Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Mallorca bekämpft «Sauftourismus»
Ballermann ohne Strandbier: Regierung verbietet öffentlichen Alkoholkonsum

Zwei deutsche Touristen trinken alkoholische Getraenke aus einem Kuebel in einem ausblasbaren Pool am Strand Playa de Palma auf der spanischen Insel Mallorca in Spanien, am Freitag, 4. Juni 2010. (KEYSTONE/Ennio Leanza)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Am Ballermann auf Mallorca darf man künftig weder auf offener Strasse noch am Strand Alkohol trinken. Das Verbot gab die Regionalregierung der Balearen am Freitag in Palma bekannt. Es gilt nicht nur für die Playa de Palma, sondern auch für weitere Party-Zonen auf Mallorca und auf Ibiza, in denen der sogenannte Sauftourismus trotz verschiedener Massnahmen zuletzt immer schlimmer geworden war.

Die Verschärfung der Regeln wird auf den beiden zu Spanien gehörenden Mittelmeer-Inseln nach der Mitteilung der Behörden schon in den nächsten Tagen mit der Veröffentlichung im Amtsblatt in Kraft treten. Einen genauen Termin gibt es dafür allerdings nicht. Urlaubern und Einheimischen, die zum Beispiel mit geöffneter Bierdose am Strand oder auf öffentlichem Grund erwischt werden, droht dann ein Bussgeld zwischen rund 500 und 1500 Franken.

Hotels hoffen auf «Ausrottung des unzivilisierten Tourismus»

Der mallorquinische Hotelierverband FEHM verteidigte das härtere Durchgreifen der Behörden: «Wir begrüssen, dass Verbesserungen vorgenommen wurden, um das angestrebte Ziel zu erreichen: die Ausrottung des unzivilisierten Tourismus in den vier Gebieten, die unter seinen Auswirkungen leiden», hiess es.

Das «Dekret für verantwortungsvollen Tourismus» betrifft auf Mallorca Teile der Gemeinden Palma und Llucmajor mit der deutschen Urlauberhochburg Playa de Palma östlich der Inselhauptstadt sowie die britische Party-Zone Magaluf westlich von Palma. Es gilt darüber hinaus auch für Sant Antoni de Portmany auf Ibiza. Jede dieser vier Zonen soll jährlich rund vier Millionen Franken für die Umsetzung des Dekrets bekommen. Das Geld stammt aus den Einnahmen der Touristensteuer.

Ein betrunkener Mann liegt umringt von feiernden deutschen Touristen im Sand, am Strand von Playa de Palma auf der spanischen Insel Mallorca in Spanien, am Freitag, 4. Juni 2010. (KEYSTONE/Ennio Leanza)

Vom Verbot ausgenommen sind Terrassen von Bars und Restaurants sowie andere ausdrücklich für den Konsum von Alkohol zugelassene Plätze. Auf den zahlreichen Party-Booten darf weiterhin Alkohol ausgeschenkt werden. Allerdings müssen sie fortan eine Seemeile Abstand zu den vier betroffenen Zonen und Stränden einhalten. Ausserdem dürfen sie in diesen Zonen keine Gäste mehr aufnehmen oder absetzen.

Zur Bekämpfung der Trink-Exzesse hatte die Regionalregierung in Palma zuletzt 2020 ein Gesetzespaket geschnürt, das dann durch die Corona-Pandemie etwas unterging. Nun werden Teile des Gesetzes mittels eines Dekrets geändert. Zuvor waren lediglich Trinkgelage, sprich der Alkoholkonsum in der Gruppe, auf offener Strasse verboten. Wobei die Höchstanzahl der Personen nicht definiert war. Nun darf gar kein Alkohol mehr auf offener Strasse oder auch am Strand getrunken werden, selbst wenn man allein unterwegs ist.

Das neue Dekret gilt zunächst bis Ende 2027. Danach sei man frohen Mutes, die Exzesse auch ohne strenge Regeln unter Kontrolle bekommen zu können, hiess es in der Mitteilung. Noch unklar ist, mit welcher Strenge die Polizei die neue Verordnung umsetzt.

DPA/van