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Folgen der Zinserhöhung
Bald steigen die Mieten

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Im März 2023 dürfte der hypothekarische Referenzzinssatz bei Mietverhältnissen um einen Viertelprozentpunkt auf neu 1,5 Prozent steigen. Der zweite Anstieg auf 1,75 Prozent wird im September 2023 erwartet. Die Folge davon: Die Mieten können bis Ende 2023 um 6 Prozent klettern. Das sagen Ökonomen der Grossbank UBS in einer neuen Analyse des Mietmarkts voraus.

Der hypothekarische Referenzzinssatz bei Mietverhältnissen wurde im Jahr 2008 lanciert, um die Mietzinsgestaltung landesweit zu vereinheitlichen. Die Schweizerische Nationalbank berechnet aus den Zinssätzen aller inländischen Hypothekarkredite einen Durchschnittszinssatz, von dem wiederum der Referenzzins abhängt.

Eine Erhöhung des Referenzzinssatzes um 0,25 Prozentpunkte erlaubt eine Mietzinsanpassung um 3 Prozent.

Bei einem Anstieg des Referenzzinssatzes dürfen gemäss Mietrecht auch die Mieten angehoben werden. So erlaubt eine Erhöhung des Referenzzinssatzes um 0,25 Prozentpunkte eine Mietzinsanpassung um 3 Prozent bereits auf den nächsten Kündigungstermin. Damit können die Vermieter ab Juli 2023 höhere Mieten verlangen.

Allerdings können nur die Vermieter eine Erhöhung gemäss Referenzzins durchsetzen, die in der Vergangenheit auch die Zinssenkungen weitergegeben haben. Zudem dürften nicht alle Vermieter die Preise erhöhen.

Es wäre das erste Mal seit Bestehen, dass der Referenzzins steigt. Bei seiner Einführung 2008 lag er bei 3,5 Prozent, seither ging die Entwicklung nur in eine Richtung – nach unten. Heute steht der Referenzzins bei 1,25 Prozent.

Die Prognose der UBS basiert auf der Annahme, dass die langfristigen Hypothekarzinsen in den nächsten Monaten stabil bleiben und sich die Geldmarkthypotheken Ende Jahr nochmals um einen halben Prozentpunkt verteuern werden.

Die Teuerung kommt noch obendrauf

Die Mieterhöhungen können unter Umständen noch höher ausfallen. Zusätzlich zum Referenzzins können Vermieter auch die Teuerung, die seit der letzten Mietzinsanpassung aufgelaufen ist, im Umfang von maximal 40 Prozent auf die Mieten überwälzen.

Wegen der zuletzt auf 3,3 Prozent gestiegenen Jahresteuerung dürften die Vermieter die Mieten in einem ersten Schritt ab Juli 2023 also um insgesamt um 4 bis 5 Prozent anheben, so die UBS-Prognose. Bis Ende 2023 sind Erhöhungen um gesamthaft 7 bis 8 Prozent möglich.

Noch düsterer sind die langfristigen Aussichten: Gemäss UBS dürfte sich der Referenzzinssatz in den nächsten Jahren auf einem Niveau von 2,5 Prozent einpendeln. Damit könnten die Mieten bis 2025 je nach Inflationsrate um rund 20 Prozent angehoben werden.

Sollten die Mieten derart schnell steigen, könnte der Referenzzinssatz politisch hinterfragt werden, so die UBS. Tatsächlich gab es in den letzten Monaten bereits mehrere politische Vorstösse zur Begrenzung von Mieterhöhungen.