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Meinung

Kommentar zur Krise beim Vergleichsdienst
Bei den Finanzen hat Comparis die Notbremse zu spät gezogen

Aufgrund der Versicherungsvergleiche steht Comparis unter Druck.
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Nach starkem Wachstum seit der Gründung im Jahr 1996 nimmt die Erfolgsgeschichte um das Vergleichsportal Comparis ein jähes Ende: alarmierende Geschäftszahlen, Massenentlassung, Zoff mit der Finanzmarktaufsicht (Finma) und Hinweise auf ungenügende interne Kontrollen.

Womöglich hat das schnelle Wachstum dazu beigetragen, dass manches aus dem Ruder gelaufen ist. Doch das kann keine Entschuldigung dafür sein, dass Comparis so spät auf die schlechte Geschäftsentwicklung reagiert und als Notbremse nun zu einer Massenentlassung greifen muss. Hier hat die Firmenleitung versagt. Zumal sich – gemäss den spärlich veröffentlichten Angaben zu Ergebnissen – der stagnierende Umsatz bei steigenden Kosten schon in den Vorjahren abgezeichnet hat. 

Das schnelle Wachstum kann keine Entschuldigung dafür sein, dass Comparis so spät mit einer Massenentlassung reagiert.

Zudem drohen gravierende Folgen, weil die Finanzmarktaufsicht verlangt, dass sich Comparis als Versicherungsvermittlerin registriert. Das Vergleichsportal legt sich in diesem Punkt mit der Aufsicht an. Ob sich dieser Hosenlupf am Ende lohnt, ist offen. 

Comparis selbst erhebt schwere Vorwürfe, die teilweise etwas abenteuerlich wirken. So etwa das Argument, dass die Finma versuche, Gesetzesgrundlagen zu beeinflussen, um sich gegen Comparis durchzusetzen. Doch das Vergleichsportal hat auch überzeugende Gründe, sich gegen das harte Vorgehen der Aufsicht zu wehren. Merkwürdig ist etwa, dass die Finma in dieser Streitsache bis heute eine anfechtbare Verfügung verweigert. So verhindert sie, dass ein Gericht entscheiden kann. Leider will sich die Finma trotz mehrmaligem Nachhaken zu diesen Vorwürfen nicht äussern. Das wirft Fragen auf.

In den vergangenen Wochen war in Gesprächen mit Comparis der Wille spürbar, betriebsinterne Mängel zu beseitigen. Das ist ein gutes Zeichen. Doch leider genügt das bei weitem nicht. Die Unternehmensgruppe steckt in ihrer grössten Krise seit der Firmengründung und kämpft an mehreren Fronten mit schwerwiegenden Problemen. Wie und ob Comparis einen Ausweg findet, ist derzeit fraglich.