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Meinung

Kommentar zur Kommunikation des Bundesrates
Bald gibts ein Bundesamt für Instagram

Per Selfie und Social Media in engem Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern. Bundesrätin Simonetta Sommaruga am Wahlfest der SP 2019 in Aarau.
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Für andere ist es ein Zeitvertreib, für den Bundesrat eine Staatsaffäre. Er will sich einen Instagram-Account zulegen. Wie ernst es der Landesregierung damit ist, merkt man am Personalbudget: Mit zehn Stellen soll ein «audiovisuelles Zentrum» ausstaffiert werden, das den Social-Media-Auftritt betreut. Ein Bundesamt für Instagram, sozusagen.

Damit man aber nicht glaubt, der Bundesrat stürze sich vorschnell und sorglos in das Social-Media-Abenteuer, lässt er mitteilen (per altmodische Medienmitteilung), der Account werde erst 2022 eröffnet, und auch das nur «im Rahmen eines Pilotversuchs».

Der Bundesrat geht die Sache an, als gehe es nochmals um die Beschaffung eines Kampfjets.

Und natürlich geht auch das nur mit gründlicher Vorbereitung und Begleitung: Nicht nur eine, sondern zwei Studien werden Auskunft darüber geben, «wie der Einsatz neuer Technologien die Information der Bevölkerung verbessern kann». Der Bundesrat geht die Sache also an, als gehe es gleich nochmals um die Beschaffung eines Kampfjets.

In den sozialen Medien (wo sonst?) stösst die Mitteilung auf staunenden Unglauben. Statt auf InstA (das institutionelle Rahmenabkommen mit der EU) setze der Bundesrat auf Instagram, frotzelt «Arena»-Moderator Sandro Brotz. Andere wundern sich über die fürstliche Stellenausstattung, und nochmals andere fürchten bundesrätliche Volksmanipulation per Instagram.

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Wer es genauer wissen will, wird in der 26 Seiten dicken «Strategie soziale Medien» des Bundesrats fündig. Hier erfährt man, dass schon die bisherigen Bemühungen der Landesregierung beim Social-Media-Publikum durchaus ankommen. Nicht ohne Stolz hält das Papier fest, dass der Youtube-Kanal des Bundesrats im Corona-Jahr 10 Millionen Aufrufe verzeichnete – mehr als Angela Merkel (9,9 Millionen), Emmanuel Macron (9,8 Millionen) und Boris Johnson (7,8 Millionen). Auf Twitter ist allerdings nur Bundeskanzler André Simonazzi offiziell für den Bundesrat vertreten – unter @BR_Sprecher hat er immerhin gut 46’000 Follower.

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Hat Ueli Maurer bald Lust auf Tiktok?

Kein Wunder, spielt der Bundesrat mit dem Gedanken, «in Zukunft noch weitere Social-Media-Plattformen» zu nutzen. Hat also Ueli Maurer bald Lust auf Tiktok? Kontert Alain Berset Verschwörungstheoretikern auf Telegram? Spielt Simonetta Sommaruga auf Spotify eine Klaviersonate?

Da muss dringend ein Strategiepapier her.

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