AboHarter Entscheid für ZürichPlötzlich fehlen 140 Millionen für die Glattalbahn-Verlängerung
Der Bundesrat will das Bahnprojekt vorerst nicht mitfinanzieren. Der Entscheid kommt für die Zürcher Kantonsregierung völlig überraschend.
Für die Zürcher Regierung ist klar: Die Verlängerung der Glattalbahn nach Kloten ist für die Flughafenregion und den gesamten Kanton von grosser Wichtigkeit. Weil das Verkehrssystem dort an die Grenzen stosse, sei es unverzichtbar, das Projekt rasch umzusetzen. Deshalb reagieren die Bau- und die Volkswirtschaftsdirektion in einer gemeinsamen Mitteilung konsterniert auf einen Entscheid aus Bern, der am Freitag bekannt geworden ist: Der Bundesrat will die Verlängerung der Bahnlinie nicht im Rahmen seines nächsten Agglomerationsprogramms mitfinanzieren.
Unerwartet kommt dies deshalb, weil der Bundesrat erst im April grünes Licht für die Glattalbahn-Verlängerung gegeben und die Infrastrukturkonzession erteilt hat. Es sah also alles gut aus. Zudem ist bei früheren Zürcher Grossprojekten, die gleich ausgereift waren, das Geld aus Bern jeweils verlässlich geflossen – sei es bei den früheren Etappen der Glattalbahn oder beim Tram über die Zürcher Hardbrücke.
Jetzt aber hat der Bund das Finanzierungsgesuch für die Verlängerung der Bahn nach Kloten auf Priorität B zurückgestuft, was laut der Zürcher Regierung den Baustart um mindestens zwei Jahre verzögern würde – wenn es denn dabei bleibt. Der Kanton Zürich will sich im Rahmen der nun anlaufenden Vernehmlassung dafür einsetzen, den Entscheid noch zu kippen.