AboReportage aus Berg-KarabachDie Chanlarows wohnen jetzt gratis in der Geisterstadt
Wer in die eroberte Stadt zieht, bekommt mit Glück von der Regierung Aserbaidschans eine Wohnung geschenkt. Wie lebt es sich inmitten von Ruinen?
Die Lotterie hat ihm Glück gebracht, aus einer gläsernen Trommel Wagif Chanlarow sein neues Leben gefischt. So hat er eine Wohnung gewonnen, im ehemaligen Kriegsgebiet von Karabach, von Ruinen umgeben, aber neu und modern, mit Balkon, eingebauter Küche, Waschmaschine, Parkettboden, Anschluss für schnelles Internet und Tiefgarage. Und er muss nichts dafür bezahlen. Nichts für die Wohnung, nichts für Gas und Strom. Nur Möbel musste er mitbringen. Chanlarow, 68, Rentner aus Aserbaidschan, schwarzes, kaum ergrautes kurzes Haar, hat spät in seinem Leben noch mal das grosse Los gezogen. So sieht er das.