Neue RanglisteRösti ist der beliebteste Bundesrat – wie die anderen abschneiden
Die SVP steigert nicht nur ihren Wähleranteil, sondern stellt derzeit auch den einflussreichsten und populärsten Magistraten. Die anderen Bundesratsmitglieder kommen teils schlecht weg.
Die SVP steuert auf neues Allzeithoch zu: Gemäss dem neuen Wahlbarometer des Umfrageinstituts Sotomo hat sie derzeit 29,9 Prozent Wähleranteil – so viel wie noch nie. Zudem stellt die Partei mit Albert Rösti den Bundesrat, der aus Sicht der Stimmberechtigten am meisten Einfluss hat und auch am beliebtesten ist.
48 Prozent der Befragten finden Rösti sehr oder eher sympathisch. Der SVP-Magistrat ist also über die Parteibasis hinaus populär. «Das widerspricht dem Bild vom Schreckgespenst, das zuweilen von ihm gezeichnet wird», sagt Politologe Michael Hermann von Sotomo. Röstis Parteikollege Guy Parmelin liegt im Mittelfeld der Rangliste. Am wenigsten Sympathien geniesst FDP-Bundesrat Ignazio Cassis, der nur auf 26 Prozent Zustimmung kommt.
Vergleicht man den Anteil der negativen Antworten, ist SP-Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider aber eigentlich noch unbeliebter als Cassis. Ganze 38 Prozent finden sie eher oder gar nicht sympathisch. Für die Linken ist das Resultat der Umfrage ohnehin ernüchternd. Beat Jans erhält zwar höhere Sympathiewerte als Baume-Schneider. Beide SP-Bundesratsmitglieder werden aber als nicht besonders einflussreich eingeschätzt. Bei ihren Vorgängern Alain Berset und Simonetta Sommaruga war das noch anders.
Aus Sicht der Bevölkerung haben die Sozialdemokraten also markant an Macht verloren im Bundesrat. Gleichzeitig werden Albert Rösti und Karin Keller-Sutter, die beide rechts der Mitte politisieren, als sehr einflussreich bewertet. Und so erstaunt es nicht, dass immer mehr Stimmberechtigte den Bundesrat als zu rechts empfinden – obwohl sich an der Sitzverteilung in den letzten Jahren nichts geändert hat.
Seit 2021 hat der Anteil der Befragten, der der Ansicht ist, dass der Bundesrat politisch zu rechts ausgerichtet sei, von 24 auf 39 Prozent zugenommen. Gleichzeitig ist der Anteil jener auf der anderen Seite, die den Bundesrat für zu links halten, ziemlich konstant geblieben. Er liegt seit Jahren bei 32 Prozent.
Insgesamt hat Sotomo zwischen dem 28. Oktober und dem 11. November 4467 Stimmberechtigte online befragt. Der Stichprobenfehler beträgt plus/minus 1,5 Prozentpunkte.
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