Viel Verkehr auf dem ZürichseeBöötler und Sportler halten Seepolizei und Seerettung auf Trab
Zurzeit herrscht auf dem See Hochsaison, Polizei und Rettungsdienste sind stark gefordert. Insbesondere die Anzahl Wassersportler und Schwimmer hat zugenommen.
Motor- oder Gummiböötler, Kanuten, Segler, Stand-up-Paddler oder Pedalofahrer: Das Treiben auf dem See während dieser Sommertage ist gross. Die Konsequenz ist logisch: Je mehr Leute auf dem See unterwegs sind, desto häufiger kommt es zu Zwischenfällen. Und desto häufiger sind Ordnungshüter und Rettungsdienste gefordert.
Die kantonale Seepolizei, stationiert in Oberrieden, ist dementsprechend viel unterwegs. Man sei zwar gleich aktiv wie in den Vorjahren, doch die Corona-Krise hinterlasse ihre Spuren. «Die Leute bleiben in der Region und nutzen vermehrt die Gewässer», sagt Mediensprecher Ralph Hirt. Die Anzahl Aktivitäten auf dem See habe dadurch merklich zugenommen, insbesondere die wachsende Begeisterung für Stand-up-Paddle sei spürbar. In der Folge kommt es auf dem Wasser ab und an zu Verstössen, diese seien vielfältig. «Spezielles Augenmerk gilt unter anderem dem Schutz der Uferzonen, wo sich viele Schwimmer aufhalten.» Die Regeln besagen, dass beim Parallelfahren mit Motorbooten ein Abstand von 150 Metern zum Ufer eingehalten werden muss, beim Ankern oder Anlegen vor Schilf- oder Wasserpflanzenbeständen sind es mindestens 25 Meter.
Häufig wegen Pannen ausgerückt
Auch die Seerettungsdienste sind gefordert und bestätigen den Eindruck, dass aktuell viel Verkehr auf dem See herrscht, insbesondere an schönen Sommertagen. Zu mehr Einsätzen habe dies zwar nicht geführt, dennoch müsse man regelmässig wegen Pannen ausrücken, erklärt Daniel Jambor, Obmann des Seerettungsdiensts Meilen-Uetikon. «Vor allem am Wochenende sind wir mit Aufgaben wie Abschleppaufträgen infolge von technischem Defekt oder Überbrücken der Batterie beschäftigt.» Da es sich meist um technische Belange handle, seien solche Fälle nur schwer zu verhindern. Gemäss Jambor befindet man sich jedoch im Jahresdurchschnitt. Auch von Stürmen sei man bisher verschont geblieben. «Die Saison ist aber noch nicht zu Ende.»
Wie die Seepolizei stellen auch die Seerettungsdienste einen wachsenden Trend zu den Stand-up-Paddlern fest. Stefan Meier, Obmann des Seerettungsdienstes Zollikon, fügt an: «Wir beobachten zudem vermehrt Personen mit Gummibooten oder anderen aufblasbaren Gegenständen.» Ein grosses Problem stellt dies zwar nicht dar, jedoch sei es Vorschrift, dass die Leute ihre Boote mit Name und Adresse versehen – und am besten auch mit der Handynummer. «Nur so können unnötige Suchaktionen in einem Notfall verhindert werden.» Auch seien in letzter Zeit zunehmend Schwimmer ausserhalb markierter Badezonen unterwegs. Hier lautet die Devise: «Schwimmer müssen sich unbedingt sichtbar machen, beispielsweise mit Leuchtkappen.»
Polizei und Seerettung betonen unisono, man sei auf die Eigenverantwortung und die gegenseitige Rücksicht der Seebenutzer angewiesen. Es wird empfohlen, sich an die Regeln zu halten. Diese sind unter anderem auf dem Merkblatt «Sicherheit auf Gewässern» der Kantonalen Seepolizei zugänglich.
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