Berset lobt den UNO-Migrationspakt
Unter der Leitung der Schweiz und Mexiko ist der Migrationspakt der UNO entstanden, für den sich der Bundespräsident in New York eingesetzt hat.
Bundespräsident Alain Berset hat sich in New York für den neuen Migrationspakt der UNO eingesetzt. «Es ist ein grosser Triumph der Zusammenarbeit in der multilateralen Diplomatie, dass die Verhandlungen über den Pakt in diesen schwierigen Zeiten Früchte tragen.»
Dies sagte Berset an einer Veranstaltung am Rande der UNO-Generalversammlung in New York am Mittwoch. Er lobte den Pakt als erstes historisches Dokument seiner Art, das alle Länder der Welt gemeinsam erarbeitet hätten – bis auf zwei Staaten. Die USA und Ungarn blieben den Verhandlungen fern.
Zusammen mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto stellte Berset den Plan vor, der im Dezember in Marrakesch abgesegnet werden soll. Die Verhandlungen über den Pakt waren vom Schweizer UNO-Botschafter in New York, Jürg Lauber, und seinem mexikanischen Amtskollegen geleitet worden. Der «Global Compact on Migration» soll dazu beitragen, die globale Migration künftig sicherer, geordneter und geregelter zu gestalten.
Schwieriges Terrain
Migration sei ein kompliziertes und manchmal kontroverses Thema. Oft sei es zudem mit negativen Begriffen wie Protektionismus, Chauvinismus und gar offenem Rassismus belegt, führte Berset weiter aus. Eine geregelte Migration eröffne Chancen, welche die Weltwirtschaft ergreifen müsse. Heutzutage machten internationale Migranten bereits 3,4 Prozent der Erdbevölkerung aus; sie produzierten fast neun Prozent des weltweiten Wohlstands. «Migration muss als Bereicherung gesehen werden – wirtschaftlich und kulturell», sagte Berset an der Veranstaltung, zu welcher der frühere Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, geladen hatte.
Bloomberg habe in seiner Einführung die Bedeutung der Migration für einen erfolgreichen Geschäftsbetrieb deutlich gemacht, sagte Berset. «Die Wirtschaft und die Gesellschaft sind auf effektive und transparente Migrationsverfahren angewiesen», betonte der derzeitige Schweizer Bundespräsident.
Dank Migranten erfolgreich
Auch die Schweiz sei ein Migrationsland: Einer von drei Bewohnern sei ein Einwanderer oder stamme von zugewanderten Eltern ab. Umgekehrt lebten über 750'000 Schweizer, also fast 10 Prozent der Wohnbevölkerung des Landes, im Ausland und trügen dort zu wirtschaftlichem Wohlstand bei. Ohne ausländische Arbeitskräfte würden viele Branchen in der Schweiz nicht so gut wie derzeit funktionieren. So würde etwa der Gesundheitssektor einbrechen, sagte Berset. Auch im Fussball wären wir ohne Migranten wahrscheinlich nicht so erfolgreich, fügte der Bundespräsident an.
Berset nahm am Mittwoch zudem an einer Diskussionsrunde über den Umgang mit Drogen teil. Moderatorin des Forums war Alt-Bundesrätin Ruth Dreifuss, die Präsidentin der Globalen Kommission zur Drogenpolitik ist. Der Bundespräsident sagte, die Schweiz setze sich für eine Drogenpolitik ein, welche die Menschenrechte und die Gesundheit der Drogenabhängigen ins Zentrum stelle.
Treffen mit Guterres und Rohani
Zu einem Gespräch traf sich Berset auch mit UNO-Generalsekretär Antonio Guterres. Beide zeigten sich dabei überzeugt, dass dem Klimawandel höchste Beachtung beigemessen werden müsse und ein Schwerpunkt für die UNO sein müsse. Sie betonten die Wichtigkeit des Standorts Genf, dessen Stärkung für den Bundesrat eine Priorität habe. Guterres sagte obendrein zu Berset, er schätze in dieser volatilen Welt die stabilisierende Wirkung der Schweiz.
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Berset besprach am Mittwoch auch mit dem iranischen Präsidenten Hassan Rohani die wirtschaftliche Beziehungen der Schweiz mit der Islamischen Republik. Obendrein kam Berset mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zu einem Austausch über mögliche engere Zusammenarbeit in der Migrationspolitik zusammen.
Am Donnerstag will Berset an einem Gipfeltreffen über Gesundheitsversorgung in Notfällen und Krisengebieten teilnehmen.
SDA/chk
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