Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Budgetnot der Schweizer Armee
Amherd weist Berichte über Finanzloch zurück

Bundesraetin Viola Amherd spricht neben Thomas Suessli, Chef der Armee, waehrend einer Medienkonferenz zum Zusatzbericht zum Sicherheitspolitischen Bericht 2021 ueber die Folgen des Krieges in der Ukraine, am Mittwoch, 7. September 2022, in Bern. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Bundespräsidentin Viola Amherd hat Vorwürfe zurückgewiesen, in ihrem Departement gebe es ein Finanzloch: «Die Armee bezahlt sämtliche vertraglich vereinbarten Rechnungen dieses und auch die nächsten Jahre, ohne dass es zu einer Überschreitung des Zahlungsrahmens kommt», teilte Amherd am Montag während ihrer Estland-Reise auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Es war das erste Mal, dass sich Amherd persönlich in der Sache äusserte.

Gemäss der langjährigen Praxis würden in der Finanzplanung für Rüstungsbeschaffungen jeweils höhere Beträge eingesetzt, als dass vertragliche Verpflichtungen bestünden, so die Verteidigungsministerin. Dies habe den Vorteil, dass Projekte, die aus irgendeinem Grund verzögert oder nicht umgesetzt werden, mit anderen notwendigen Beschaffungen ersetzt werden könnten. Auch die Finanzverwaltung habe dies bislang nicht kritisiert.

Zudem würden Verpflichtungskredite, die für ein bestimmtes Jahr gesprochen würden, nicht vollumfänglich im betreffenden Jahr eingesetzt, so Amherd weiter: «Die aktuelle Situation ist finanzpolitisch alles andere als exotisch.»

«Armee kaputtgespart»

Zugleich verwies die Bundespräsidentin auf die veränderte Sicherheitslage angesichts der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten: «Die Armee wurde während dreissig Jahren kaputtgespart und es ist offensichtlich, dass dies nicht in fünf Jahren und ohne Erhöhung der Mittel korrigiert werden kann.» Es stelle sich die Frage, «ob wir nach Jahrzehnten der Friedensdividende so weiterfahren können wie bis anhin».

Die Zeitungen von CH Media hatten am Samstag berichtet, Finanzminiserin Karin Keller-Sutter habe aus den Medien vom Liquiditätsengpass im Verteidigungsdepartement erfahren. Sie beriefen sich dabei auf Aussagen Keller-Sutters an einem Podiumsgespräch. Es habe keinen Grund gegeben, den Gesamtbundesrat zu informieren, teilte Amherd dazu auf Anfrage mit. Der Bundesrat verfüge im Rahmen der Finanzplanung über das nötige Zahlenmaterial. Das Finanzdepartement kenne die Überhänge bei den Verpflichtungskrediten.

Was das Tempo der Erhöhung der Armeeausgaben angeht, gibt es nach Aussage Amherds keine Differenzen zwischen ihr und Armeechef Thomas Süssli. Das Parlament hatte ursprünglich zwei Motionen mit der Forderung überwiesen, die Armeeausgaben bis 20230 auf 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts zu erhöhen. In der Budget-Debatte der Wintersession erklärte es sich jedoch mit dem Antrag des Bundesrats einverstanden, die entsprechende Frist bis 2035 zu erstrecken – nach einem längeren Tauziehen zwischen National- und Ständerat.

SDA/sme