Kriminalität in ItalienBetrüger ergaunern mit erfundenem Antarktisstaat rund 400’000 Euro
Tatverdächtige haben in Italien über 700 Menschen mit der Gründung eines fiktiven Staats um insgesamt Hunderttausende Euro betrogen. Die Polizei ermittelt gegen über 40 Personen.
Kriminelle aus Italien hatten eine einfallsreiche Idee, wie sie ihr Vermögen aufbessern können. Mit der Gründung eines fiktiven Staats und damit vermeintlich verbundenen Vorteilen haben die Täter Hunderte betrogen. Die ergaunerte Summe beläuft sich den Ermittlern zufolge auf ungefähr 400’000 Euro, die über ein Konto in Malta gewaschen worden seien.
Die Täter lockten laut Polizeimitteilung vom Donnerstag die Leute zum Beispiel damit, dass es in dem angeblichen Land in der Antarktis einen niedrigen Steuersatz und keine Impfpflicht gebe.
Der Fall begann im April 2021 mit einer Hausdurchsuchung im süditalienischen Catanzaro, wo Ermittler einen dort eingerichteten angeblich diplomatischen Sitz des «Souveränen Antarktischen Staates St. Georg» durchsuchten, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.
Mehr als 700 Menschen mit Wohnsitz in Italien liessen sich von den Tätern demnach überzeugen und beantragten für 200 bis 1000 Euro eine Staatsbürgerschaft in dem nicht existierenden Land.
Tatverdächtig sind zwölf Menschen, die bei einem italienweiten Einsatz in mehreren Städten unter Hausarrest gestellt wurden. Die Justiz wirft ihnen unter anderem Betrug, Herstellung gefälschter Dokumente und Vereinigung für eine Straftat vor. Sie ermittelt ausserdem gegen 30 weitere Menschen, die auf freiem Fuss sind.
SDA/aru
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