Cannabis-Studie in ZürichSelbst wer regelmässig kifft, weist eine gute Gesundheit auf
Ein Jahr nach dem Verkaufsstart der Studie «Züri Can» ziehen die Stadt Zürich und Teilnehmende eine positive Bilanz. Einzig die Auswahl an Cannabisprodukten wird bemängelt.

2100 Zürcherinnen und Zürcher können seit einem Jahr im Rahmen der Studie «Züri Can» legal Cannabisprodukte beziehen. Die Stadt will mit der Pilotstudie, die noch bis Oktober 2026 dauert, die Auswirkungen des Verkaufs unter regulierten Bedingungen auf den Konsum und die Gesundheit der Teilnehmenden untersuchen.
Schon jetzt zeigt sich, dass die Mehrheit der Teilnehmenden trotz regelmässigem Konsum – ¨über die Hälfte kifft mindestens vier Mal pro Woche – eine gute Gesundheit aufweist. Auch sonst fällt die erste Zwischenbilanz der Stadt, die am Donnerstag publiziert wurde, positiv aus. So bewerten 90 Prozent der Studienteilnehmenden das Verkaufspersonal in den Bezugsstellen als kompetent. Viele würden die kostenlose Beratung nutzen, «um ihren Cannabiskonsum zu überdenken», wie es heisst.
Ein Social Club ging zu
Die THC-haltigen Hasch- und Blütenprodukte können nur von registrierten, volljährigen Teilnehmenden an 21 bewilligten Bezugsstellen gekauft werden – also in zehn Apotheken, zehn Social Clubs und im Drogeninformationszentrum der Stadt Zürich.

Ein Social Club hat seinen Betrieb gemäss Medienmitteilung aus persönlichen Gründen wieder eingestellt. Dessen Mitglieder seien mehrheitlich in andere Clubs integriert worden. Rund 150 Personen sind seit Studienbeginn wieder aus dem Pilotprojekt ausgeschieden. Unter anderem, weil sie nicht an den obligatorischen Befragungen teilgenommen haben oder weil sie ihren Cannabiskonsum beenden wollen.
Mehr Blütenprodukte im zweiten Jahr
In den ersten 12 Monaten sind gemäss Mitteilung in den Bezugsstellen rund 36’000 Verkäufe getätigt worden. Das entspricht 300 Kilogramm Cannabisprodukten.
88 Prozent der Teilnehmenden seien mit der Qualität dieser Produkte zufrieden. Einige würden sich jedoch eine grössere Auswahl und mehr Abwechslung wünschen. Für das zweite Verkaufsjahr ist deshalb die Einführung von vier neuen Blütenprodukten geplant.
Auf der Webseite der Universität Zürich, welche die Studie begleitet, werden laufend aktuelle Zahlen publiziert. In einer nächsten Befragung wollen die Studienverantwortlichen klären, ob der Konsum der Teilnehmenden mit dem zusätzlich erworbenen Wissen risikoärmer geworden ist. Auch die langfristige Veränderung der gesundheitlichen und sozialen Situation der Teilnehmenden steht im Fokus der Untersuchungen.
Weitere Informationen zum Projekt «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» finden sich hier.
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