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LiveReiseverkehr im Ticker
Elf Kilometer Stau vor dem Gotthard-Nordportal | SAS streicht knapp 1600 Herbst-Flüge in Europa

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mehrere Fluggesellschaften haben wegen Personalmangels Flüge gestrichen. Die Swiss wird von August bis Oktober 676 der geplanten 31'414 Flüge annullieren.

  • Die Probleme im Flugverkehr könnten zu mehr Verkehr auf den Strassen führen.

  • In Deutschland sind Piloten der Lufthansa in einen ganztägigen Streik getreten. Betroffen sind rund 130'000 Passagiere von mehr als 800 ausfallenden Flügen.

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Heathrow ordnet kurzfristig Streichung von Dutzenden Flügen an

Auf Anordnung des grössten britischen Flughafens London-Heathrow haben Airlines am Montag wegen Überlastung kurzfristig Dutzende Flüge gestrichen. Davon seien etwa 10'000 Passagiere betroffen gewesen, meldete die Nachrichtenagentur PA. Ein Flughafensprecher sagte, die Reisenden hätten keinen Anspruch auf Schadenersatz von ihrer Fluglinie, weil diese nicht schuld sei an der Absage.

Zur Begründung für die Flugstreichungen sagte er, im Airport seien viel mehr Reisende gewesen als der Flughafen derzeit bedienen könne. «Um einen sicheren Betrieb aufrechtzuerhalten, haben wir einige Fluggesellschaften in den Terminals 3 und 5 gebeten, insgesamt 61 Flüge aus dem Flugplan zu streichen.» Die Airlines wurden zudem gebeten, die Passagiere nicht auf andere Flüge am Montag umzubuchen.

Personalmangel als grosses Problem

An britischen Flughäfen kommt es seit Wochen zu erheblichen Problemen. Grund ist meistens ein Mangel an Personal – wegen der Corona-Pandemie waren Beschäftigte entlassen worden, nun fehlen etliche Stellen. Ausserdem fallen Mitarbeiter immer wieder kurzfristig wegen Infektionen aus. Hinzu kommen technische Probleme. Erst am Wochenende waren deshalb am Terminal 3 in Heathrow Hunderte Koffer und Taschen nicht auf Flüge geladen worden.

Personalmangel als grösstes Problem im Reisesommer 2022: Koffer stehen am riesigen Londoner Flughafen Heathrow herum.

«Während Heathrow seine Ressourcen aufstockt und in diesem Sommer so viele Sicherheitsbeamte haben wird wie vor der Pandemie, können Luftraumbeschränkungen in ganz Europa und ein Mangel an Bodenpersonal bei den Fluggesellschaften ein Risiko für den reibungslosen Ablauf des Betriebs darstellen», sagte der Sprecher. Zuvor hatte der Flughafen bereits gewarnt, Airlines müssten möglicherweise mehr Flüge streichen. Die Pünktlichkeit bei Landungen sei «sehr gering».

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SAS-Piloten wollen keine gestrandeten Passagiere mehr abholen

Die Piloten der Fluggesellschaft Scandinavian Airlines (SAS) lehnen nach den Rückholaktionen für gestrandete Urlauber am Wochenende weitere Unterbrechungen ihres seit einer Woche andauernden Streiks ab. Die Pilotengewerkschaft SPG warf der Unternehmensführung am Sonntag vor, gegen die vereinbarten Rahmenbedingungen verstossen zu haben. Nach Angaben von Gewerkschaftschef Martin Lindgren waren die Flüge nur für Ziele gedacht, «wo es nur wenige oder keine Alternativen für einen Rückflug gibt».

Lindgren sagte jedoch, dass «zu unserer grossen Überraschung» auch viele Flugzeuge beliebte Urlaubsziele wie Rhodos, Kreta und Split angesteuert hätten. Dort gebe es bereits alternative Reisemöglichkeiten. Aus diesem Grund habe die SPG beschlossen, weitere Ausnahmen nach den Flügen vom Sonntag nicht mehr zuzulassen.

Flugzeuge der Airline SAS auf einem Flughafen.

SAS-Sprecherin Karin Nyman kritisierte die Entscheidung der Gewerkschaft. Das Unternehmen habe sich um die genaue Einhaltung der «komplexen» Vorgaben für die rund 70 Flüge am Wochenende bemüht. Die Angaben der Gewerkschaft zu alternativen Reisemöglichkeiten für die gestrandeten Touristen wies sie zurück. Die Urlaubssaison befinde sich auf dem «absoluten Höhepunkt, alle Plätze sind bei allen Fluggesellschaften ausgebucht, was auch die Pilotengewerkschaft weiss», sagte Nyman.

Die SAS-Piloten hatten am 4. Juli nach gescheiterten Tarifverhandlungen ihre Arbeit niedergelegt. Sie protestieren damit gegen geplante Gehaltskürzungen, die nach ihren Angaben bis zu 30 Prozent betragen könnten. Die vom Management geforderten Gehaltskürzungen sind Teil eines Sparprogramms, um das Überleben des Unternehmens zu sichern, das in der Corona-Pandemie stark gelitten hatte.

Langer Stau vor dem Gotthard-Tunnel

Die zweite grosse Reisewelle zu Beginn der Sommerferien hat am Samstag zu einem langen Stau vor dem Gotthard-Tunnel in Richtung Süden geführt. Um den Mittag herum staute sich der Verkehr vor dem Nordportal in Göschenen, Kanton Uri, auf einer Länge von elf Kilometern.

Die Wartezeit betrug damit bis zu zwei Stunden, wie der Verkehrsdienst Viasuisse meldete. Nachdem die Staulänge relativ lange konstant geblieben war, sank sie am Nachmittag zwischenzeitlich auf sieben Kilometer, wie Lidia Pereira von Viasuisse auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte.

Allerdings musste in der Folge der Tunnel wegen eines Pannenfahrzeugs vorübergehend in beiden Richtungen gesperrt werden, wodurch der Stau zwischenzeitlich erneut wuchs. Kurz nach 17.00 Uhr vermeldete Viasuisse noch fünf Kilometer Stau.

Erschwerend kam gemäss Pereira hinzu, dass zwischenzeitlich auch der Bärenburg-Tunnel auf der A13 in Graubünden, einer wichtigen Ausweichroute für den Verkehr in Richtung Süden, gesperrt werden musste. Grund war auch hier ein Pannenfahrzeug.

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Bereits am Freitagabend hatten sich die Fahrzeuge vor dem Gotthard in Göschenen auf einer Länge von rund sieben Kilometern gestaut. In zwölf Kantonen begannen am Samstag die Schulferien, in mehreren weiteren Kantonen waren sie bereits im Gange.

Der Samstag dürfte der Haupt-Reisetag in Richtung Süden während des laufenden Wochenendes sein, wie Pereira weiter erklärte. Man rechne damit, dass der Stau bis in den Abend hinein andauere. Wartezeiten vor dem Gotthard seien auch am Sonntag nicht auszuschliessen. «Es ist durchaus möglich, dass einige auf den Sonntag ausweichen», sagte sie.

Auch für die kommenden Wochenenden erwartet Viasuisse ein sehr hohes Verkehrsaufkommen. Bis Ende August seien Staus vor den beiden Portalen des Gotthard-Tunnels «praktisch sicher», schrieb der Verkehrsdienst dazu in seiner Prognose. An den letzten Wochenenden im Juli könnten die Blechschlangen vor dem Nordportal in Göschenen sogar die ganze Nacht andauern.

Überraschende Ruhe in Zürich-Kloten

Wenig war vom Ferienbeginn bis zur Mitte des Samstagnachmittags am Flughafen Zürich-Kloten zu spüren, wie dieser auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte. Es gebe zwar Wartezeiten, diese hielten sich aber in Grenzen und lägen im selben Bereich wie in den vergangenen Tagen.

Im Vorfeld hatte der Flughafen gewarnt, Verspätungen und Engpässe im Ausland könnten in diesen Sommerferien auch in der Schweiz zu spüren sein. Man erwarte an mehreren Tagen ein Passagieraufkommen wie vor der Corona-Pandemie mit 80'000 bis 90'000 Fluggästen. Teilweise könne es deshalb zu Wartezeiten kommen.

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Passagiere müssen auf Flügen mit fehlendem Essen rechnen

Flugpassagiere müssen in den kommenden Monaten mit weniger Getränken oder fehlendem Essen an Bord ihrer Flieger rechnen. Gründe sind internationale Lieferengpässe und Transportverspätungen, wie der Chef des Flugzeug-Caterers Gategroup, Christoph Schmitz, sagte.

«Schlimmstenfalls gibt es weniger Essen auf dem Flug, oder nur Getränke oder gar nur Wasser auf Kurzstreckenflügen», sagte der 56-jährige Manager in einem Interview mit den Zeitungen der CH-Media-Gruppe (Samstagausgabe). Solche Probleme gebe es «derzeit immer wieder mal» und werde es wohl weiterhin geben «in den nächsten Monaten».

Weniger Essen auf Langstreckenflügen oder nur Wasser auf Kurzstreckenflügen: Gategourmet kämpft derzeit mit Lieferengpässen.

Aktuell fehlten dem weltweiten operierenden Verpflegungskonzern beispielsweise regelmässig bestimmte Champagner oder gewisse Bier-Sorten, sagte Schmitz weiter. Das Unternehmen müsse Millionen-Gelder investieren, um die Lagerbestände für Produkte wie Tee, Butter oder Bier zu erhöhen.

Der Flugzeug-Caterer mit Sitz in Glattbrugg ZH geht nach der Pandemie erst für 2024 mit einer Erholung des Geschäfts aus. Nächstes Jahr rechne er nicht mit einer kompletten Erholung, auch weil der asiatische Markt «noch völlig am Boden» liege.

In der Pandemie sank der Gategroup-Umsatz von fünf auf zwei Milliarden Franken, und der Konzern baute 20'000 seiner 50'000 Stellen ab. Inzwischen zählt er wieder rund 37'000 Stellen. Bis Ende Jahr dürften es laut dem CEO wieder über 40'000 sein.

Streik an Pariser Flughäfen abgewendet

Ein geplanter Streik an den Pariser Flughäfen am ersten Ferienwochenende ist nach einem Abkommen über eine Gehaltserhöhung abgewendet. Es sieht nach Angaben der Gewerkschaft CGT drei Prozent mehr Gehalt für die Angestellten des Flughafenbetreibers ADP vor. Das Personal stimmte am Freitagmorgen für die Aufhebung der Streikwarnung. Der neue Transportminister Clément Beaune hatte zuvor den «sehr wichtigen sozialen Dialog» zwischen dem Unternehmen und den Angestellten gelobt.

Ein Teil der Angestellten hatte bereits in der vergangenen Woche gestreikt, was zu zahlreichen Ausfällen von Flügen geführt hatte. Auch die Bahn-Gewerkschaften hatten pünktlich zum Beginn der Hauptreisezeit zum Streik aufgerufen. Sie fordern ebenfalls bessere Gehälter und verweisen darauf, dass die Angestellten seit 2014 keine Erhöhungen mehr bekommen hätten. Die Bahn rechnet nach zwei Pandemie-Jahren mit einem Rekordsommer, da viele Franzosen dieses Jahr Urlaub im eigenen Land machen wollen.

Streik auf dem Flughafen Heathrow abgesagt

Ein Streik des Bodenpersonals von British Airways (BA) auf dem Londoner Flughafen Heathrow mitten in der Hauptreisezeit ist vorerst abgewendet. Der Arbeitgeber habe ein «deutlich besseres» Angebot vorgelegt, teilte am Donnerstag die Gewerkschaft Unite mit. Sie und eine weitere Gewerkschaft hatten zu dem Streik aufgerufen. Ein genaues Datum war noch nicht mitgeteilt worden.

Die Gewerkschaften hatten verlangt, den in der Corona-Pandemie um zehn Prozent gekürzten Lohn für bestimmte Arbeitskräfte am Boden wieder aufzustocken. Eine Einmalzahlung lehnten die Gewerkschaften ab.

Die Gewerkschaftsmitglieder müssen nun über das Angebot abstimmen. Einzelheiten wurden nicht bekanntgegeben. British Airways äusserte sich erfreut – die Absage des Streiks sei eine «gute Nachricht für unsere Kunden und unsere Beschäftigten».

Die Airline hatte erst am Mittwoch die Streichung von 10'300 weiteren Flügen bis Ende Oktober mitteilen müssen. Wie auch bei anderen Fluggesellschaften fehlt es an Personal.

Streik bei der französischen Bahn SNCF

In Frankreich riefen Gewerkschaften für Mittwoch zum Bahnstreik auf. Ein Viertel der TGV-Verbindungen, mehr als die Hälfte der regionalen Züge und fast alle Nachtzüge sollten ausfallen. Auch der Nahverkehr in der Pariser Region war stark von Ausfällen betroffen. Die Gewerkschaften fordern bessere Gehälter und verweisen darauf, dass die Angestellten seit 2014 keine Erhöhungen mehr bekommen hätten.

Die Bahn hatte die Reisenden per SMS über Zugausfälle informiert und Umbuchungen empfohlen. «Das geht ohne Zusatzkosten», sagte ein Sprecher.

Die Bahn rechnet nach zwei Pandemie-Jahren mit einem Rekordsommer, da viele Franzosen dieses Jahr Urlaub im eigenen Land machen wollen. Ende Juni hatte bereits ein Teil des Flughafenpersonals gestreikt, was zu Ausfällen von hunderten Flügen geführt hatte.

Streikankündigungen in Spanien

Wegen eines Streiks des Kabinenpersonals bei den Billig-Airlines Easyjet und Ryanair in Spanien fielen am ersten Juli-Wochenende viele Flüge aus oder landeten nur verspätet. Auch auf dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle wurden dutzende Flüge gestrichen. In den USA fielen aus Personalmangel am langen Wochenende zum Unabhängigkeitstag hunderte Flüge aus.

Allein am Samstag mussten wegen eines Streiks des spanischen Kabinenpersonals 15 Flüge von Easyjet und Ryanair von und nach Madrid gestrichen werden, 175 weitere hatten Verspätungen. Allein bei Easyjet waren am Wochenende 450 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter zum Streik aufgerufen, weitere Arbeitsniederlegungen sollten von 15. bis 18. Juli sowie vom 29. bis 31. Juli folgen.

Bei Ryanair begann der Streik am 24. Juni. Die spanische Gewerkschaft USO rief zu weiteren, jeweils viertägigen Arbeitsniederlegungen ab dem 12., 18. und 25. Juli an allen zehn spanischen Flughäfen an, die zum Netz des irischen Billigfliegers gehören.

Ausgangslage

Die Verkehrsprognosen für die Sommerferien sehen nicht gerade rosig aus: Erwartet werden lange Staus vor dem Gotthard und Wartezeiten an den Flughäfen. Dazu kommt das Bodenpersonal, das am Ende seiner Kräfte ist.

Verkehr auf der Nord-Süd-Achse

Grundsätzlich sei die Verkehrsentwicklung seit dem Abflachen der Corona-Pandemie schwieriger vorauszusehen, sagte Barbara Roelli vom Verkehrsdienst Viasuisse. «Aber wir erwarten für den Sommer auf jeden Fall ein intensives Verkehrsaufkommen».

Denn nicht nur in der Schweiz beginnen im Juli die Sommerferien, sondern auch in Deutschland und den Niederlanden. Gemäss einer Viasuisse-Mitteilung sind deshalb auf der Nord-Süd-Achse Staus vor beiden Gotthardportalen bis Ende August «praktisch sicher». An den letzten Juli-Wochenenden könnten die Blechschlangen in Göschenen UR sogar die ganze Nacht andauern.

Auch in der Schweiz müsse bei schönem Wetter schweizweit mit «erhöhtem Verkehrsaufkommen gerechnet werden». Und «die aktuellen Probleme im Flugverkehr» könnten zu noch mehr Verkehr auf den Schweizer Strassen führen.

Dazu kommen zahlreiche Grossveranstaltungen, die zu Verkehrsbehinderung führen dürften, darunter die zwei Etappen der Tour-de-France in der Westschweiz, der Ironman in Thun BE, das Pfadi-Bundeslager in Obergoms VS, die Street-Parade in Zürich und das Eidg. Schwing- und Älplerfest in Pratteln BL.

Stark ausgelastete Wochenenden bei den SBB

Die SBB erwarten vor allem an den Wochenenden zahlreiche zusätzliche Reisen über die Landesgrenzen hinweg. An diesen Tagen könnten zu den regulären Passagieren jeweils mehrere zehntausend Ferienreisende dazu kommen.

Bei schlechtem Wetter im Norden könne zusätzlich der Binnenverkehr zunehmen. Doch in der Regel dürften die Kapazitäten ausreichen, hiess es.

Flughäfen rechnen mit Passagieraufkommen wie vor der Pandemie

Nicht gerade entspannt präsentiert sich die Lage dagegen im Flugverkehr: Verspätungen und Engpässe bei ausländischen Flughäfen könnten auch in der Schweiz zu spüren sein, schreibt der Flughafen Zürich. An mehreren Tagen wird ein Passagieraufkommen wie vor der Pandemie mit 80'000 bis 90'000 Fluggästen erwartet. Teilweise könne es deshalb zu Wartezeiten kommen. Doch grundsätzlich stehe genügend Personal im Einsatz.

Passagieraufkommen wie vor Corona: Reisende in den Abflughallen des Flughafens Kloten Anfang Juli.

Von Genf Cointrin dürften nach eigenen Angaben an einigen Ferien-Wochenenden bis zu 51'000 Personen abfliegen. Der Euro-Airport Basel-Mulhouse seinerseits blickt dem Sommer «mit vorsichtigem Optimismus entgegen». Man rechne mit längeren Wartezeiten in Spitzenzeiten, die Personalsituation sei «adäquat».

Swiss annulliert Hunderte Flüge

Die Swiss hat von August bis Oktober 676 der geplanten 31'414 Flüge gestrichen. Das gab die Fluggesellschaft Ende Juni bekannt. Welche Strecken von Streichungen betroffen sind, liess sie offen.

«Schwieriger Sommer» für Flughafen-Personal

Vertreter des Flughafenpersonals gehen davon aus, dass es fast nicht möglich sein werde, den bevorstehenden Ansturm zu bewältigen. Das sagt Philipp Hadorn, Präsident der Luftverkehrsabteilung der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV. Die Angestellten liefen auf dem Zahnfleisch, viele könnten nicht mehr, die Lage sei explosiv.

Das Sommergeschäft sei aus Sicht der Arbeitnehmenden zwar immer schwierig gewesen. Aber nun seien die Leute nicht mehr bereit, zusätzliche Schichten zu übernehmen. Und Rekrutierungen seien kaum mehr möglich, weil sich die Rahmenbedingungen – zum Beispiel bei der Bodenabfertigungsfirma Swissport – weiter verschlechtert hätten und der Arbeitsmarkt ausgetrocknet sei.

Auch bei der Fluggesellschaft Swiss fehle nach den Entlassungen und Fluktuationen das Personal. Dazu komme der nach wie vor gültige Krisen-GAV bei der Swiss, der für die die Belegschaft nicht nachvollziehbar sei. «Wir erwarten deshalb einen schwierigen Sommer», sagte Hadorn. Sie riefen zwar nicht zum Streik auf, doch er schliesse Spontanaktionen nicht mehr aus.

red/SDA/AFP