Bombardier erhält Auftrag für Zürcher Trams
Zürich kauft neue Trams bei der Firma Bombardier. Der Verkehrsrat des Kantons Zürich und der Stadtrat Zürich haben grünes Licht für die Beschaffung von Trams des Typs «Flexity 2» gegeben.

Zürich erhält neue Trams: Der Stadtrat hat an Bombardier den Auftrag für 70 Fahrzeuge des Typs «Flexity 2» vergeben. Sie kosten insgesamt 358 Millionen Franken. Die neuen Trams sollen bis 2023 die erste und zweite Serie des «Tram 2000» ersetzen.
Beim «Flexity 2», Bombardier nennt es «Flexity Zürich», handle es sich um ein Standardprodukt «ab Stange», das nicht extra für Zürich entwickelt worden sei, sagte Stadtrat Andres Türler am Dienstag vor den Medien. Das Tram ist bereits in Städten wie Basel, Berlin und demnächst auch Wien unterwegs.
Das Tram verfügt über 90 Sitz- und 186 Stehplätze und bietet damit mehr Platz als die Cobra-Trams. Während das Cobra noch aus Aluminium gebaut wurde, ist das «Flexity 2» eine Stahlkonstruktion. «Dadurch sinken die Unterhaltskosten», sagte Türler, Vorsteher des Departements der Industriellen Betriebe.
Das kanadische Unternehmen wird die 70 Fahrzeuge, die voraussichtlich in Wien produziert werden, zwischen 2018 bis 2023 ausliefern. Sie sollen dann, wie die «Tram 2000», 40 Jahre im Einsatz sein. Noch ist die Auftragsvergabe allerdings nicht rechtskräftig, ein Rekurs ist noch möglich.
Bis Ende 2023 besteht zudem die Option, 70 weitere Trams zu bestellen. Diese Nachbestellungsoption sei eine wichtige Anforderung an die Produzenten gewesen, sagte Türler. Denn sie bietet beispielsweise die Möglichkeit, das Angebot mit neuen Tramlinien zu erweitern oder die dritte Generation des «Tram 2000», die sogenannte «Sänfte», bis 2030 zu ersetzen.
Das Auftragsvolumen für die 43 Meter langen Trams beträgt 358 Millionen Franken. Darin inbegriffen sind die Kosten für Ersatzteile, Verbrauchsmaterialien, die Spezialwerkstattausrüstung und die Schulungen des Personals der Zürcher Verkehrsbetrieben (VBZ). Der Stückpreis beläuft sich auf 4,28 Millionen Franken.
Zweitgutachten stützt VBZ-Entscheid
Bis der Verkehrsrat des Kantons Zürich und der Stadtrat Zürich grünes Licht für die Beschaffung geben konnten, kam es zu Verzögerungen im 2011 gestarteten Trambeschaffungsverfahren.
Der Verkehrsrat wollte vor einer Kostengutsprache eine Zweitmeinung eines Gutachters zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit einholen. Nicht alle Anbieter gewährten dem Gutachter jedoch Einblick in die Offerten, woraufhin der Verkehrsrat die Kostengutsprache ablehnte. Erst ein Zweitgutachten, erstellt vom TÜV Süd, schaffte schliesslich Klarheit und stützte den Entscheid der VBZ.
«Der Bericht zeigt, dass die VBZ jederzeit fachlich kompetent und professionell gearbeitet haben», sagte VBZ-Direktor Guido Schoch. Die VBZ habe eine anbieterneutrale, plausible Auswertung vorgenommen, das «Flexity 2» sei das wirtschaftlich günstigste Tram für Zürich. Die in einzelnen Medien erhobenen Vorwürfe hätten sich somit als haltlos erwiesen.
SDA/mcp
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