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Ungewöhnlicher Sportstar
Diese Studentin macht Big Business – und stellt die Männer in den Schatten

IOWA CITY, IOWA- FEBRUARY 15:  Guard Caitlin Clark #22 of the Iowa Hawkeyes celebrates after breaking the NCAA women's all-time scoring record during the first half against the Michigan Wolverines  at Carver-Hawkeye Arena on February 15, 2024 in Iowa City, Iowa.  (Photo by Matthew Holst/Getty Images)
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Ausverkaufte Hallen, Rekordzahlen am TV. Und wenn Caitlin Clark unterwegs ist, dann oft in Begleitung eines Sicherheitsdienstes. Dabei ist die 22-jährige Basketballerin aus Iowa eigentlich Studentin. Wobei das im Schulsportsystem der USA ein dehnbarer Begriff ist.

College Sports ist Big Business und mobilisiert die Massen. Acht der zehn grössten Sportstadien der Welt sind dem College-Football zuzuordnen, alle mit einer Kapazität von über 100’000 Zuschauern. Die besten Athleten sind Stars. Die maskuline Form ist hier bewusst gewählt, weil das lange vor allem auf Männer zutraf.

Aber nun ist in den USA etwas in Bewegung geraten, das die jahrzehntelang geltende Annahme, wonach Frauensport ein Schattendasein fristet, als veraltet erscheinen lässt. Und das hat ganz viel mit Clark zu tun. Überhaupt zum ersten Mal ist eine Frau wohl die bekannteste College-Sportlerin in den USA.

Clark wird von Nike gesponsert, sie wirbt für elf Firmen, darunter Goldman Sachs und Gatorade. Hier die Investmentbank, da der Getränkehersteller – das allein zeigt, wie massentauglich Clark ist. Bereits wird ihr Vermögen auf mehrere Millionen Dollar geschätzt.

In dieser Saison war fast jedes Spiel mit Clark ausverkauft. Eintrittskarten für die Partie im Februar, bei der Clark den Allzeit-Punkterekord im College-Basketball der Frauen aufstellte, waren mit etwa 400 Dollar auf dem Zweitmarkt die teuersten in der Geschichte des Frauen-College-Basketballs. Aber nur für zwei Wochen, dann zahlten Fans durchschnittlich 546 Dollar, um vor Ort zu sehen, wie Clark die Allzeit-Bestmarke der Männer übertraf. Diese hatte Pete Maravich vor über fünfzig Jahren aufgestellt.

IOWA CITY, IOWA- MARCH 3: Hip-hop artist Travis Scott takes a picture with guard Caitlin Clark #22 of the Iowa Hawkeyes after the match-up against the Ohio State Buckeyes at Carver-Hawkeye Arena on March 3, 2024 in Iowa City, Iowa. (Photo by Matthew Holst/Getty Images)

Dazu lockt Clark die Massen vor den Fernseher. Bei einigen Spielen Iowas schalteten bis zu 2 Millionen Zuschauer ein – ein Wert, der den Vergleich mit der Profi-Basketballliga NBA nicht zu scheuen braucht. TV-Sender Fox Sports gab kürzlich bekannt, dass College-Basketball der Frauen inzwischen mehr Zuschauer erreicht als das Pendant der Männer.

Den letztjährigen Meisterschaftsfinal, den Iowa mit Clark gegen die Louisiana State University verlor, verfolgten gar zehn Millionen Menschen – ein deutlicher Rekord für ein Endspiel der Frauen. In diesen Tagen nimmt die Basketballerin am Finalturnier March Madness einen weiteren Anlauf, mit Iowa den Titel zu gewinnen. Wahrscheinlich werden die Spiele mit ihr erneut Bestmarken aufstellen.

Clark sprengt Gesetzmässigkeiten. Aber weshalb bloss?

Deshalb könnte Clark nur der Anfang sein

Zuerst einmal ist da ihr Können. Die 183 Zentimeter grosse Spielmacherin ist nicht nur die beste, sondern auch die spektakulärste Basketballerin auf College-Stufe. Sie wirft No-Look-Pässe, zieht weit hinter der Dreierlinie ab und liefert so steten Stoff für virale Social-Media-Schnipsel. Das hat ihr Vergleiche mit Stephen Curry eingebracht, dem NBA-Superstar der Golden State Warriors. Vergleiche, die dieser nicht in Abrede stellt.

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Dazu hat sie Charisma. Nicht nur ihre Würfe sind auffallend, sondern auch, wie sie die Treffer bejubelt. Zudem hat die Akzeptanz des Frauensports ganz allgemein zugenommen, gerade in den USA, die in dieser Hinsicht seit langem eine Vorreiterrolle einnehmen.

Und dann ist da der wegweisende Entscheid, wonach studierende Athleten zwar nach wie vor kein Geld von Unis erhalten dürfen – sehr wohl aber für die Vermarktung von Persönlichkeitsrechten, wenn sie zum Beispiel Werbung machen. Das hat der Oberste Gerichtshof 2021 festgelegt. Das ermöglicht Sportlerinnen schon im College, ihre eigene Marke aufzubauen. Clarks Followerzahl in den sozialen Medien geht auf die zwei Millionen zu. Sie ist Sportstar und Influencerin zugleich.

Nach vier Jahren an der University of Iowa wechselt Clark im Sommer in die WNBA, die Profiliga der Frauen. Diese ist längst nicht so populär wie der College-Basketball. Aber wenn eine das ändern kann, dann Caitlin Clark.