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Neues Problem für Bündner Dorf
Geröll oberhalb von Brienz droht erneut abzurutschen

Blick auf Brienz, am Montag, 3. Juni 2024, in Brienz-Brinzauls. Am 15. Juni 2023 erreichte ein Schuttstrom beinahe das damals evakuierte Dorf. Das Dorf rutscht zudem zu Tale. Heute fanden die ersten Sprengungen im Sondierstollen fuer den Entwaesserungsstollen statt. Dieser soll die Rutschung verlangsamen. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
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Oberhalb des Bündner Bergdorfs Brienz droht eine Gerölllawine als sogenannter Schuttstrom abzurutschen. Zwar könnten Teile dieser Lawine bis ins Wiesland am Dorfrand gelangen, das Dorf und dessen Bewohnerinnen und Bewohner seien aber nicht bedroht, schrieb die Gemeinde Albula auf X.

Die starken Niederschläge der letzten Tage hätten eine Beschleunigung der Rutschung ausgelöst. Aktuell bewegen sich die Geröllmassen mit einer Geschwindigkeit von 10 Zentimetern pro Tag talwärts, wie der Kommunikationsverantwortliche der Gemeinde Albula, Christian Gartmann, sagte.

Bei dem absturzgefährdeten Material handelt es sich um bereits abgestürztes Material vom Schuttstrom im Juni 2023. Es befindet sich im Schuttkegel der sogenannten Insel, aus der sich im vergangenen Jahr 1,2 Millionen Kubikmeter Gestein gelöst und das Dorf nur knapp verfehlt hatten.

Sollte es nun zu einem Abrutschen dieses Schuttkegels kommen, könne man sich das wie eine Nassschneelawine vorstellen, sagte Gartmann weiter. Experten hätten den drohenden Schuttstrom aber so eingestuft, dass er höchstens das Wiesland oberhalb des Dorfes erreicht. Dort ist nach wie vor eine Sperrzone eingerichtet. Diese muss nicht erweitert werden.

Entwässerungsstollen für die Zukunft

Dass das ganze Gebiet, auf dem das Bergdorf steht, rutscht, ist auf die Wassermenge in der Landmasse zurückzuführen. Sind die Niederschlagsmengen hoch, beschleunigen sich die einzelnen Rutschungen. Im Frühling bewegte sich das Messhäuschen bei der Dorfkirche über zwei Meter pro Jahr talwärts – so schnell wie noch nie seit Messbeginn.

Damit Brienz GR auch in 100 Jahren noch bewohnbar ist, wird aktuell unter dem Dorf ein 2,3 Kilometer langer Entwässerungsstollen gebaut. Für 40 Millionen Franken soll er die Landmasse entwässern und so den Druck auf die Rutschungen reduzieren.

SDA