AboInterview mit Avenir-Suisse-Direktor«Das Beste wäre, die Lotteriegelder an die Bevölkerung zurückzuverteilen»
Jürg Müller kritisiert, dass die Kantone die Swisslos-Gelder für nicht vorgesehene Zwecke verwenden. Dies führe zu einer Umgehung der demokratischen Kontrolle.
Herr Müller, viele Kantone verwenden Lotteriegelder für nicht vorgesehene Zwecke. Sie haben dazu die Studie «Glück im Spiel, Patzer in der Regulierung» verfasst. Wo liegt das Hauptproblem?
Bei der Dreifachrolle der Kantone. Sie sind Anbieter – Swisslos und Loterie Romande gehören ihnen. Sie sind Nutzniesser – die Gelder fliessen in die kantonalen Lotteriefonds und werden von ihnen verteilt. Und sie sind Regulator – sie stellen die Aufsichtsbehörden und erlassen die Ausführungsgesetze für die Verteilung der Gelder. Etwas viele Hüte auf einmal.