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EHC Biel gleicht Playoff-Final aus
Biel gegen Genf – oder wenn die Zürcher Regie führen

Ekstase in der Tissot-Arena: Damien Brunner sichert dem EHC Biel mit seinem Tor 7,4 Sekunden vor Schluss den ersten Sieg im Final. 
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Hitchcock? Hätte es nicht besser gekonnt. Die Zuschauerinnen und Zuschauer müssen sich in der Schlussphase dieser zweiten Final-Partie vorkommen wie in einem emotionalen Schleudergang. Der Grossteil dürfte sich bereits mit der sich anbahnenden Verlängerung beschäftigt haben, als die Bieler nochmals vorpreschen, Luca Cunti spediert die Scheibe scharf vors Tor, wo sie Damien Brunner noch entscheidend zum 3:2 für Biel ablenkt – und damit die Statik der Tissot-Arena auf ihre Festigkeit prüft. 7,4 Sekunden stehen noch auf der Uhr, der mit 6562 Fans gefüllte Kessel erreicht den gefühlsmässigen Siedepunkt.

Und dazu passt auch die Vorgeschichte. Denn vier Minuten vor dem Ende hatte Servettes Roger Karrer noch zum 2:2 getroffen. Ein Zürcher, ebenso wie Doppeltorschütze Brunner und Marco Miranda, der das erste Genfer Tor erzielte.

3 Tore in 3 Minuten

Wer es ganz kurz zusammengefasst haben möchte: Die Partie endet so, wie sie begonnen hat: Mit einem Feuerwerk.

Wer nicht rechtzeitig auf seinem Platz ist, hat Pech. Schon nach 77 Sekunden reüssiert Fabio Hofer nach mustergültiger Vorarbeit von Gaëtan Haas. Der Bieler Captain kann erst einem krachenden Check Karrers ausweichen, ehe er den freien Mitspieler vor dem Tor bedient. 31 Sekunden später wiederholt sich dieser Spielzug praktisch – nur mit anderen Akteuren. Diesmal ist es Cunti, der den alleine vor Servette-Keeper Robert Mayer postierten Brunner sieht. Aber was die Bieler können, das können die Genfer auch – denkt sich der Zürcher Miranda und verkürzt auf 1:2, gespielt sind gerade einmal 2:55 Minuten.

Es bleibt dabei: Biel ist dann am stärksten, wenn es mit Tempo spielt, und das zeigt sich in dieser Startphase. Nicht immer kann Servette die Pace des Gegners halten, aber es gelingt ihm, den Rückstand nicht grösser werden zu lassen.

Wobei die Seeländer einen grossen Anteil daran haben, dass es bis fast zur letzten Sekunde spannend bleibt. Im Mitteldrittel können sie gleich dreimal in Überzahl agieren, davon während 1:33 Minuten mit 5 gegen 3. Nur läuft die Scheibe überhaupt nicht, eine einzige wirklich gefährliche Aktion bringen sie zustande, wobei Toni Rajala den praktisch schon geschlagenen Mayer an der Maske trifft. Welch Kontrast zum Halbfinal, als der EHCB gegen die ZSC Lions mit 6 Treffern fast jedes zweite Powerplay nutzen konnte. Allerdings verfügt das Genfer Boxplay über eine andere Kragenweite als jenes der Zürcher, mit einer Effizienz von 89,5 Prozent ist es das mit Abstand beste aller Playoff-Teilnehmer.

Brunner in Hochform

Mit je 101 Punkten hatten die beiden Teams die Qualifikation auf den Rängen 1 und 2 abgeschlossen. Und in diesen beiden ersten Finalspielen zeigt sich, weshalb. Es ist ein Kräftemessen auf Augenhöhe, zuweilen hochklassig geführt. Es gibt kaum je Phasen, in welchen das eine Team vom anderen dominiert wird.

Genau in solchen Momenten sind es die Ausnahmekönner, die für den kleinen Unterschied sorgen können. Spieler wie Brunner, der nur dank einer Sonderbehandlung im Tessin spielen kann, nachdem er im Viertelfinal gegen Bern mit einer muskulären Verletzung ausgefallen ist. Bei drei Toren ist der 37-Jährige in diesem Final schon angelangt.