Comedy Wildlife AwardLustigste Tierfotos 2023: Tiere sind auch nur Menschen
Ein Luftgitarrensolo der anderen Art, eine Vogelfamilie in erregter Diskussion und ein formvollendeter Bauchplatscher: Diese Bilder bringen uns zum Schmunzeln.

Dieser Job gehört zu den schönsten Gute-Laune-Jobs der Welt, in einer Liga mit Glückskeks-Sprücheautor oder Wasserrutschen-Testerin: Jurymitglied im Wettbewerb um das lustigste Tierfoto der Welt. Fotografinnen und Fotografen aus 85 Ländern haben dieses Jahr insgesamt 5300 Bilder bei den Comedy Wildlife Photography Awards eingesendet. 5300 Gelegenheiten zum Schmunzeln. Nach wochenlanger Materialsichtung stehen nun die Gewinnerinnen und Gewinner fest.
Gesamtsieger ist der australische Fotograf Jason Moore, der in der Nähe von Perth ein Känguru in Eric-Clapton-Pose erwischt hat. Er sei schon oft an der Stelle vorbeigefahren, gab Moore zu Protokoll, die meiste Zeit seien Kängurus «ein bisschen langweilig». Aber an dem Tag sei das Licht besonders schön gewesen, deshalb sei er spontan ausgestiegen. Er habe bereits eine Reihe von Bildern aufgenommen gehabt, als er plötzlich gesehen habe, wie eines der Tiere zum Luftgitarrensolo ansetzte (in Wahrheit hat es sich wahrscheinlich, ganz profan, einen Floh aus dem Fell gepult).
Viel Glück oder Geduld
Den Publikumspreis gewinnt der polnische Fotograf Jacek Stankiewicz mit der Aufnahme einer Grünfinken-Familie in hitziger Diskussion. Das lustigste Lufttier ist ein Mangrovenreiher, der beim Fischen nicht ganz so elegant ins Wasser stösst.


Juror Paul Joynson-Hicks, der die Awards 2015 initiiert hat, sagt, es brauche nur ein einziges Element, damit ein Tierfoto lustig wirkt: die Vermenschlichung – also dass die Tiere «so gucken wie Menschen oder sich scheinbar so verhalten wie Menschen».

Tiere in einem menschlichen Moment zu erwischen, ist meist Glückssache. Dem Glück lässt sich aber auf die Sprünge helfen, etwa indem man mit der Kamera möglichst lange in unmöglichen Positionen ausharrt. So wie der indische Fotograf Thomas Vijayan, der sich im Katmai-Nationalpark in Alaska auf fotografische Bärenpirsch begab. «Ich legte mich flach ins Wasser und blieb dort eine lange Zeit, in Erwartung des richtigen Moments für den Auslöser», gab er der Jury zu Protokoll. Seine Geduld wurde belohnt, mit einem formvollendeten Grizzly-Gruss.





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