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Bonucci gibt Kean Mitschuld an Rassismus-Eklat

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Februar 2006: Saragossa-Spieler Alvaro versucht, Barcelonas Samuel Eto'o aufzuhalten. Der Kameruner will das Spielfeld nach rassistischen Zurufen von der Tribüne verlassen. Schliesslich wird er von Mitspielern und Trainer Frank Rijkaard überredet, weiterzuspielen.
Bayern Münchens Leon Goretzka fordert im Kampf gegen Rassismus mehr Handlungsbedarf.
Februar 2020: Chelseas Antonio Rüdiger wurde in der Partie gegen Tottenham rassistisch beleidigt.
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Ende Dezember flog aus dem Sektor des FC Zürich eine Banane in Richtung des FCB-Spielers Aldo Kalulu. Zwei Wochen davor war Raheem Sterling von Chelsea-Anhängern rassistisch beleidigt worden, das Gleiche passierte ihm im März beim Gastspiel der Engländer in Montenegro. Der Napoli-Verteidiger Kalidou Koulibaly verliess den Platz nach einer Roten Karte gegen Inter Mailand unter dem Zurufen von Affenlauten. Eine Erfahrung, die vor ihm zig dunkelhäutige Spieler machen mussten.

Und jetzt also Moise Kean. Der Mann ist 19-jährig und spielt gross auf. In seinen letzten vier Einsätzen für Juventus Turin und die italienische Nationalmannschaft schoss er vier Tore. In Italien sieht man in ihm einen neuen Mario Balotelli. Athletisch, talentiert, treffsicher. Und dunkelhäutig. Ivorischer Abstammung. Es scheint, dass sich ein Teil Italiens noch nicht daran gewöhnt hat, dass Spieler wie Balotelli, Kean, Stefano Okaka oder Angelo Ogbonna für ihr Land auflaufen. Balotelli debütierte im August 2010.

So reagierte Sterling auf den Vorfall. (Bild: Instagram)

Affenlaute nach provozierendem Jubel

Ein Teil der oben erwähnten Uneinsichtigen ist auch beim Spiel zwischen Cagliari und Juventus am Dienstagabend zugegen. Die Sarden liegen 0:1 zurück, Leonardo Bonucci hat nach 22 Minuten getroffen. Seine Rolle wird in dieser Geschichte noch wichtiger. Fünf Minuten vor Schluss erzielt Kean das 2:0, das Spiel ist entschieden. Der Jubel provoziert die Anhänger des Heimteams, weil Kean einfach nur vor ihnen steht, mit ausgestreckten Armen.

Bonucci zieht Kean weg vom Ort des Geschehens – zu spät. Während der noch ausstehenden Minuten sind Affenlaute zu hören, sie zielen auf Kean und Teamkollege Blaise Matuidi. Cagliari-Captain Luca Ceppitelli versucht, die Anhänger zu beruhigen. Matuidi postet hinterher ein Bild von sich selbst und Kean, versehen mit dem Hashtag #NoToRacism.

Bonucci und sein Glashaus

Das Geschrei aus der Cagliari-Kurve ist auch Bonucci aufgefallen. «Es gab rassistische Gesänge», sagte er in einem Interview nach dem Spiel, aber die Schuld liege zu 50 Prozent bei Kean. «Er hätte das nicht tun sollen.» Und Cagliari-Präsident Tommaso Giulini legte nach, indem er Matuidi als Dramaqueen betitelte. Weil sich dieser darüber aufregte, rassistisch angefeindet worden zu sein. Juventus-Trainer Massimiliano Allegri sagte, er habe nichts gehört, weil er sich auf das Spiel konzentriert habe.

In den sozialen Netzwerken prasselt ziemlich viel Kritik auf Bonucci ein. Der italienische Nationalspieler sagte nach dem Spiel nämlich auch, als Profi dürfe man die gegnerischen Fans nicht provozieren. Gerade von Juventus-Fans wird der 31-Jährige nun an eine Situation aus der vergangenen Saison erinnert. Im Spiel zwischen Juventus und Milan schoss ein Verteidiger der Mailänder ein Tor. Er hatte zuvor bei Juventus gespielt und jubelte vor der versammelten Juve-Kurve. Sein Name: Leonardo Bonucci.

Moise Kean seinerseits reagierte übrigens auch:

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