neuen Spionage-Thriller «Tenet» mit John David Washington und Robert Pattinson Mitte Juli in die Kinos bringen, gefolgt von dem Disney-Film «Mulan» am 24. Juli. Filmtheater werden sich an Schutzauflagen halten müssen, etwa mit nur halb gefüllten Sälen und besonderen Hygienemassnahmen.

Oscar-Preisträger Crowe (56, «Gladiator») spielt in «Unhinged» einen Autofahrer, der im Verkehrsstau von einer jungen Frau angehupt wird und daraufhin völlig ausrastet. Regie führt Derrick Borte («American Dreamer»). Der deutsche Kinostart ist noch nicht bekannt.

Die Corona-Krise hat seit März den Unterhaltungsbetrieb weitgehend lahmgelegt. Film- und TV-Produktionen wurden gestoppt, Kinostarts abgesagt, Kinos weltweit geschlossen.

London: Frau stirbt nach Spuckattacke an Covid-19

Ein Unbekannter soll zwei Frauen in London bespuckt und so mit dem Coronavirus angesteckt haben – eine von ihnen starb. Ein Regierungssprecher bezeichnete den Angriff auf die Bahn-Mitarbeiterinnen am Dienstag als «verabscheuungswürdig». Der Täter rief den Frauen, die am Billettschalter an der Victoria Station arbeiteten, zu «Ich habe Covid» und spuckte sie an, wie Familienangehörige des Opfers am Dienstag berichteten.


Ungeklärt ist, ob der Mann tatsächlich infiziert war und die Frauen bei dem Vorfall am 22. März ansteckte. Als Bahn-Mitarbeiterinnen hatten sie viele Kundenkontakte. Das 47 Jahre alte Todesopfer litt unter einer Vorerkrankung der Atemwege. Die Mutter einer elfjährigen Tochter starb etwa zwei Wochen nach dem Vorfall im Spital. Die Verkehrspolizei nahm inzwischen die Ermittlungen auf.