AboStreitgespräch zwischen HausärztenBraucht es das Spital Uster noch?
Das Regionalspital braucht dringend neues Kapital von seinen Trägergemeinden. Christian Marti findet, das Geld wäre in der Hausarztmedizin besser eingesetzt. Für Res Kielholz hingegen ist das Spital gerade für Hausärzte unverzichtbar.
Herr Marti, Sie sind Hausarzt im Ruhestand und wohnen in Fehraltorf. Ihre Gemeinde ist eine von zehn Aktionärsgemeinden, die das Spital Uster tragen. Am 4. Dezember entscheidet die Gemeindeversammlung über die Aktienkapitalerhöhung. Insgesamt braucht das Spital maximal 40 Millionen Franken, sonst geht es in Konkurs. Jetzt schreiben Sie in einem Leserbrief, eine Spitalschliessung sei auch eine Chance. Warum?
Statt 40 Millionen Franken einfach abzunicken, ist es dringend nötig, dass wir umdenken. Ich bin überzeugt, dass das Spital Uster in der heutigen Form kaum noch eine Existenzberechtigung hat. Hauptgrund dafür ist einerseits die massive Verschiebung von stationärer zu ambulanter Behandlung und andererseits, dass ein Drittel der Hausärzte in den kommenden fünf bis zehn Jahren in den Ruhestand geht. Jedes Spital ist deshalb gezwungen, sich radikal neu zu orientieren, wobei auch der ambulante Sektor vor enormen Umbrüchen steht.