Künstliche Intelligenz im AlltagDiese ungewöhnlichen Tricks beherrscht Chat-GPT
Der Chatbot taugt nicht nur zum Suchen und Schreiben – er kann noch vieles mehr.
Chat-GPT kann mehr als Fragen beantworten und Briefe und Mails formulieren. Der KI-Bot besitzt diverse weitere, teils verblüffende und im Alltag nützliche Fähigkeiten. Übrigens: Einige der Tricks funktionieren auch mit Microsofts KI-App Copilot (siehe hier) und mit Google Bard – ausprobieren lohnt sich!
Informationen ansprechend aufbereiten
Chat-GPT bringt vorhandene Informationen in eine optisch ansprechende Form: Eine Aufzählung verwandelt der Bot auf Wunsch in einen ausformulierten Textabsatz. Oder er formatiert sie sauber als Tabelle. Wichtig dafür ist, dass die KI erkennen kann, wie die Spalten aufzuteilen sind. Falls das nicht auf Anhieb klappt, geben Sie Chat-GPT Hinweise, wie er Fehler korrigieren kann.
Sie können auch bei Anfragen vorgeben, dass Sie die Auskunft in tabellarischer Form wünschen. Das funktioniert auch mit komplexen Aufgabenstellungen wie «eine Tabelle aller Schweizer Grossstädte, mit Spalten zu der Einwohnerzahl und zum Jahr, wann sie die 100’000er-Grenze überschritten hat».
Diese Tabellen können Sie markieren, kopieren und in Word, Excel, Google Docs oder einer anderen Officeanwendung weiterverarbeiten.
Hilfe bei der effizienten Computernutzung
Der Bot beherrscht auch diverse Computer- und Maschinensprachen. Wenn Sie eine Website zu betreuen haben, liefert Chat-GPT die Tabellen auch im HTML-Code. In der Tabellenkalkulation können Sie sich, wie hier erklärt, bei den Formeln helfen lassen.
Und Chat-GPT hilft mit Programmiersprachen. Vielleicht finden Sie, das bringe Ihnen als Nichtprogrammierer keinen Vorteil. Dem ist aber nicht so, im Gegenteil. Dank KI können auch Computernutzerinnen und -nutzer ohne entsprechende Fachkenntnisse die Programmierfunktionen bei Mac, Windows und Office nutzen, um Routineaufgaben zu automatisieren.
Zwei Beispiele:
Sie möchten an Ihrem Mac den Schreibtisch aufräumen. Fragen Sie Chat-GPT nach dem Code für ein Applescript, das alle Word-Dateien, die älter als drei Wochen sind, vom Desktop in Ihren Archivordner verschiebt. Dieses Script brauchen Sie hinterher nur anzuklicken, um diese Aufgabe zu erledigen.
Oder Word: Wenn Sie regelmässig Texte typografisch korrigieren müssen, dann fragen Sie Chat-GPT nach einem sogenannten VBA-Script, das typografische Anführungszeichen (Guillemets) setzt.
Mit Bildern arbeiten
KI verarbeiten nicht mehr nur Text, sondern auch Bilder. In Microsofts Copilot-App sind Foto-Uploads möglich, ebenso bei Chat-GPT 4, für den es ein kostenpflichtiges Abo braucht.
Nachdem Sie ein Bild hochgeladen haben, stellen Sie Fragen dazu, etwa: «Was ist das für ein Baustil bei der Häuserzeile rechts?» Chat-GPT erstellt Bildbeschreibungen, Legenden und liefert die notwendigen Schlagworte, mit denen Sie eine Aufnahme in eine Bilddatenbank einpflegen.
Oder Sie nehmen ein Foto als Input für computergenerierte Grafiken. Sie verwandeln ein Selfie in eine Comicfigur oder geben Chat-GPT den Auftrag, die abgebildete Person künstlich zu altern oder zu verjüngen. Bei Landschaftsaufnahmen verändern Sie Wetter oder die Stimmung. Auch lustig: Laden Sie ein Foto Ihres Wohnorts hoch und fragen Sie: «Wie sieht dieser Ort in hundert Jahren aus?»
Die Resultate sind bei derlei Experimenten oft durchwachsen: Die KI scheint die Bilder nicht direkt, sondern über den Umweg einer Textbeschreibung zu verarbeiten, was den Wiedererkennungswert schmälern kann. Ein spannendes Experimentierfeld bleibt das trotzdem.
Dokumente durchleuchten
Neben Bildern nimmt der Bot auch PDF-Dateien entgegen. Notwendig ist auch dafür GPT-4. Wenn Sie kein Bezahlabo haben, probieren Sie die PDF-Funktion bei perplexity.ai aus. Nach dem Upload einer Datei können Sie diese zusammenfassen lassen und gezielte Fragen zum Inhalt stellen. Wie immer bei den KI sollten Sie den Antworten erst trauen, nachdem Sie sie überprüft haben – bei meinen Tests ist es anfänglich vorgekommen, dass sich die KI nicht nur auf den Inhalt des Dokuments bezogen hat, sondern auch andere Quellen herangezogen hat. Beim Einsatz als Hausaufgabenhilfe wäre das fatal.
Die Bots für Spezialaufgaben
Schliesslich lässt sich der Chat-GPT auch «abrichten». Dabei wird er auf spezielle Aufgaben trainiert. Welche Möglichkeiten das eröffnet, ist bei einem Bezahlabo unter «Explore» ersichtlich: Hier finden sich ernsthafte und auch amüsante Experimente.
Eher in die letzte Kategorie gehört «Coloring Book Hero». Er erstellt anhand der Beschreibung Bilder, die Sie Ihren Kindern zum Ausmalen geben können.
«Planty» könnte sich als überlebenswichtig für Leute wie mich herausstellen, die keinen grünen Daumen haben. Dieser Bot gibt Auskunft zur Pflanzenpflege.
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