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Corona-Situation im Kanton
«Wir setzen auf konsequente Umsetzung der bisherigen Massnahmen»

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Kanton verzichtet vorderhand auf die Verschärfung der Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie und appelliert an die Eigenverantwortung.

  • Schulen sollen offen bleiben.

  • Grossanlässe finden weiterhin statt, Schutzkonzepte werden genau geprüft.

  • Der Kanton baut die Testkapazitäten aus.

  • Das ZVV-Nachtnetz fällt weiterhin weg.

  • Die Einhaltung der Quarantänevorgaben wird überprüft. Verfehlungen werden verzeigt.

Zusammenfassung

Der Zürcher Regierungsrat will die neuen Vorgaben des Bundesrates zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie konsequent umsetzen, vorläufig aber keine weiteren Massnahmen ergreifen. Stattdessen will die Regierung abwarten, wie sich die Vorkehrungen auswirkten und was der Bundesrat nächste Woche beschliesst.

Das Contact-Tracing im Kanton Zürich soll jedoch weiter ausgebaut werden. Derzeit seien rund 350 Tracer ausgebildet und in zwei Schichten zu je 70 Personen im Einsatz. Aufgrund der stark steigenden Fallzahlen sei zuletzt auch in der Nacht gearbeitet worden.

Ende der Medienkonferenz

Silvia Steiner beendet die Medienkonferenz und dankt allen Anwesenden.

Überrascht vom raschen Anstieg

«Niemand konnte diese rasche Entwicklung vorhersehen. Wir wurden alle von diesem exponentiellen Wachstum der Infektionen überrollt», sagt Rickli. Mit einer zweiten Welle habe man zwar gerechnet. Aber man habe auf mehr Zeit zwischen den Wellen gehofft.

Wichtig sei, dass jeder Einzelne möglichst darauf verzichte, auf engem Raum mit anderen zusammenzukommen – auch im privaten Bereich. «Wir müssen einen Verzicht leisten. Wir sollten alle unsere Kontakte vermindern», sagt die Gesundheitsdirektorin.

Shutdown würde schocken

«Wir erachten einen kurzfristigen Shutdown in Zürich nicht als zielführend. Es würde die Leute schocken und keine langfristigen Verbesserungen bringen», sagt Rickli. Es brauche Massnahmen für die ganze Schweiz.

TA-Corona-Telefon

Die zweite Corona-Welle ist da – und bei unserer Leserschaft häufen sich die Fragen: Kann meine Firma mich zwingen, mich zu testen? Was, wenn mein Kind in Quarantäne muss? Soll ich mein Familienfest absagen?

Das TA-Corona-Telefon hilft weiter. Am Montag, 26. Oktober, von 12.00 bis 13.00 Uhr, beantworten die Zürcher Kantonsärztin Christiane Meier, ihre Stellvertreterin Bettina Bally sowie zwei juristische Experten des kaufmännischen Verbands Zürich Ihre Fragen. Rufen Sie kostenlos an: 044 248 10 17 (medizinische Fragen) und 044 248 10 18 (juristische Fragen). Am Abend findet zudem ein Podium statt, an dem die wichtigsten Fragen gebündelt auf den Tisch kommen. (TA)

Pressekonferenz des Regierungsrates: Natalie Rickli, Silvia Steiner und Mario Fehr (v.l.n.r.) erklären die kantonalen Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie.

Warum nicht mehr Einschränkungen?

«Wir setzen auf die konsequente Umsetzung der Massnahmen», sagt Steiner angesprochen auf die im Vergleich zu anderen Kantonen moderaten Anpassungen der Pandemie-Massnahmen.

«Ich halte viel von einer kontinuierlichen Politik, bei der sich alle an die Vorgaben halten. Ich würde es aber begrüssen, wenn in der ganzen Schweiz die Vorgaben für Gross- und Sportanlässe vereinheitlicht würden», ergänzt Sicherheitsdirektor Fehr.

Keine Veränderungen an der Schule

Die Bildungsdirektorin Steiner nimmt Stellung zur Situation an den Zürcher Schulen: «Wir beobachten die Entwicklung sehr genau. Wir passen die Massnahmen an, sollte sich die Situation verschärfen.» Ein neuerliches Homeschooling sei derzeit nicht geplant. Kommende Woche würden allfällige Veränderungen der Vorschriften bekannt gegeben.

Grossanlässe in Zürich

13 Bewilligungen für Grossveranstaltungen wurden in den letzten Monaten im Kanton Zürich erteilt. 12 davon seien ohne grosse Beanstandungen über die Bühne gegangen, sagt Bruno Keller, Leiter kantonaler Sonderstab Covid-19.

Mängel habe man vor Ort bei den Raucherzonen sowie den An- und Abreisebereichen festgestellt. Man habe daraufhin sofort den Kontakt zu den Veranstaltern gesucht und diese hätten umgehend Verbesserungsmassnahmen ergriffen. «Die Gefahr einer Ansteckung an einem bewilligten Grossanlass ist in Zürich sehr begrenzt. Wir sind sofort vor Ort, wenn etwas gemeldet wird.»

Lockdown verhindern

«Wir wollen keinen weiteren Lockdown, sondern das gesellschaftliche Leben aufrecht erhalten», sagt Regierungsrat Mario Fehr (SP). Es müssten aber sämtliche ergriffenen Massnahmen Wirkung zeigen und sie müssen konsequent durchgesetzt werden - beispielsweise bei der Überprüfung von Schutzkonzepten und der Einhaltung von Quarantänen. «Nur so schafft man Vertrauen und kann der allgemeinen Hektik entgegenwirken», sagt Fehr.

Seit dem 9. August wurden über 90'000 Daten von Flugreisenden aus Risikogebieten erfasst. Zur Einhaltung der Quarantänevorgaben wiederum wurden über 2000 Kontrollen durchgeführt, 202 alleine in der letzten Woche. Bei Nichteinhaltung der Vorgaben wurden Verzeigungen ausgesprochen. So gab es laut Fehr unter anderem 23 Verletzungen der Quarantänepflicht.

Die Spitäler sind bereit

In Zürich gibt es 190 Betten für Coronapatienten in Intensivstationen. Man könnte im Notfall auf 360 Betten aufstocken. Das reiche gut aus. Das Problem ist das Personal. Dies wird knapp.

Bis Ende Jahre werden über 100 Pflegepersonen eine Zusatzausbildung zur Arbeit auf den Intensivstationen absolvieren.

Contact-Tracer in Zürich

Derzeit arbeiten rund 350 Personen im Contact-Tracing. Die Tracer arbeiten auch in der Nacht. Derzeit können 50 Prozent der Infizierten innert 24 Stunden benachrichtigt werden. Rickli appelliert aber an alle Betroffenen, ihr Umfeld aus Eigenverantwortung zu informieren. «Die Fallzahlen müssen sinken, das ist das Ziel. Das Contact-Tracing allein kann es nicht richten», sagt Rickli.

Tests in Zürich

Natalie Rickli (SVP) spricht über die Tests in Zürich. Immer noch erste Anlaufstelle sei der Hausarzt. 16 Spitäler haben sogenannte Teststrassen. Die Testkapazität reiche derzeit nur knapp aus, auch bei den Labors, welche die Tests auswerten. «Auch die Apotheken sind schon an der Grenze», sagt Rickli. Es werden zwei neue Testzentren eröffnet, eines im Raum Winterthur und eines in Zürich. In Zürich hat der Regierungsrat das Triemli-Spital beauftragt.

Anders als im Frühling werden aber vorerst keine Massnahmen bei den sogenannten elektiven Eingriffen vorgenommen. Die planbaren Eingriffe werden weiterhin durchgeführt.

Kein Blindflug in Zürich

Steiner betont, der Kanton Zürich verzichte derzeit auf weitere Massnahmen. Man wolle mit Vorgaben, die nicht mit jenen vom Bund übereinstimmen, zuwarten. «Wir wollen keinen Blindflug.» Zudem wolle man die Wirkung der neuen Maskenpflicht in allen Innenräumen und der Empfehlung zu Homeoffice abwarten. Die Kantone prüfen derzeit das neue Massnahmenpaket des Bundes.

In Zürich habe man bisher im landesweiten Vergleich strenge Vorschriften und diese auch konsequent umgesetzt. So habe der Kanton Zürich schon früh eine Maskenpflicht in Läden durchgesetzt.

Silvia Steiner spricht

Die Regierungsratspräsidentin Silvia Steiner (CVP) sagt, die Lage sei ernst. Auch heute zählt der Kanton Zürich wieder höhere Zahlen. Um 11.30 Uhr zählte der Kanon 584 mit Covid-10-Infizierte. 114 Personen sind hospitalisiert, 13 Personen werden beatmet. Neue Zahlen folgen am späten Nachmittag.

«Wir sind virusmüde und müssen deshalb Bedingungen schaffen, die für uns lebbar sind», sagt Steiner. Deshalb müsste der Kanton vorderhand Rahmenbedingungen bieten, mit denen insbesondere die Wirtschaft nicht an ihre Grenzen stosse. Man wisse heute besser als im Frühling, wie sich das Virus verhalte, und sei besser vorbereitet.

Start der Medienkonferenz

Die Medienkonferenz hat begonnen. Regierungspräsidentin und Bildungsdirektorin Silvia Steiner, die Vorsteherin der Gesundheitsdirektion Natalie Rickli, Sicherheitsdirektor Mario Fehr und Bruno Keller, Leiter Sonderstab Covid-19, informieren über die aktuelle Lage und das weitere Vorgehen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im Kanton Zürich.

Die aktuelle Lage

  • Die Zahl der positiv Getesteten hat im Kanton Zürich in den vergangenen Tagen Höchstwerte erreicht. Fast 1000 Fälle kamen am Mittwoch hinzu, gegen 800 am Donnerstag. Die Kurve zeigt steil nach oben, es wird allerdings auch mehr getestet als während der ersten Welle.

  • Gemessen an der Bevölkerung zählt Zürich im Vergleich mit anderen Kantonen aktuell nicht zu jenen, in denen sich das Coronavirus in den letzten zwei Wochen am stärksten ausgebreitet hat. Die Westschweizer Kantone sowie Schwyz und Appenzell Innerrhoden sind härter getroffen.

  • Wenn man die geschätzte Dunkelziffer hinzurechnet, könnte sich die tatsächliche Zahl der Infizierten in Zürich wieder auf dem Niveau befinden, das die erste Welle auf ihrem Höhepunkt im Frühjahr erreicht hat.

  • In den Zürcher Spitälern befinden sich zurzeit aber nur halb so viele Covid-Patienten wie während der ersten Welle. Und der Anteil jener, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen, liegt deutlich tiefer.

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Mögliche Massnahmen

  • Die Kantone Bern, Basel-Stadt und Wallis haben Grossveranstaltungen in den letzten Tagen wieder verboten, indem sie die Besucherzahl auf maximal 1000 Personen beschränkten. In Bern und Basel bewegt sich die Zahl der Infizierten gemessen an der Bevölkerung auf ähnlichem Niveau wie in Zürich. Die Zürcher Gesundheitsdirektorin Natalie Rickli hat Sympathien für diese Massnahme geäussert.

  • Fachleute wie der Chefinfektiologe des Zürcher Triemli-Spitals empfehlen, die Clubs, Bars und Restaurants weiter einzuschränken. Diese seien «Motoren der Pandemie».

  • Der Bundesrat hat die Kantone gestern zum Handeln aufgerufen. Alain Berset erwähnte als vorbildhaftes Beispiel das Wallis, das am schärfsten reagiert hat. Dort sind unter anderem Bars, Klubs, Kinos und Museen geschlossen. Auch Kontaktsportarten wie Fussball sind untersagt. Spielen dürfen nur noch die Profis, allerdings ohne Zuschauer.

  • Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren (GDK), der auch Natalie Rickli angehört, empfiehlt ebenfalls weitere Massnahmen. GDK-Präsident Lukas Engelberger erwähnte gestern beispielsweise weitere Einschränkungen von öffentlichen Versammlungen, Freizeit- und Sport-Aktivitäten sowie eine Maskenpflicht am Arbeitsplatz und reduzierte Öffnungszeiten für Restaurants.