Polizei vermutet BrandstiftungWieder hat es in Elgg gebrannt
Ein frei stehender Schopf stand in der Nacht auf Sonntag in Flammen. Verletzt wurde niemand. Es ist der vierte Brand in kurzer Zeit. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
In der Nacht auf den 28. April ging gegen 1 Uhr bei der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Zürich die Meldung ein, dass ein frei stehender Schopf eingangs des Fahrenbachtobels brenne. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr brachten den Brand rasch unter Kontrolle. Das schreibt die Kantonspolizei in einer Mitteilung.
Einen Teil des im Schopf gelagerten Holzschnitzelgutes konnte die Feuerwehr ins Freie bringen, dieser blieb unversehrt. Zur Bekämpfung der immer wieder entstehenden Glutnester musste der Schopf mit einem Kran grösstenteils abgebrochen werden. Der entstandene Sachschaden wird auf mehrere Zehntausend Franken geschätzt.
Polizei geht von Brandstiftung aus
Die genaue Ursache des Feuers ist zurzeit nicht geklärt; Brandstiftung steht jedoch im Vordergrund. Die bereits laufenden Ermittlungen der Kantonspolizei Zürich in enger Zusammenarbeit der Staatsanwaltschaft werden fortgeführt, heisst es in der Mitteilung.
Wegen des Brandes wurde die Kollbrunnerstrasse für mehrere Stunden gesperrt. Die Feuerwehr richtete eine örtliche Umleitung ein. Zusammen mit der Kantonspolizei Zürich standen die Feuerwehr Eulachtal, das Forensische Institut Zürich (FOR), die Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland, eine Behördenvertreterin, ein privates Kranunternehmen sowie vorsorglich der Rettungsdienst Winterthur im Einsatz.
Vierter Brand innert weniger Wochen
Es ist der vierte Brand in Elgg innert weniger Wochen. Im März brannten die Häuser im Dorfkern von Elgg lichterloh. Nur einen Monat später brannte ein Schopf bis auf die Grundmauern ab. Die Polizei konnte schon damals Brandstiftung nicht ausschliessen. Darauf hat die Gemeinde entschieden, die Strassenbeleuchtung bis auf weiteres sowohl im Dorfkern wie auch in Neuelgg die ganze Nacht eingeschaltet zu lassen.
Dass die Gemeinde so schnell reagierte hängt wohl auch mit der Erfahrung vor zwölf Jahren zusammen: Damals legte ein Mann 30 Brände. Mithilfe eines DNA-Abgleiches konnte ein damals 25-jähriger Feuerwehrmann überführt werden, der neunzehn der Brände gestand. Der Täter hatte damals unbewohnte Gebäude angezündet. In kurzen Abständen brannten unter anderem ein Jagdhaus, eine Reithalle, ein Stall, ein Vereinslokal und eine Tankstelle.
«An diese Brandserie erinnern sich die Leute selbstverständlich, wenn es wieder brennt», sagte Gemeindepräsidentin Ruth Büchi-Vögeli gegenüber dieser Redaktion bereits nach dem Brand am 16. April. Der Gemeinderat sei sich der Verunsicherung in der Gemeinde bewusst.
Ob ein Zusammenhang zwischen den Bränden vom März oder sogar jenen von vor zwölf Jahren besteht, konnte die Kantonspolizei bereits beim letzten Brand vom 16. April noch nicht sagen.
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