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Burmesische Armee vergewaltigte Rohingya systematisch

Was haben sie in Burma erlebt? Rohingya nach der Ankunft mit dem Boot in Bangladesch, auf dem Weg ins Flüchtlingslager. (7. November 2017)
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In Burma haben Soldaten nach UNO-Angaben Frauen der verfolgten Rohingya-Minderheit systematisch vergewaltigt. Bei den Vergewaltigungen könne es sich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit handeln.

Das sagte die UNO-Sondergesandte für sexuelle Gewalt in Konflikten, Pramila Patten, am Sonntag in Dhaka, der Hauptstadt des benachbarten Bangladesh.

In Bangladeschs südöstlichem Distrikt Cox's Bazar - dort suchten allein in den vergangenen zehn Wochen 610'000 Rohingya Zuflucht - hörte Patten nach eigenen Angaben «Horrorgeschichten von Vergewaltigungen und Massenvergewaltigungen». Viele der Frauen und Mädchen seien später als Folge der Vergewaltigung gestorben. Die Opfer seien wegen ihrer Ethnie und Religion zur Zielscheibe geworden.

Von Armee befohlen

Die sexuelle Gewalt in Burmas nördlichem Bundesstaat Rakhine wurde Patten zufolge von der Armee «befohlen, orchestriert und verübt». Überlebende hätten übereinstimmend von «Gruppenvergewaltigungen durch viele Soldaten, erzwungene Nacktheit in der Öffentlichkeit, Erniedrigung und sexuelle Versklavung in Armeegefangenschaft» berichtet.

Eine Überlebende beschrieb demnach ihre 45-tägige Gefangenschaft beim Militär, in der sie wiederholt vergewaltigt wurde. «Bei anderen zeugten immer noch vorhandene Narben, Prellungen und Bissspuren von ihrer Tortur.»

Laut Patten sind an der sexuellen Gewalt auch burmesische Grenzpolizisten und regierungstreue Milizen beteiligt. Die sexuelle Gewalt im Zuge der «kollektiven Verfolgung» der Rohingya sei eine der Hauptgründe für deren Massenflucht.

Die muslimischen Rohingya gelten als eine der am meisten verfolgten Minderheiten der Welt. Weite Teile der buddhistischen Mehrheit in Burma betrachten sie als illegale, staatenlose Einwanderer aus Bangladesh, obwohl viele Rohingya schon seit Generationen in dem südostasiatischen Land leben. Die UNO stufte das Vorgehen der Armee gegen die Rohingya als «ethnische Säuberung» ein.

SDA/sep