BelästigungsvorwürfeBiden verzichtet auf Rücktrittsappell an Cuomo
US-Präsident Joe Biden will die Untersuchung gegen New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo abwarten. Diesem werfen mehrere Frauen Belästigungen vor.
US-Präsident Joe Biden hat anders als führende Politiker der Demokraten darauf verzichtet, New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo nach Belästigungsvorwürfen mehrerer Frauen zum Rücktritt aufzufordern.
«Ich denke, die Untersuchung ist im Gange und wir sollten sehen, was sie uns bringt», sagte Biden am Sonntagabend im Garten des Weissen Hauses auf die Frage eines Reporters, ob Biden denke, dass Cuomo zurücktreten sollte.
New Yorks Justizministerin Letitia James geht derzeit den schweren Anschuldigungen nach, die mehrere Frauen öffentlich gegen den Demokraten Cuomo erhoben haben. Bei den Vorwürfen geht es um körperliche und verbale Bedrängungen.
Es war das erste Mal, dass Biden sich so explizit zu der Affäre äusserte. Zuvor hatte er über seine Sprecherin erklären lassen, dass er die Untersuchung unterstütze.
Cuomo lehnt einen Rücktritt trotz der Vorwürfe sexueller Belästigung entschieden ab. Er gab sich bislang auch trotz des wachsenden Drucks innerhalb seiner Partei unbeirrt. Am Freitag hatten sich führende Vertreter der Demokraten – darunter Chuck Schumer und Kirsten Gillibrand, die New York zu zweit im US-Senat vertreten – Rücktrittsforderungen von mehr als einem Dutzend Abgeordneten aus dem Bundesstaat im US-Repräsentantenhaus angeschlossen.
Auch Pelosi geht auf Distanz
Nach mehreren einflussreichen Parteifreunden ist auch die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, auf Distanz zu New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo gegangen. Der wegen Belästigungsvorwürfen unter Druck geratene Gouverneur müsse in sich gehen, «um zu schauen, ob er noch effektiv regieren kann», sagte Pelosi am Sonntag im TV-Sender ABC.
Den Forderungen nach einem Rücktritt des 63-Jährigen schloss sie sich aber nicht an. Die Anschuldigungen der Frauen gegen Cuomo müssten ernstgenommen werden, sagte Pelosi, die wie Cuomo der Demokratischen Partei angehört. Ihre Vorwürfe seien «glaubwürdig und schwerwiegend». Zugleich rief sie dazu auf, die Ergebnisse der eingeleiteten Ermittlungen abzuwarten.
SDA/AFP/chk
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