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Absage der Tour-de-Suisse-Etappe
Bestürzte Gesichter statt Anfeuerungsrufe in Hütten

Die Velofans am Strassenrand in Hütten werden von der Polizei über die Absage der Etappe informiert.

Es hätte ein Velofest werden sollen in Hütten, wenn die Radrennfahrer der Tour de Suisse durch den Dorfkern flitzen. Doch statt beherzter Anfeuerungsrufe und lauten Gebimmels von Kuhglocken ist die Stimmung am Freitagnachmittag bedrückt.

Der Schweizer Radprofi Gino Mäder erlag kurz vor Etappenstart am Freitag seinen schweren Verletzungen, die er sich einen Tag zuvor durch einen tragischen Unfall zugezogen hatte. In der Folge wurde die diesjährige sechste Etappe der wichtigsten Radrundfahrt der Schweiz abgesagt. Stattdessen absolvierte der gesamte Tour-Tross die letzten 20 Etappenkilometer vom Tülersee nach Oberwil-Lieli, um des verstorbenen Mäder zu gedenken.

Der Strassenrand in Hütten ist am frühen Nachmittag dennoch von vielen Radfans gesäumt, die dem einmaligen Spektakel in Hütten beiwohnen wollten. Selbst die anwesenden Polizisten trifft die erschütternde Nachricht unvermittelt. «Wir haben gerade eben davon mitbekommen», sagt einer von ihnen. Kurzerhand besteigt er sein Motorrad, rollt im Schritttempo die Dorfstrasse entlang und informiert die Fans darüber, dass das Rennen abgesagt ist.

Mitgefühl und Verständnis am Strassenrand

Auch das Fernsehteam, das vor dem Volg in Hütten Stellung bezogen hat, packt seine Sachen und braust davon. Mittlerweile informieren sich die Anwesenden gegenseitig über die Umstände. In den Gesichtern liegt Enttäuschung, aber vor allem auch Betroffenheit.

Die Bestürzung bei den Fans vor Ort ist gross.

«Ich finde es gut, dass das Rennen abgesagt wird, aus Respekt der Familie gegenüber», sagt Vera Straumann aus Wädenswil und wirkt dabei sichtlich erschüttert. Sie hätten selbst einen Sohn, der jahrelang als Radprofi Rennen gefahren sei, erklärt ihr Ehemann Ueli Straumann. «Solche Nachrichten nehmen einen dann immer mit.»

Eine andere Wädenswilerin ist mit ihrem Velo nach Hütten gefahren, um die Rennfahrer anzufeuern. Von der Absage und dem Tod des jungen Fahrers erfuhr sie wie die meisten anderen Anwesenden erst vor Ort. «Das ist eine schreckliche Nachricht», sagt sie und zeigt Verständnis für die Absage der Etappe. «Das ist das einzig Richtige in dieser Situation.»