Ermittlungen in ItalienBankangestellter schnüffelte in Konto von Meloni
Der mittlerweile entlassene Mann soll rund 3’500 Konten ausspioniert haben. Auch Transaktionen der Ministerpräsidentin und ihrer Schwester sind betroffen.
![Arianna Meloni (2ndL), the sister of of leader of Italian far-right party "Fratelli d'Italia" (Brothers of Italy), Giorgia Meloni (R), applauds her sister as she steps onto the stage to speak at the party's campaign headquarters overnight on September 26, 2022 in Rome, after the country voted in general elections. Political in-laws, a left-voting partner and a young daughter "so happy" at her election victory -- her family is central to Italian far-right leader Giorgia Meloni. (Photo by Andreas SOLARO / AFP)](https://cdn.unitycms.io/images/7hstjJB7qorA_4pfLoJIu1.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=PdtdeC83aCM)
In Italien wird gegen einen Ex-Bankangestellten ermittelt, der die Bankkonten der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sowie weiterer hochrangiger Politiker ausspioniert haben soll. Über einen Zeitraum von zwei Jahren habe der Mann aus Bari die Girokonten von etwa 3.500 Bankkunden ausgespäht, darunter die der Regierungschefin und einiger ihrer Minister, wie italienische Medien berichteten. Die Motive des Mannes seien noch unklar.
Der ungewöhnliche Zugriff auf die Konten fiel bei einer internen Kontrolle auf. Es wurde Verdacht geschöpft, nachdem die häufigen Kontoabfragen des Angestellten aufgefallen waren. Der Mann wurde entlassen, nun wird wegen missbräuchlichen Zugangs zu Computersystemen und versuchter Beschaffung von Informationen gegen ihn ermittelt. Die Polizei durchsuchte seine Wohnung und beschlagnahmte Smartphones und Computergeräte.
In einigen Fällen soll der Mann zudem Kreditkartenabrechnungen ausspioniert haben. Aus Sicht der Ermittler ist vor allem dies schwerwiegend. Denn mithilfe der Abrechnungen war es ihm auch möglich, die Bewegungen der Politiker zu beobachten und zu rekonstruieren. Der Ex-Bankangestellte bestritt Medienberichten zufolge, Daten heruntergeladen zu haben.
Zu den ausgespähten Konten gehörten die von Melonis Schwester Arianna sowie ihres Ex-Partners Andrea Giambruno, wie Medien berichteten. Darunter sind demnach aber auch die des italienischen Senatspräsidenten, des Verteidigungsministers und des designierten EU-Kommissars Roberto Fitto, die alle Melonis Partei Fratelli d’Italia (Brüder Italiens) angehören.
DPA/nag
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