Cohen hat noch mehr Geld aus der Schweiz erhalten
Neue Dokumente belegen, dass Michael Cohen nicht nur von Novartis, sondern auch von einer Firma eines prominenten Besitzers honoriert wurde.
Die US-Bundespolizei FBI leitete bereits im Juli 2017 Überwachungsmassnahmen gegen den langjährigen Anwalt von Präsident Donald Trump, Michael Cohen, ein. Aus am Dienstag freigegebenen Gerichtsunterlagen geht hervor, dass das FBI im Zuge der Ermittlungen des Sonderermittlers Robert Mueller die Genehmigung für eine Sichtung des E-Mail-Verkehrs Cohens beantragte und am 18. Juli 2017 erhielt. Cohens Wohnung und Büro in New York waren erst im April 2018 durchsucht worden.
Die Genehmigung beschränkte sich zunächst auf den E-Mail-Verkehr Cohens zwischen Januar 2016 und Juli 2017, wurde dann aber erweitert auf den Zeitraum ab Juni 2015. In den 900 Seiten umfassenden Dokumenten begründen die Ermittler ihren Antrag auf Durchsuchungen von Cohens Räumen. Demnach habe Cohen über seine Einkünfte auf mehreren New Yorker Bankkonten gelogen, indem er «vergessen» habe, Zahlungen ausländischer Firmen in Höhe von rund 2,8 Millionen Dollar anzugeben, die er zwischen Januar 2017 – als Trump das Präsidentenamt antrat – und Januar 2018 erhalten habe.
Auch Vekselberg-Firma zahlte
Cohen habe wegen seiner Nähe zum US-Präsidenten von mehreren ausländischen Firmen Zahlungen in sechsstelliger Höhe als Gegenleistung für seine «Beraterdienste» erhalten: Demnach erhielt er nicht nur vom Schweizer Pharmakonzern Novartis knapp eine Million US-Dollar, sondern auch vom Luftfahrtkonzern Korea Aerospace Industries 600'000 Dollar und von der Schweizer Investmentfirma Columbus Nova, die vom Russen Viktor Vekselberg kontrolliert wird, 583'000 Dollar.
Die Dokumente waren zuvor monatelang geheimgehalten worden, einige Namen darin sind geschwärzt. Sonderermittler Mueller untersucht seit Mai 2017 die mutmasslichen russischen Einmischungen in den Wahlkampf 2016 zugunsten des heutigen US-Präsidenten Trump und mögliche Absprachen zwischen dem Trump-Team und Moskau.
Cohen war im Dezember von einem New Yorker Gericht zu einer dreijährigen Haftstrafe wegen Steuer- und Finanzdelikten und früherer Falschaussagen gegenüber dem Kongress verurteilt worden. Die Delikte beging er grossteils im Zusammenhang mit seiner langjährigen Tätigkeit für Trump.
Cohens Anwalt Lanny Davis erklärte am Montagabend, die Veröffentlichung der Dokumente werde Cohens Interesse, mit der Justiz zusammenzuarbeiten und «die Wahrheit über Donald Trump» zu sagen, noch verstärken.
SDA/fal
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