Kopf-an-Kopf-RennenCastillo bei Stichwahl in Peru weiterhin knapp in Führung
In Peru liegt der linksgerichtete Präsidentschaftskandidat Pedro Castillo rund 100’000 Stimmen vor seiner rechtspopulistischen Rivalin Keiko Fujimori.
Zwei Tage nach der Stichwahl um das Präsidentenamt in Peru liefern sich beide Kandidatinnen und Kandidaten weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der linksgerichtete Bewerber Pedro Castillo lag am Dienstagabend nach Auszählung von knapp 97 Prozent der Stimmen mit 50,31 Prozent nach wie vor knapp in Führung, wie die Wahlkommission mitteilte.
Seine rechtspopulistische Rivalin Keiko Fujimori konnte ihren Rückstand auf Castillo zwischenzeitlich verkürzen, bevor der Gewerkschafter seinen Vorsprung dann auf mehr als 107’000 Stimmen ausbaute.
Fujimori, die bei Bekanntgabe der ersten Teilergebnisse noch vor Castillo gelegen hatte, hatte am Montagabend von angeblichen «Indizien für Wahlbetrug» gesprochen. Rund 200 ihrer Anhängerinnen und Anhänger protestierten am Dienstag vor der Zentrale der Wahlkommission in Lima. Die Wahlbehörde bestritt Unregelmässigkeiten bei der Stimmauszählung und auch die Wahlbeobachterinnen und Beobachter der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) stellten einen ordnungsgemässen Ablauf der Wahl fest.
Zünglein an der Waage
Bis zur Verkündung des amtlichen Endergebnisses könnten noch mehrere Tage vergehen. Als Zünglein an der Waage könnten sich dabei die mehr als eine Million Stimmen von Peruanerinnen und Peruanern erweisen, die im Ausland abgestimmt haben.
Beide Bewerberinnen und Bewerber hatten bei ihrer Stimmabgabe am Sonntag versprochen, das Wahlergebnis auch im Falle einer Niederlage zu akzeptieren. Fujimori erklärte, sie werde den Willen der Wählerinnen und Wähler respektieren, «egal wie das Ergebnis lautet». Nach der Wahl 2016 hatte sie sich zunächst geweigert, den Sieg ihres damaligen Rivalen Pedro Pablo Kuczynski anzuerkennen. Später bezeichnete sie ihr Verhalten als «Fehler».
Fujimori bewirbt sich bereits zum dritten Mal um das höchste Staatsamt. 2011 und 2016 landete die Tochter des früheren Präsidenten Alberto Fujimori in der Stichwahl jeweils knapp hinter ihren Konkurrenten. Keiko Fujimori steht in der weitverzweigten Affäre um den brasilianischen Baukonzern Odebrecht unter Korruptionsverdacht und verbrachte insgesamt 16 Monate in Untersuchungshaft.
AFP/chk
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