Anstieg in der StatistikBund und Kantone wollen Taskforce gegen Kriminaltouristen lancieren
Organisierte Banden nutzen das Asylsystem aus. Dagegen wollen die Schweizer Behörden jetzt mehr tun.

Anfang dieser Woche hat der Bund die Kriminalstatistik für das vergangene Jahr veröffentlicht. Insbesondere die häusliche Gewalt und die Cyberkriminalität sorgten 2024 für einen starken Anstieg der Straftaten. Ebenso fällt auf: Der Anteil von Ausländerinnen und Ausländern ohne offiziellen Aufenthaltsstatus unter den Straftätern hat markant zugenommen, um 1,7 Prozent.
Claudio Martelli, stellvertretender Direktor des Staatssekretariats für Migration (SEM) und Leiter des Direktionsbereichs Asyl, hat diese Zunahme gegenüber SRF erläutert. Zum einen handle es sich dabei um abgewiesene Asylsuchende, zum anderen um Kriminaltouristen, also organisierte Einbrecherbanden aus dem Ausland, die gezielt Delikte in der Schweiz begingen und dann wieder ausreisten.
Gegen Wiederholungstäter aus dem Ausland wollen Bund und Kantone nun eine Taskforce einrichten, hat Martelli angekündigt. Sie soll von einer Person aus einem kantonalen Migrationsamt geleitet werden und auch eine Vertretung aus dem SEM umfassen. Ziel der Taskforce sei es, dass die Behörden in Strafvollzug, Migration und Polizei enger zusammenarbeiteten und sich besser koordinierten. Dies sei nötig, weil viele Täter mobil und kantonsübergreifend agierten und dabei das Asylsystem gezielt missbrauchten.
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