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Covid-19-Analysen
Corona-Tests kosten den Bund bisher fast 50 Millionen Franken

Derzeit werden in der Schweiz pro Woche rund 50’000 Tests auf Covid-19 durchgeführt.
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288 Millionen Franken für Covid-19-Tests hat der Bund für dieses Jahr eingeplant. Das tönt nach viel Geld, dürfte aber trotzdem nicht ausreichen. Seit dem 25. Juni übernimmt der Bund die Kosten für diese Analysen: 169 Franken für PCR-Tests, die das Erbgut des Virus via Mund- und Nasenabstriche ermitteln, und 113 Franken für serologische Tests, welche das Vorhandensein von Antikörpern erschliessen.

Wenn man die vorliegende Anzahl Tests von insgesamt rund 250’000 auswertet, kommt man auf eine Summe von weit über 40 Millionen Franken, welche dem Bund bisher in Rechnung gestellt wurden. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestätigt diese Grössenordnung. Bleibt das derzeitige Testvolumen bei rund 50’000 pro Woche, könnte der entsprechende Nachtragskredit für dieses Jahr ausreichen.

Einen erneuten Lockdown verhindern

Doch es dürfte anders kommen. Zwar hat der Bund derzeit noch keine obligatorischen Tests bei Einreisen aus Risikoländern verordnet. Aber sowohl Patrick Mathys, Leiter Krisenbekämpfung des BAG, als auch der Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektoren, Lukas Engelberger, sagen, dass sich das schnell ändern könne. Damit würde die Anzahl Tests in die Höhe schnellen.

Ganz sicher zu einer Erhöhung des Testvolumens wird die Grippesaison führen. Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, sagte dieser Zeitung: «Mit dem Start der Grippesaison Ende November brauchen wir nochmals eine deutlich höhere Kapazität an Covid-19-Tests, damit alle mit Husten und Fieber rasch getestet werden. Sonst kommen wir nicht durch den Winter, ohne überrollt zu werden.» (Lesen Sie hier, wie Impfungen in der Grippesaison helfen sollen, das Coronavirus in Schach zu halten.) Damit meint er einen Kollaps des Gesundheitssystems und in der Folge einen möglichen Lockdown.

Noch sei kein weiterer Nachtragskredit für dieses Jahr geplant, sagt BAG-Sprecher Jonas Montani. Für das kommende Jahr seien im ordentlichen Budget ebenfalls 288 Millionen Franken beantragt. Schon heute ist absehbar, dass dieser Betrag nicht ausreichen wird.

Kann in der Schweiz die Testkapazität aber überhaupt derart erhöht werden? Dieter Burki, Operativer Leiter von Medisupport, einem Netzwerk von über 20 Labors, ist zuversichtlich: «Wir gehen davon aus, dass hierzulande die Kapazität auf bis zu 25’000 pro Tag hochgefahren werden kann.» Zu Beginn der Pandemie waren es ein paar Tausend.

Heute wissen die Getesteten das Resultat in der Regel am Folgetag. Allerdings variiert die Zeit der Ungewissheit stark: Es gibt Kantonsspitäler, welche ihre Kunden innerhalb von wenigen Stunden orientieren, andere wie etwa das Zentrumsspital in Luzern weisen Getestete darauf hin, dass sie das Resultat innerhalb von 48 Stunden auf ihrer Website abfragen können. Burki von Medisupport sagt, dass mit optimalen Abläufen Resultate innerhalb von sechs bis acht Stunden nach Eintreffen der Proben vorliegen können.

Krankenkassen werden nicht entschädigt

Seit dem neuen Regime klappt auch die Abrechnung einwandfrei, sagt Christoph Kilchenmann, Leitender Gesundheitsökonom bei Santésuisse. Allerdings würden die Krankenkassen für den administrativen Aufwand nicht entschädigt: «Von der Lösung profitieren in erster Linie die Kantone, denn gemäss Epidemiengesetz müssten sie sonst die Kosten tragen.» Kilchenmann will das aber nicht als Kritik verstanden wissen: Es sei für die Eindämmung des Coronavirus wichtig, dass sich die Kantone auf das aufwendige Contact-Tracing fokussieren könnten.

Andererseits werden die Krankenkassen dank der Kostenübernahme durch den Bund aber auch stark entlastet: Allein in der ersten Phase, als der Test noch 204 Franken kostete, belastete dies laut einer Schätzung des BAG die Krankenkassen mit 55 Millionen Franken, 32 Millionen Franken mussten die Kantone berappen. Für die zweite Phase, welche vom 30. April bis zum 24. Juni dauerte, gibt es noch keine verlässlichen Daten.

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